Gewaltig druckvoll geht es bei Soulstrip zu, wenn sie in Richtung ihres Namensgebers losstarten. "Homme", französisch für "Mensch", heißt das sechs Tracks umfassende Album, das zwar aus Deutschland kommt, aber dennoch - und das ist natürlich als Kompliment gemeint! - äußerst amerikanisch klingt. Soulstrips Mucke gehört dem Gebiet der Rockmusik an, gibt sich aber durchaus mysteriös elektronisch angehaucht, dunkel, etwas rauchig, und auch krachig. In Sänger Dans Vocals, die mitunter wunderbar durch eine zweite Stimme ergänzt werden, klingt eine gute Portion "longing" und "suffering" mit, was super zu der melancholischen Stimmung der Platte passt. Gegner von Nasalitäten seien vorsichtshalber gewarnt; bis auf einige geschriene Parts, wie zum Beispiel jene in "Buffalo" (welch Verschwendung wertvollen Stimmmaterials!), gibt es aber nichts Negatives über "Homme" zu berichten. Die ohrwurm-technisch klar favorisierte Nr. 1 ist übrigens das mit der entsprechenden Startnummer ausgestattete "LYnn", warum jedoch das "Y" bei Soulstrip immer groß geschrieben wird, ist der Autorin nach wie vor ein Rätsel...