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Tonträger-Review
 
Yes - Songs From Tsongas - 35th Anniversary Concert

Yes - Songs From Tsongas - 35th Anniversary Concert
Warner Music Vision
Format: 2DVD

Der optisch-akustische Hausschatz für jeden Yes-Fan: Im Mai 2004 in der Paul Tsongas Arena in Boston / Lowell, MA, vor einem erkennbar mittelalten und so begeisterungs- wie zahlungsfähigem Publikum anlässlich des 35-jähigen (!) Bandbestehens aufgezeichnet, präsentiert die Doppel-DVD auf über 170 Minuten noch einmal das "klassische" Line-Up bestehend aus Rick Wakeman, Alan White, Chris Squire, Steve Howe und Jon Anderson. Was den Doppeldecker neben diesem Umstand noch mit hohem "Habenmüssen"-Faktor versieht, ist der konsequente "Greatest Hits"-Ansatz der Set list sowie das wunderbare, extra für diese Tour Bühnendesign von Altmeister und Coverartwork-Papst Roger Dean (der auch in einem Interview zu Wort kommt). Diese Aufbauten sind so ästhetisch wie multivalent: Je nach Beleuchtung wirken sie mal mehr wie eine Seeanemonen-Landschaft und mal mehr wie eine Richard Nixon-Skulptur... Kaum der Erwähung wert, dass Ton- und Bildqualität (Regisseur / Produzent Joe Thomas arbeitete mit gleich zwölf Kameras) bei diesem Output einfach vom Feinsten sind - ganz im Gegensatz zu so manchem, was im Verlauf der letzten knapp vier Yes-Dekaden so auf den Markt geworfen wurde.

Zunächst fällt positiv auf, wie fit die Seniorentruppe wirkt, erfreulicherweise auch Tastenmagier Wakeman, der auch schon mal mit partieller Gesichtslähmung auf der Bühne zu bemitleiden gewesen war. Außerdem scheint die sonst mit Nitroglyzerin gewürzte Bandchemie 2004 gerade mal nach Friedensblumen gerochen zu haben. Man achtet sehr aufeinander und wirkt - natürlich bis auf den natursäuerlichen Steve Howe - fast gelöst.

Das Konzert hebt an, wie sich das spätestens seit "Yessongs" gehört - mit Stravinskys "Feuervogel", gefolgt von einem Hit der bereits mittleren Schaffensphase: "Going For The One". Auf "Sweet Dreams" hätte man eigentlich ganz gerne verzichtet, dafür bekommt "Your Move / Seen All Good People" mit ausgiebigen Lennon-Zitaten ("Give Peace A Chance") hier einen frischen Touch. Die drei Teile von "Mind Drive" aus der Mitte der 90er Jahre wurden laut Andersons Ansage überhaupt nur auf dieser Tour live gespielt, ganz im Gegensatz zum auch hier wieder fulminanten "Yours Is No Disgrace" als würdigem Finale von Disc 1.

Der zweite Rundling beginnt mit einem episch langen Akustik-Set. Wie schlecht sie schon mal waren, führen die alten Recken auf "The Meeting Room / The Meeting" vor, das trotz langer Wakeman-Passagen einfach absurden Kitsch darstellt, ebenso wie die Schunkelnummer "Time Is Time" (nicht zu verwechseln mit dem hier leider fehlenden "Time And A Word"). Schön, dass auch der größte "Radio-Hit" der Band mit "Owner Of A Lonely Heart" enthalten ist. Bei früheren Konzerten hatte sich Steve Howe beharrlich geweigert, bei diesem während seiner Bandabwesenheit entstandenen Rocksong die Gitarrenlinien von Trevor Rabin zu spielen (und das etwa auf "Symphonic Live" ganz den Violinen überlassen). Hier aber macht er immerhin verbissene Miene zum exzellenten (Akustik-)Spiel, wie auch bei seinem Solo-Spot "Second Initial" (von "Not Necessarily Acoustic"). Auf "Rhythm Of Love" tänzelt Mr. Anderson dann wieder wie ein ganzer Betriebsausflug homosexueller Friseure durchs Publikum, bis das Set zum gigantischen "And You And I" wieder elektrisch wird. Verblüffend übrigens, was für ein Donnergrollen Chris Squire ohne Feedback-Probleme aus seinem akustischen Bass zu holen vermochte. Eine dann wieder mit Rickenbacker-Power donnernde Fassung von "Starship Trooper" beschließt ein für Fans wohl schlicht unverzichtbares Livedokument.



-Klaus Reckert-



 
 
 

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