Eigentlich kennt man Vic Ruggiero als Sänger und Keyboarder der tollen Slackers, einige Punkrocker dürften den Mann mit dem Hut auch durch seine Arbeiten mit Rancid kennen. Doch er hat noch mehr zu bieten, mit "Something In My Blindspot" zum Beispiel seine zweite Solo-Scheibe, die wie schon der Vorgänger "Living In Sin / Understanding New Jersey" eine gute ist und die auch der gemeine Slackers-Fan mögen sollte.

Denn zwar verzichtet Ruggiero hier größtenteils auf Ska oder Rocksteady, doch es ist eben der gute Vic und der ist inzwischen ja schon fast sein eigener Stil. In diesem haben auch Jazz und Blues genug Platz und so gibt es neben Singer / Songwriter-Sounds und Country-Musik auch mächtige Retro-Anfälle, die mit ihren scheppernden Bläsern und schrägen Gitarren an ganz, ganz früher, an verrauchte Keller und das Amerika der 30er Jahre erinnern. Gleichzeitig aber klingen "Mad At Me" oder "Lonely Nights" ungemein charmant, definitiv durchgeknallt, aber trotzdem aktuell und zu keiner Sekunde altbacken. Obendrauf gibt es tolle Duette mit Lisa Müller von Black Cat Zoot, verrückten Freestyle bei "Animal" und mit "A Love Of Confusion" sogar noch einen der besten Slackers-Songs, den The Slackers nie geschrieben haben. Sondern Mister Vic Ruggiero. Bis Ende März ist der noch auf Deutschland-Tour.