Obwohl der norwegische Songwriter Thomas Dybdahl aufgrund seiner grundsätzlich esoterisch angehauchten musikalischen Anliegen ja keineswegs zu den bodenständigsten Vertretern seiner Zunft gehört, ist sein nunmehr zehntes Album aber trotz des assoziativen Titels keineswegs als freischwebende Space-Opera angelegt. Dybdahls Major Tom ist nämlich hier mehr ein Symbol an die Erinnerungen der Jugendzeit, in der alle Teenager irgendwann mal Astronauten werden wollten. Dybdahl legte das neue Album demzufolge als Reflexion an diese Zeiten an und erzählt von "zerbrochenen Freundschaften, der Freiheit der Jugend und der Suche nach einem Platz in der Welt", wie es in der aktuellen Bio heißt - und ließ sich dabei von der Lyrikerin Edie Kuhnie Ottestad unterstützen. Sicherlich trauert er dabei auch verpassten Chancen. Verlorenen Verbindungen und enttäuschten Hoffnungen nach - denn das musikalische Trauern ist schließlich das Tagesgeschäft des souligen Whisper-Folkies.

Was die Sache aber deutlich von seinen bisherigen Arbeiten absetzt, ist die offensichtlich inspirierende Zusammenarbeit mit dem Stavanger Symphony Orchestra, die dem Album - dank bemerkenswert transparenter, sorgsam in die subtilen Folk- und Elektro-Elemente eingewobener Arrangements des Komponisten Vince Mendoza - eine bis dato unerreichte Leichtfüßigkeit, cinematische Weitläufigkeit und spielerische Gelassenheit verleihen. Dabei sind die schwebenden Streicher-Parts dann auch das ideale Gegengewicht zu der Schwermut von Dybdahls Gesang. Letztlich ist "Teenage Astronauts" aber vor allem Dybdahls schönstes Album geworden.