"Dry your eyes, dry your eyes / Life is always hard." Was wie das Motto der neuen Generation missverstandener Emo-Kids klingt, ist genau das. (Fast) ganz ohne Sarkasmus! Denn auch mit dem sechsten Studio-Silberling schaffen es Mastermind Chris Carrabba und Konsorten, sich per zartfühlendem Emo-Pop direkt in Herz und Ohr zu spielen. Mit gewohnter Ästhetik in Lyrik und Arrangement zwar nicht sonderlich tiefgründig oder gar erleuchtend, aber so rührselig, dass auch mancher Alt-Rocker nicht anders kann als ein paar Tränchen rauszudrücken - Dashboard Confessional eben.

Thema sind mal wieder die großen und kleinen Wehwehchen die das böse Leben so mit sich bringt, und dabei kommt "Alter The Ending" optimistischer daher als sämtliche Vorgänger. Wird noch im Hafen tiefster Depression abgelegt, dringt die LP zu Ende der Fahrt gefährlich weit in knatschbunte Popgewässer vor: Vom Beinahe-Suizid zu grenzenloser Seligkeit, aber Prestissimo! Zum Glück sei das ja Ziel der Platte "der Longplayer als Heilmittel gegen all die Schicksalsschläge, die irgendwann jeden Menschen heimsuchen." Okay, das erklärt einiges. Deutlich wird fragliches Motiv auch in der überzuckerten ersten Singleauskopplung, "Belle Of The Boulevard": "Down in a local bar / Out on the boulevard / The sound of an old guitar / Is saving you from sinking..." Leider wird man das Gefühl nicht los, dass man Carrabba und seiner Gitarre viel lieber wieder solo lauschen würde.