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27.09.2006
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DEATH BREATH

Old School eben...

Death Breath
Nicke Andersson hat eine neue Band. Der Gründer der Hellacopters und ehemaliger Drummer von Entombed macht jetzt wieder auf Death Metal und gründete mit zwei schwedischen Kumpels Death Breath. Mit dabei sind Drummer Magnus Hedquist von Grinderbitch und Sänger und Gitarrist Robert Pehrsson (Runemagick, Deathwitch). Eben jener stand Gaesteliste.de Rede und Antwort und entpuppte sich als vielleicht nicht ungemein gesprächiger, aber doch überaus sympathischer Geselle und hatte keine Probleme, auch über den großen, den berühmten Nicke zu sprechen.

Der ist natürlich in aller - und auch unserer - Munde, schließlich ist er so etwas wie der Star der Band und man muss kein Death Metal-Fan sein, um ihn zu kennen. Robert sieht die Sache erwartungsgemäß gelassen, er kann schließlich eh nichts dagegen tun. "Das ist gar kein Problem für Magnus und mich, das verstehen wir. Es ist Nicke von den Hellacopters und selbstverständlich für die Medien interessanter. Es ist auch kein Problem für ihn, der Mittelpunkt zu sein. Viel schwieriger ist es, alles zeitlich unter einen Hut zu bringen. Er hat ja auch noch die Hellacopters und so." Doch Nicke hat die Zeit gefunden und Death Breath legen dieser Tage ihr richtig starkes Debüt vor. "Leute nennen es Old School und das ist es auch", sagt Robert über den Sound. Und das war von vornherein auch so geplant. "Wir wollten einen rohen Sound und es nicht zu technisch klingen lassen. Es ist simpler Death Metal und ganz bestimmt nicht ausgefallen." Die Idee dazu stammt - natürlich - von Nicke. Er war es, der die Band ins Leben rief und Robert kontaktierte: "Nicke wollte das Album machen und fragte mich, ob ich nicht mitmachen wolle. Wir haben dann zusammen an Songs geschrieben und so entstand Death Breath. Es war also schon Nickes Idee." Doch Robert wurde nicht einfach so gefragt, er wurde ganz bewusst gefragt. Denn "Nicke und ich schreiben ähnliche Songs und darum hat er mich wohl auch gefragt, ob ich mitmachen möchte. Er wusste eben, was dabei heraus kommt." Daran erkennt man schon, dass es kein Nicke Andersson-, sondern ein Album einer ganzen Band ist. Nicht einer, sondern zwei haben die Songs geschrieben. Manchmal gemeinsam, manchmal jeder für sich und manchmal der eine die Texte und der andere die Musik. "Wir haben erst jeder für sich Demos aufgenommen und uns dann unsere Sachen vorgespielt", erinnert sich Robert. "Und tatsächlich klangen die Sachen dann auch recht ähnlich. Für das Album haben wir die Songs dann nur noch wenig verändert." Anschließend ging es ins Studio, produziert hat die Band selber. Und so natürlich reichlich was zu tun gehabt. "Natürlich war es harte Arbeit, gleichzeitig aber auch ein großer Spaß", sagt Robert. "Außerdem haben wir analog aufgenommen und mussten die Songs daher von Anfang bis Ende durchspielen und konnten nicht irgendwelche Parts nachträglich reinschneiden oder so. Das war zwar ziemlich anstrengend, aber gleichzeitig auch eine große Herausforderung." Dabei herausgekommen ist "Stinking Up The Night" und der Plan ging auf. Denn: "Der einzige Plan im Vorfeld war, dass es Death Metal werden sollte." Dazu gehören natürlich auch die passenden Texte und wenn Songs "Dragged Through The Mud", "A Morbid Mind" oder "Heading For Decapitation" heißen, ist klar, dass es auch die hier gibt. "Die Titel sprechen ja eigentlich für sich", hat Robert natürlich Recht. "Es geht um die üblichen Death Metal-Themen wie Horror, Satan, Mörder oder Tod. Old School Lyrics eben". Die Inspirationen dafür holte sich die Band aus unterschiedlichsten Quellen. "Man sieht die Sachen in Filmen oder hört es irgendwo. Man braucht nur einen Ansatz und schon kann man den Text schreiben. Ich habe in den Nachrichten zum Beispiel von einem Jungen gehört, der von seinen Eltern ermordet wurde und daraus habe ich dann einen Song gemacht."

Death Breath
Alle drei Musiker spielen in anderen Bands, doch für alle drei ist klar: Death Breath sind kein Projekt, sondern "eine Band und wir werden weiter Alben machen", ist sich der Sänger sicher. "Das war vielleicht nicht von Anfang an klar, aber als wir die Songs schrieben, haben wir schnell gemerkt, dass Death Breath mehr als ein Projekt ist. Wir hören das gleiche Zeug und wollen genau das machen. Denn wenn wir das Album hören, sind wir alle einfach nur glücklich!" Auch menschlich scheint es zu passen. "Ich bin ein recht entspannter Zeitgenosse", versucht sich Robert selbst zu beschreiben. "Magnus ist ein ruhiger Typ, der nicht gerne Interviews gibt oder groß ausgeht. Er ist etwas strange, aber wirklich cool. Und Nicke ist einfach Nicke, dem man nur als extrem netten Kerl beschreiben kann." Man mag sich, man mag die gleiche Musik und man mag das Debüt. Beste Vorraussetzungen für eine laute Zukunft also. Und die ist schon genau ins Visier genommen worden. "Natürlich sind uns auch unsere anderen Bands wichtig und ich kann und möchte sie jetzt gar nicht vergleichen, aber es wird ganz sicher weitere DB-Alben geben und auch dann werden wir den gleichen Sound spielen. Vielleicht machen wir aber ein paar schnellere Songs, weil es auf dieser Scheibe kaum Grindcore gibt. Auch werden wir die nächsten Songs vielleicht etwas kürzer halten. Ich höre zwar auch viel anderen Kram und spiele auch in einer Rockband, aber ich denke, eine Band sollte einen Stil spielen. Daher werden Death Breath immer Death Metal spielen und wenn wir Lust auf etwas anderes haben, machen wir das in einer anderen Band." Doch die andere Band gibt es noch nicht, jetzt gibt es das Trio. Und das kann man in Zukunft vielleicht auch mal live erleben. "Wir planen gerade eine Tour. Es gibt Anfragen, aber noch keine festen Termine oder so. Auf der Tour wird Nicke am Schlagzeug sitzen und ich spiele dann Gitarre. Eventuell werden wir die auch Gigs mit einen zweiten Gitarristen spielen, aber das wird sich bei den Proben zeigen, ob es Sinn macht." Sinn oder nicht, wir sind gespannt.

Hörproben "Flabby Little Things From Beyond" & "Coffins Of The Unembalmed Dead"

Weitere Infos:
www.deathbreath.se
www.myspace.com/deathbreathdeathmetal
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben-
Death Breath
Aktueller Tonträger:
Stinking Up the Night
(Sound Pollution/Rough Trade)
 

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