Wenn sich einer, der mal bei Grade war, mit einem, der mal bei Boys Night Out gespielt hat, zusammen tut, erwartet man sicher einiges. Aber keine Platte, wie sie es mit Saint Alvia getan haben. Denn hier ist kein Hardcore, kein Emo, kein Pop - hier ist irgendwie Punkrock. Und eine ganze Menge mehr.

Bei aller Eigenständigkeit, Kreativität und Spielfreude, die diese Band hier an den Tag legt, kommt man trotzdem nicht herum, Rancid und The Clash zu erwähnen. Denn ein Großteil der Tracks scheint entweder von den einen oder den anderen (oder natürlich beiden) inspiriert zu sein. Denn wie die beiden Giganten-Gruppierungen spielen auch Saint Alvia - die sich bis vor kurzem noch Saint Alvia Cartel nannten - immer wieder mit Reggae und Rocksteady und grooven dadurch lässig nach vorne. Songs wie "Dirty Dent" oder "Karma Kill Me Again" sind einfach extrem entspannte Angelegenheiten. Doch Stärke und Schwäche der Band gleichermaßen ist ihre Vielfalt.

Schwäche, weil ein kleiner Overkill droht. Zwar passen dreckigere Stücke wie "Gimme Til The Morning" oder "Dead And Gone" noch gut dazu, "Don't Wanna Wait Forever" aber kommt dann schon extrem poppig (und dabei sehr, sehr schön!), Bläser geben "Try To Forget" einen tanzbaren Ska-Touch und - kein Scherz - "Blonde Kryptonite" hat was von den Smashing Pumpkins, während sie bei "Pacing" auch noch Beastie Boys-mäßig sprechsingen. Stärke, weil hier - mit Ausnahme des BB-Parts vielleicht - kein Song schlecht ist und weil auch hier weniger meistens mehr wäre, aber sie die Kurve trotzdem gekriegt haben. Denn irgendwie passt das schon, weil die Songs zu gut sind.