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Real Estate - Daniel

Real Estate - Daniel
Domino/GoodToGo
Format: LP

Es ist ja das eine, sich für ein bestimmtes musikalisches Sub-Genre zu entscheiden und diesem dann über die Jahre treu zu bleiben. Es ist dann aber etwas ganz anderes, sich dabei immer wieder zu motivieren und nach irgendwelchen Facetten und Elementen zu forschen, mit denen man seine Musik ständig an der aktuellen Gegenwart ausrichten kann und dabei songwriterisch mit jedem Album über sich selbst hinauszuwachsen. Genau das ist aber Martin Courtney und Alex Bleeker - ihres Zeichens die verbleibenden Gründungsmitglieder des Brooklyner Gitarrenpop-Ensembles Real Estate - mit ihrem sechsten Studioalbum "Daniel" gelungen.

Im Jahre 2008 noch als High-School-Band gegründet, waren Real Estate zu Beginn ihrer Laufbahn als Recording Artists noch schwer beeindruckt vom Folk- und Gitarrenpop der 90er Jahre und empfahlen sich zu Beginn als Indie-Alternative von Bands wie R.E.M. oder Squeeze. Jedoch lag das Erfolgsgeheimnis nie darin, andere Bands zu emulieren, sondern die Auflösung der kreativen Ideen im Song selbst zu suchen. Nach diversen Umsetzungen zeigte sich gerade die für Kollegen oft problematische Pandemie-Phase für die Jungs als kreativer Jungbrunnen. Obwohl das letzte Studio-Album "The Main Thing" zu Beginn der ersten Lockdown-Phasen veröffentlicht wurde, ließen sich Martin Courtney und Co. nicht unterkriegen und spielten in der Pandemie die EP "Half A Human" ein, während Courtney zugleich sein zweites Solo-Album "Magic Sign" auflegte, dessen im Vergleich zu den Band-LPs deutlich psychedelischer angelegtes Sound-Design vermutlich auch eine Inspirationsquelle für einige der Songs des neuen Albums wie zum Beispiel "Freeze Brain", "Victoria" oder "Say No More" gewesen sein dürfte. Die restlichen Tracks von "Daniel" begeistern hingegen als perfekt inszenierte und ausformulierte, klassische Gitarrenpop-Songs mit inspirierenden Gesangsharmonien, Melodien, Hooklines, Akkordfolgen, schwelgerischen Klangwolken, Rickenbacker Kling-Klang-Sounds und pulsierenden Grooves. Der erwähnte entwicklungstechnische Mehrwert kommt dann über die Arrangements zustande (unter anderem über unerwartete rhythmische Spielereien und Akzente und dem geschickten Einsatz von Keyboards). Daran dürfte Produzent Daniel Tashian nicht ganz unschuldig sein - und die Mutmaßung, dass das Album seinetwegen "Daniel" heißt, ist gewiss nicht allzu unbegründet.


-Ullrich Maurer-



 
 
 

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