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Odetta Hartman - Swansongs

Odetta Hartman - Swansongs
Transgressive/Pias/Rough Trade
Format: LP

Das, was auch das zweite Album der Avantgarde-Popperin Odetta Hartman auszeichnet, ist die Tatsache, dass da einfach nichts passend gemacht wird, was eigentlich passend hätte gemacht werden können. Eine Kritik ist das nicht direkt, denn es ist das Wesen der Künstlerin, offensichtlich nicht zusammengehörige Bestandteile in ihrer Musik gegenüberzustellen und mal zu schauen, was passiert. Befeuert und erleichtert wird dieser für Außenstehende schwer durchschaubare Prozess von einer neu entdeckten Liebe zur amerikanischen Musikhistorie. Als Vorbild in dieser Hinsicht diente Odetta dabei der frühe Musikforscher Alan Lomax, der in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts mit einem Aufnahmegerät durch die USA zog, um die Folklore-, Folk- und Blues-Musik der Altvorderen erstmals tontechnisch einzufangen und für die Nachwelt zu dokumentieren. Im Prinzip wendet Hartman dessen Prinzip der Soundsammlung auch für ihre eigenen Produktionen an. Field-Recordings aller Art bilden dabei die Basis ihres Tuns - ergänzt um Samples, organisch eingespielte Instrumente, Gesang, elektronische Elemente und produktionstechnische Effekte. Um Stile oder Genres macht sich Odetta dabei keine Gedanken. So kann es sein, dass da elektronische Grooves, aus Geräuschen erzeugte Beats, Samples historischer Aufnahmen, Sounds selbst gebastelter Instrumente, Moog-Bass-Linien, Dub-Akzente und psychedelische Gitarrenlinien in amüsant/eingängigen Kook-Pop-Songs mit Hörspiel-Charakter zusammenfinden oder Traditionals wie "Motherless Child" (das durch eine andere Odetta ohne Nachnamen bekannt gemacht wurde) eine Neugeburt in einer Art Darkwave-Kaputnik-Setting erfährt, während Tracks wie "Mudlark" in der lautmalerischen Abstraktion stecken bleiben. Egal wie man zu diesem Soundclash - den Odetta selbst "Future-Folk" nennt - nun stehen mag: So etwas gibt es wahrlich nicht oft zu hören.


-Ullrich Maurer-



 
 
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