Ganz ähnlich wie bei den Kollegen des Dream Theaters erfreut auch beim aktuellen Werk der kanadischen Progrock-Urgesteine Rush die eindeutige Rückkehr zu alten Stärken. Neil Pearts Texte und Hugh Symes (brillantes!) Artwork arbeiten so geschickt mit der Schlange- / Pfeil-Motivik eines buddhistischen Spieles zur Selbsterkenntnis, dass schon die Beschäftigung mit dem voller Klassiker-Anspielungen von Hamlet bis Fritz Lang steckende Booklet eine reine Sinnenfreude ist. Aber auch musikalisch erhebt sich das enorm vielseitige "Snakes & Arrows" mühelos Meilen über das kraftlose, zudem unter einer schwachen Produktion leidende "Vapour Trails" oder über die sympathische, aber schockierend ideenarme EP mit Cover-Versionen "Feedback".
Pralle Kompositionen wie "Armor And Sword", Instrumentals wie das sich deutlich vor Jimmy Page verbeugende "Hope" oder das Jam-artige "Malignant Narcicissm" vereinen endlich wieder alles, was dieses Trio zu einer quicklebendigen Legende gemacht hat. Und sie machen gehörig Appetit auf die zwei für Oktober angekündigten Deutschland-Konzerte.