Was sie da genau macht? Ist die falsche Frage. Was sie macht sie nicht? So muss es heißen. Zaz nämlich zaubert sich auf ihren neuen Album einmal durch alles und macht aus allem etwas Eigenes. Und das klingt dann wunderschön und gleichzeitig ziemlich aufregend und auch ein bisschen einzigartig.

Isabelle Geffroy alias Zaz bewegt sich zwischen Chanson und Popmusik hin und her, lotet hier aber alle Grenzen aus, die vielen Möglichkeiten und erweckt ganz viele davon mit ganz viel Leben. Und ganz viel Liebe. Ganz oft sind es gut gelaunte Lieder, zu denen man tanzen möchte, mit der Liebsten knutschen, Rotwein trinken und mit dem Fahrrad fahren. Weil "Gamine" oder "Comme ci, comme ça" oder "Oublie Loulouso" so ansteckend fröhlich, so niedlich, naiv und schön sind. Und weil Klischees eben doch manchmal stimmen. Und dann möchte man auch weinen, denken, wieder mit der Liebsten knutschen und wieder Rotwein trinken und einfach schauen. Wenn die Zaz fast alleine und nur zur Gitarre "La lessive" singt. Oder wenn sie bei "Si" fast wie eine Röhre singt und das bei anderen wie eine kitschige Ballade klingen würde, hier aber einfach mal beindruckend bedrückend klingt. Und dann gibt es Lieder, die liegen so dazwischen, klingen nachdenklich ("Nous debout"), bestimmt ("On ira"), unglaublich intensiv ("Déterre") oder einfach klassisch und konsequent ("J'ai tant escamoté", "Toujours"). Nur schlechte Nummern sucht man hier vergeblich.