Grenzgänge der besonderen Art - wir alle kennen "Classic Rock" (das LSO und / oder gar Peterle Hoffmann vergewaltigen Rockklassiker), kennen die Umarmungen von Rock und Jazz, die das hübsche Kind Fusion hervorgebracht haben, was unsereinem aber noch nicht begegnet war, macht das Alex Skolnick Trio: Heavy Metal mit Jazz verquicken und Metal-Standards auf ihr Jazz-Potenzial abklopfen. Das Ergebnis ist auch beim x-ten Durchlauf noch schlicht verblüffend. Der ehemalige Testament-Gitarrist Skolnick (übrigens auch auf dem Lamb of God-Debüt zu hören) wandte sich - fasziniert von Miles Davis - zunehmend auch dem Jazz zu. Die konkrete Idee zu diesem Album erhielt er dem Vernehmen nach im Schlafe, weil er nämlich von einer derartig umarrangierten Scorpions-Nummer träumte.

"Transformation" enthält nun auch wirklich hörenswerte Eigenkompositionen des Trios aus Alex Skolnick (guit, voc), Nathan Peck (kontrabss), Matt Zebroski (drms, perc) wie das Titelstück (mit zartem Scatgesang und Dave Eggars herrlichen Cello-Parts, die an L. Shankars Arbeit für Shakti erinnern) oder das strenge "Scorch" (mit Gastauftritt von Charlie Hunter an einer achtsaitigen Gitarre). Aber am spannendsten sind doch die Verjazzungen von Material wie "Electric Eye" (Judas Priest: in Jazzskalen aufgelöste Metalgitarrensoli), "Blackout" (ausgerechnet dieser strunzdumpfen Scorpionsnummer haucht das Trio Drive und Eleganz ein), "Don't Talk To Strangers" (Dio: akustisch, zart, dem Geist des Originals entsprechend) und "Highway Star" (Deep Purple: das einem schon rhythmisch total den Kopf verdreht). Bei "IMV / The Trooper" wurde sogar eine Eigenkomposition mit dem alten Iron Maiden-Heuler verschmolzen - bis zur Unkenntlichkeit.