Israel Nash blickt zurück: Auf seinem neuen Album beschäftigt sich der amerikanische Singer/Songwriter mit seiner eigenen Familienhistorie und lässt diese Geschichten in zehn zumeist druckvolle Roots-Rock-Songs fließen, mit denen er deutlich, man könnte fast sagen, ungenierter als zuvor sein Faible für den Heartland-Rock auslebt, der ihn in seiner Jugend prägte. Tom Petty, Bruce Springsteen, Bob Seger - sie alle haben deutliche Spuren im Sound von "Ozarker" hinterlassen. Ohne Angst vor großen Gesten - hier und da mischt sich sogar ein bisschen Pink Floyd'sche Grandezza unter diese eigentlich uramerikanischen Lieder – und unterstützt von Produzent Kevin Ratterman (My Morning Jacket, Ray Lamontage) in gerade einmal zehn Tagen eingespielt, lebt das Album von seiner uneingeschränkten Spielfreude und seiner unbändigen Energie. Eine echte Wall of Sound, die sich bemerkenswerterweise weder besonders altmodisch, noch übertrieben modern anfühlt - ein Kunststück, das zuletzt auch den Rolling Stones geglückt ist. Die Geschichten, die Nash dabei erzählt, fand er in seinem nächsten Umfeld - so zeichnet er im Titelsong die junge, verbotene Liebe seiner Urgroßeltern im ländlichen Missouri nach und rückt auch sonst Hoffnungen, Träume, Rückschläge, kleine und große Triumphe, Romantik und Sehnsüchte in den Mittelpunkt. Am Ende ist dabei ein klassisches amerikanisches Rock'n'Roll-Album entstanden, auf dem Nash wie ein Künstler klingt, der einfach seiner Muse folgt, frei vom Druck, sich oder seinem Publikum etwas beweisen zu müssen.