Still Love für Teenage Wrist. Still Love für dieses Album. Ein Album, in das man sich verlieben wird und in dem man sich verlieren wird. Was ist das schön, was ist das faszinierend, schön, dass es diese Band gibt. Gänsehaut in jeder Note, ohne Ende Ideen und überall nur Gefühle. Emo. Alter! Ultimativ. Verpackt in schnoddrigen Indie, in ein wenig Punkrock, in lautes und häufig auch leises Zeug, in irgendwas mit Post, aber irgendwie auch mit Prog davor. Nur mal vermutet: Marshall Gallagher (Gitarre/Bass/Gesang) und Anthony Salazar (Schlagzeug) haben die ein oder andere Dredg-Platte im Schrank stehen.

Zwölf Lieder sind auf dem Nachfolger des ebenfalls herausragenden "Earth Is A Black Hole"-Albums von 2021 und tatsächlich keines enttäuscht, keines ist lediglich gut. Teenage Wrist haben hier ein rundum aufregendes Stück Musik erschaffen, auf dem sogar die Sprechgesänge von 311-Sänger S.A. Martinez in "Dark Sky" und die Bläser in "Sprawled" auf den Punkt passen. Beeindruckend. Berührend: Die Ballade "Diorama" mit den sanften, aber nicht schwächelnden Beats, die ein ganz klein wenig an Incubus erinnert. Mit "Something Good" gibt es eine weitere, ebenfalls betörend schöne und hier und da trotzdem fuzzige (!) Ballade, auch der Titeltrack braucht kein Tempo, ist aber trotzdem unfasslich kraftvoll. "Humbug" dann kommt einen Zacken hektischer, "Cigarette Two-Step" stellenweise ein wenig verkopfter, jede einzelne Nummer höchst atmosphärisch und aufregende. Jede.