Die Band um Alec Ounsworth aus Philadelphia hat sich ja im Laufe der letzten Monate von einem Geheimtipp zu einem soliden, quicklebendigen Gitarren-Schrammelpop-Hype gemausert. Relativ kurz nach dem erfolgreichen Debüt-Album kommt nun der Nachfolger, der unter der Regie von Indie-Produzentenlegende David Friedmann in New York entstand. Nach wie vor sind die Claps in den USA ohne Plattendeal - obwohl sie gerade dort ihre größten Triumphe feierten (im überfüllten Central Park im letzten Sommer z.B.). Rein strategisch sind die Jungs also Tip-Top und absolut integer aufgestellt. Das scheint leider auch für das musikalische Umfeld zu gelten. Warum sonst wohl, wenn nicht als aus konzeptioneller Nickeligkeit, sollten ca. die Hälfte der Backingtracks absolut übersteuert eingespielt worden sein? Und der Opener zusätzlich mit einem defekten Mikro, so dass sich die Sache anhört, als sei schlicht die Anlage kaputt gegangen? So cool das auch sein mag: Dem reinen Hörgenuss sind solche heutzutage unsinnigen Spielereien nicht gerade zuträglich. In Zeiten von Cassettenrecorder und 4-Track mag das ja noch ein Argument für den Indie-Status gewesen sein - aber heutzutage? Davon mal abgesehen, gelingen Ounsworth & Co. einige erstaunliche Tracks, die mit Leichtigkeit verschiedene Stile und Stimmungen ausloten, erkennen lassen, wie lebendig die Jungs live agieren und besonders Ounsworths Talent als Songwriter und poetischen Texter illustrieren. Es ist nur so, dass diese Songs keineswegs uncooler geworden wären, wenn man sie ordentlich aufgenommen hätte. Und das ist letztlich schade, denn irgendwo soll Musik ja auch Spaß machen.