Man kann über Optik, Auftreten und Drumherum sicher schnacken. Wie man es damals bei KISS getan hat, bei Slipknot oder Sido. Auch Ghøstkid legen Wert auf ihr Äußeres, spielen mit Konzept und machen ihr Ding. Punkt. Vor allem aber machen sie ganz oft richtig starke Musik.

"Hollywood Suicde" ist irgendwas zwischen Popcorn und Nerderei, ist eine moderne, glanzvolle Platte voller Beats, Metalcore, Industrial, Screamo, Gothic und Pop, bietet große Unterhaltung und klingt richtig gut. Oftmals sogar richtig hart. Sicher, manch über-kitschiger Schmalzmoment ist auch hier zu ertragen. Wenn die Band um den ehemaligen Eskimo Callboy-Sänger Sebastian "Sushi" Biesler hier aber mit Vollspann durchzieht und verzerrt-schräge, herrlich stampfende, tatsächlich mitreißende Songs wie "FSU", den Titeltrack oder auch "Bløød" zockt, dann muss man diese Kraft und Intensität einfach mal mächtig feiern. Wie man auch die Killer-Grooves, die mächtigen Screams und den berührenden Gesang abfeiern muss. Einfach das große Ganze. Denn das ist kein 08/15-Unsinn mit Schminke auf den Augen, das ist ganz schön spannendes Zeug, sehr atmosphärisch, gerne düster, häufig opulent und gerne mal einen Zacken komplexer. Das ist richtig starke Musik.