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30.08.2004
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VIRGINIA JETZT!

Schon alles irgendwie im Griff

Virginia Jetzt!
Es ist Mitte Juli und Virginia Jetzt! geben, sechs Wochen vor Veröffentlichung ihres neuen, zweiten Albums "Anfänger", jede Menge Interviews. Der gewählt Ort ist ein kleines Café direkt neben der Oberbaumbrücke in Berlin Kreuzberg, und wenn der Raum Fenster an der Außenwand hätte, könnte man direkt in die Büroräume ihrer Plattenfirma Universal blicken, die auf der anderen Seite der Spree in einem ehemaligen Speichergebäude residiert. Die Stimmung ist, wie sollte es bei den Virginias anders sein, sehr locker, man isst Erbsensuppe, schlürft Cola und albert über alles, was sich einem in den Gedankenweg stellt. Wie immer ist die Band vollzählig, und wie immer hört Drummer Angelo vor allem zu.

Wie verliefen eure ersten Interviews zum neuen Album?

Mathias (Bass, auch stimmlich): Die Leute waren sehr gut vorbereitet. Und was uns überrascht hat, als ein 47-jähriger Journalist über sein Nicht-Liebesleben gesprochen hat...

Nino (Gesang, pflegt heute einen legér unrasierten Stil): ...sich die Leute auch total persönlich öffnen, obwohl sie das ja nicht müssen, in so einem professionellen 45 Minuten Rahmen. Auf einmal werden die total persönlich und sagen: Hier das hat mich total an das und das erinnert, oder: meine Freundin hat die Platte gehört und musste die ganze Zeit weinen.

Thomas (Gitarre und wacher Blick): Mathias hat das in Hamburg auf den Punkt gebracht, als er sagte: Selbst die Bild-Zeitung hat gute Fragen gestellt.

Nino: Das ist ein Kompliment für uns.

Mathias: Oh, da muss ich schnell noch was erzählen. Letztens in Österreich war da dieser Sofa-Typ, es gibt ja immer wieder Leute, die so mit fertig ausformulierten, mit dem Computer ausgedruckten Fragen kommen, aber oben drüber hatte der noch den Interviewtag, Interviewort, Musikrichtung: Hamburger Schule [allgemeines Gelächter], also so eine Katalogisierung des Interviews. Das fand ich sehr absurd.

Ja, das geht weit. Es ist wahrscheinlich eine ästhetische Frage, wobei das Ausdrucken mit dem Computer jeglichen Charme auffrisst. Bernd Begemann ist ja auch kein Freund des Ausdrucks und schreibt sich seine Spickzettel per Hand auf grossformatige Poster.

Thomas: Ich finde eher Leute seltsam, die in einer Band spielen, wie zum Beispiel Sternbuschweg, unsere Proberaummitbewohner, wo zwei verschiedene Leute die Stücke schreiben, und die schreiben dann immer noch drunter, wer das Stück geschrieben hat. Und das ist dann ja etwas nur für den Proberaum, nur für diese Band.

Mathias: Wir ärgern die dann aber auch manchmal und schreiben unsere Namen drunter.

Nino: Ja, Angelo Krebs! [Gelächter]

Mathias: Für interne Frotzeleien ganz gut.

Thomas: Mobbing am Arbeitsplatz!

Ist ein Interview in dieser Phase, circa einen Monat vor Singleveröffentlichung, für euch auch eine Art Standortbestimmung? Wo sind wir mit diesem Album angekommen?

Thomas: Das wussten wir auch vorher, eigentlich.

Nino: Aber das sind halt die ersten Feedbacks, die man kriegt, von Leuten, die sich damit auseinandersetzen müssen oder wollen, auf einem anderen Level... oder: Fans stehen dem sicherlich aufgeschlossener gegenüber als mancher Journalist. Und wenn man da schon viel positives Feedback erfährt, was wir getan haben, dann gibt einem das natürlich schon eine gewisse Sicherheit.

Mathias: Es ist auf jeden Fall dieses Mal ein Kritiker-Album.

Ja, kann man so sagen. Ihr habt ja schon bei der Livepremiere im Waschhaus Potsdam davon gesprochen, dass man eventuell öfter hinhören muss, obwohl der Live Opener, der auch die Platte beginnen lässt, sofort ins Ohr ging.

Thomas: Ich finde auch nicht, dass man es so oft hören muss, es ist schön, dass man es oft hören kann, und es sich dann noch einige Dinge erschließen. Das finde ich ganz gut daran, eigentlich... Ich finde, es ist ein Pop-Album und, dass die Melodien schnell hängen bleiben.

Nino: Das mit dem öfter hören kam von unserem Booker. Aber da war er echt der Einzige.

Mathias: Nee, meine Eltern haben es sich auch öfter anhören müssen um es richtig zu schnallen.

Nino: Ja, natürlich muss man es sich mehrmals anhören, aber bevor man einen Zugang dazu findet, fand ich schon ein bisschen... [Mathias fällt ins Wort]

Mathias: Es ist schon überraschend, dass da - durch die Interviews haben wir das gemerkt - für viele etwas passiert ist. Es ist was anderes. Deswegen hören die hin. Beim letzten Album haben die meisten Leute nicht hingehört. Die meisten Journalisten haben sich dieses Album nicht angehört. De facto. Die Wahrnehmung des letzten Albums im Gegensatz zu diesem ist völlig unterschiedlich, wohingegen das für uns gar kein großer Unterschied ist. Beim letzten Album waren auch Zitate von Schriftstellern drauf...

Nino: Auch musikalische Elemente waren gleich. Deine Vor-Interviewerin meinte, es wäre alles neu, lauter neue Elemente. Als sie sich aber mit dem alten Album noch einmal auseinandergesetzt hat, hat sie diese Elemente alle wiedergefunden. Das zeigt vielleicht, dass wir es jetzt deutlicher herausarbeiten, oder besser zusammensetzen können, aber die Entwicklung ist schon für uns natürlich. Für Leute, die es dann hören, ist es teilweise überraschend. Das kann man ja auch nur positiv werten.

"Weiterziehen" vom Debüt reicht ja eigentlich schon die Hand zum neuen Album.

Thomas: Das finden wir auch, total. Auch so Stücke wie "Die Musik von hier nach dort". Im letzten Jahr haben wir halt "Dreifach schön" als Single ausgekoppelt. Wir haben uns zwar ein bisschen mehr davon versprochen, als Single, aber ein Grund, warum wir das auskoppeln wollten, war, um damit zu zeigen... weil so eine Single ja für das Album steht und für die Art und Weise, wie eine Band Musik macht, weil "Von guten Eltern" nicht die Richtung ist, die wir weitergehen wollten. Das wussten wir schon längst, auch als wir das erste Album fertig hatten. Und deshalb war uns schon taktisch "Dreifach schön" wichtig, einfach um den Leuten so ganz subtil klar zu machen, dass das Virginia Jetzt! ist, diese Richtung auf jeden Fall, das Klavier als Element, was seinen festen Platz bei uns hat. Und "Weiterziehen" ist, total richtig, genauso ein Stück.

War das auch der Ansatz jetzt, weiterzugehen, den nächsten Schritt zu machen, sich mehr ums Arrangement zu kümmern, weg von der Gitarre zu gehen?

Nino: Dieses Weg von der Gitarre war auf jeden Fall ein Ansatz...

Ohne das überbewerten zu wollen, aber es sind jetzt, vom Kompositorischen her, einige elegische Momente hinzugekommen?

Nino: Zum Arrangieren muss man sagen, dass das weniger systematisch, programmatisch gedacht war. Der Spannungsbogen musste für uns einfach da sein. Thomas kam mit einem Stück an, und jeder wusste schon, wie Virginia Jetzt! das jetzt arrangieren wird. Und das wollten wir halt so nicht. Und dann haben wir gesagt, probieren wir das nochmal auf eine ganz andere Weise, gehen wir mal ganz offen ran. Also, in unserem Rahmen natürlich.

Also doch schon weg von den Erwartungen?

Nino: Von unseren eigenen Erwartungen. Wir hätten das erste Album nochmal kopieren können, und es hätte funktioniert, aber das war uns einfach nicht spannend genug. Und wir wollten probieren, ob es auch ohne jedes Mal auf den Verzerrer zu treten geht, ob wir das mit einem luftigen Klavier, oder mit anderen Elementen vielleicht auch hinkriegen. Das ging dann so drei, vier Stücke, und dann hatte die Platte auch schon ein Gesicht, eine Farbe bekommen, und dann haben wir auch versucht, die anderen Stücke da hinzulenken. Dass die natürlich auch kompositorisch und textlich weiter sind, war uns ja eh schon klar, als Thomas uns die Stücke vorgespielt hat, da war ein riesen Schritt auch zu sehen, der dann auch ein wenig systematisch war, und von ihm gewollt. Gerade was die Texte angeht. Dann hat man halt versucht, das als Band auch aufzufangen. Und wir sind sehr zufrieden mit dem, was daraus geworden ist... Ein Interviewer hat das so gesehen, dass wir die erste Platte damit im nachhinein schlecht reden wollen, sagen: so sind wir nicht. Aber so ist das gar nicht. Es ist keine Kehrt- oder Abwendung, sondern einfach der Schritt in die Richtung, wo wir jetzt gerade sind, wo wir jetzt sein wollen.

Es geht ja auch immer um Entwicklung, um ein Vorankommen.

Mathias: Sobald du etwas geändert hast, ob das jetzt eine Platte ist, oder eine Beziehung oder einen Job, resümiert man ja, oder sollte zumindest, was gut und schlecht war, und was man beim nächtsten Mal anders machen will. Wenn man zum Beispiel falsch verstanden wurde, drückt man eben die Hebel, damit das nicht mehr passiert. Man schreibt ein etwas ernsthafteres Bandinfo und sofort kommen auch ernsthaftere Fragen. Das ist ganz komisch, wie man andere Leute auch beeinflussen kann.

Die Platte fängt ja dann mit "Das ganz normale Leben" genau richtig an. Es geht nicht vordergründig um Liebe, auch wenn das dann im C-Teil doch durchbricht. Ein Statement, oder?

Thomas: Auf jeden Fall. Liebe ist eine Antwort auf verdammt vieles. Und Liebe ist ja oftmals das, was dich als Mensch auffängt. Ob da jetzt die Liebe zu einer Person ist, oder Freundschaft oder die Liebe zur Familie, auf jeden Fall fängt es dich auf, im Alltag. In diesem Fall ist es halt die Liebe zu einer Person, zum Partner. Die fängt dich auf bei Problemen, die du hast, und das ist total wichtig. Und das war mir dann wichtig, dass das in diesem Stück auch vorkommt, dass ich nicht nur sagen will, was momentan die Menschen alles kaputt macht, sondern dass ich aufzeigen will, dass momentan vieles die Menschen kaputt macht, weil es eine Zeit ist, die so... so seltsam ist, so motivationslos ist. Viele Menschen sehen gar keinen Sinn in sich selbst, haben gar kein Vertrauen in sich. Auch nicht in Politik, in Wissenschaft, alles was eine Kultur voranbringt. Meist ist es schon ein Mensch oder die Familie, die das rechtfertigt, dass man da ist, die einen eben auffangen, wenn es einem nicht gut geht.

Insofern könnte man als These aufstellen, dass der Niedergang der Familienstrukturen indirekt für die derzeitige Stagnation verantwortlich ist.

Thomas: Von mir nicht so beabsichtigt. Aber könnte man auch so sehen.

In dem neuen Lied "Liebeslieder heißt es: "Ich will Liebeslieder schreiben... die so nah sind und so weh tun, dass sie keiner hören will". Angst vor einer selbsterfüllenden Prophezeiung?

Thomas: Nein, gar nicht. Das absolute Liebeslied ist ja das, das dich umhaut. Und derjenige, der das schreibt, oder der das singt, der diese Worte dafür wählt, auch die Musik natürlich, dass der das schafft, den Moment so einzufangen, mit Worten, mit Musik, wie es tatsächlich war. Was ja niemals möglich ist. Das ist ja eigentlich so das Ziel eines jeden Künstlers, das zu vermitteln. Ich bin verliebt und schreibe ein Liebeslied darüber, und derjenige, der das hört, empfindet ganz genau so wie ich, nur weil er das hört. Oder ich bin nicht verliebt, bin total traurig, bin enttäuscht worden, mache ein Lied darüber, und der, der das hört, fühlt sich genauso enttäuscht. Und das tut verdammt weh.

War das Smashing Pumpkins-Album "Mellon Collie And The Infinite Sadness" so ein wenig Vorbild für euer neues Werk? Der Bombast, das Theatralische erinnert daran.

Mathias: Vom Sound her gibt es da wohl Parallelen, das ist mir im nachhinein aufgefallen. Mein Mitbewohner hat das Album, neben "Keine Macht für Niemand" und dem schwarzen Metallica Album nonstop gehört. Neben dem ganzen Rockzeug, was ich nie so gut fand, hatten die auch immer den Mut zu diesen ganz großen Stücken. Weißt du, so - woom!

Orchestral.

Mathias: Es musste nicht immer ein Orchester dabei sein.

Nein, so eher vom Gefühl her. Dieser Bombast.

Mathias: Das hat sich total abgehoben von Nirvana, das hat sich abgehoben von Pearl Jam, das haben die alle nie geschafft. Die haben andere Mittel gehabt. Smashing Pumpkins hatten diese große Kunst. Das ist auch die Seite, die ich an Smashing Pumpkins total super finde, aber es hat keine Rolle gespielt... aber schön, dass du es erwähnt hast.

Wie kam es zur Auswahl der Single "Ein ganzer Sommer"? Ich finde, die sticht ein wenig aus dem Album-Kontext heraus.

Thomas: Kann ich verstehen, dass du das so empfindest. Ich finde, dass sie im Albumkontext verständlicher ist, also warum sie so poppig ist, als wenn sie so isoliert dasteht. Jetzt sagen schon viele: Ups, da habt ihr euch ja was getraut...

Aber die erste Single hört man ja vor dem Album.

Nino: Also, das war schon das Stück, das im vorhinein die meisten Diskussionen hatte innerhalb der Band. Es war halt klar, als Thomas mit der Komposition ankam, und wir uns ans Arrangieren gemacht haben, versucht haben das in eine andere Richtung zu lenken, aber es war schnell klar, dass diese Poppigkeit, diese Opulenz, das ist was, das das Stück am Ende braucht. Wir haben halt sehr lange diskutiert: Kann man das machen? Aber als wir dann mit uns mal klar waren, gesagt haben, ok, das machen wir genau so, war auch klar, damit rauszugehen, auch ruhig zu polarisieren.

Mathias: Der Grund für das Stück als Single war, dass es das eingängigsste Stück ist. Das ist der einzig wahre Single-Grund.

Thomas: Ich finde, das eingängigste Stück ist "Wahre Liebe". Aber man hat halt zehn Stücke auf einem Album und geht ganz pragmatsich vor. "In der Finsternis" ist halt alles andere als eine Single. Ich finde, es ist mit das tollste Stück auf der Platte, aber Single heißt ja heutzutage auch in einem gewissen Rahmen Format einzuhalten. Wer soll das Lied denn im Radio spielen? Radio Fritz vielleicht. "Hier zu sein" ist auch viel zu opulent. Und so kommt man am Ende dann vielleicht auf vier, fünf Stücke die man gegen das Format halten kann. Wir hatten das Glück gehabt, dass wir "Wahre Liebe" der Plattenfirma schon mal als Demoversion vorgespielt hatten, und dann war schon klar, das ist in der allerengsten Auswahl. Man hat das uns überlassen, aber wir haben es auch der Plattenfirma überlassen.

Mathias: Ein Grund das zu nehmen, war auch die Jahreszeit. "Ein ganzer Sommer" hätte als zweite Single gar keinen Sinn mehr gemacht. Man kommt sich ja auch so ein bisschen schäbig vor, wenn man so Singles-mäßig denkt, aber ich habe letztens erfahren, dass auch Tocotronic nicht anders denken, so eine kredibile Band, dass die auch zuerst an eine Single denken und dann an das Album. "This Boy Is Tocotronic" ist ja auch total catchy. Schon "Let There Be Rock", ich meine schon der Titel alleine ist eine Single.

Nino: Und dann noch ein Europe Sample zu benutzen, das geht schon mal deutlichst in eine Single Richtung.

Mathias: Die denken genauso in Singles.

Das ist ja auch nicht schlimm.

Virginia Jetzt!
Thomas: Das Single-Denken geht bei uns ja erst los, wenn wir im Proberaum sind. Ich denke zuhause nicht an so etwas, würde mich auch zu sehr belasten. Wir versuchen einfach nur die Komposition zu unterstützen, etwas einfaches nicht zu kompliziert zu machen. Dann hat das auch einen gewissen Charme und eine Qualität für eine Single. Ich weiß nicht, wie das jetzt bei Tocotronic genau ist, aber ich finde gut, dass die Singles haben, die dann auch Pate für ein Album sind. Letztendlich ist ja eine Single ein Hinweis auf ein Album.

Eine Werbeplattform.

Nino: Aber auch in komprimierter Form das Album.

Thomas: "Ein ganzer Sommer" zeigt das Album jetzt nicht wirklich besonders gut. Ich finde, das Album ist schon noch etwas anderes als diese Single. Und das finde ich daran persönlich nicht ganz so gut.

Mathias: "Das ganz normale Leben".

Thomas: Ja, vielleicht wird das ja auch noch Single.

Es gab ja drei Möglichkeiten: "Liebeslieder", die rockig progressive Variante, "Ein ganzer Sommer" als Zucker-Ballade und die ganz sichere Seite: "Wahre Liebe". Ein typisches Virginia Jetzt!-Stück mit absolutem Erkennungswert. Insofern ist die Wahl der ersten Single schon interessant.

Mathias: Es ging wirklich die ganze Zeit um "Ein ganzer Sommer" oder "Wahre Liebe". Und das Argument, das dann von unserem Regisseur Benjamin Quabeck kam, gab den Ausschlag: Was soll's, es ist Juni, bringt "Ein ganzer Sommer" im Sommer heraus, alles andere ist Quatsch.

Das war dann ja nicht zum ersten Mal die Jahreszeit, die eine Singleauskopplung bestimmt. Aber wieso habt ihr "Wahre Liebe" erst jetzt auf das Album genommen? Hattet ihr das Stück nicht schon vor dem Debütalbum?

Thomas: Das ist schon sehr alt, das Stück.

Mathias: Das war ganz gut, dass wir es nicht mit drauf genommen haben, weil es nicht wirklich drauf gepasst hat, weil es auch in eine Richtung ging, die wir nicht wollten. Und zum anderen: Dadurch, dass wir diesen Song in der Hinterhand hatten, und Universal wollte den Song ja schon für das erste Album als Single haben, wussten die: Ok, es gibt "Wahre Liebe". Wir hatten überhaupt keinen Druck von der Plattenfirma. Die wollten nicht mal unbedingt Demos hören.

Thomas: Die wussten, wir haben "Wahre Liebe", und dann haben die wenigstens die Single. Und das ist für eine Plattenfirma ja immer auch wichtig, eine Single...

Mathias: ...scheißegal was auf dem Album ist...

Thomas: Das ist ja auch das größte Kaufargument für ein Album. Wenn eine Single erfolgreich ist, hast du eine größere Aufmerksamkeit. Wenn ich letztes Mal Lust gehabt hätte, das Stück aufzunehmen, hätten wir es auch irgendwie gemacht. Man kann es ja auch aufnehmen und dann erst später verwenden. Aber wir hatten auch keine Lust da drauf. Es war auch dieses Mal nicht das Allereinfachste, weil... na ja, es ist so alt und man hat sich damit schwer getan, man wollte es ein bisschen frischer machen, ein bisschen attraktiver, aber es fiel auch echt schwer, weil man festgestellt hat, so wie wir es mal hatten, wir haben am Arrangement natürlich noch ein bisschen gedreht, ist es genau so wie es sein muss. Was Besseres haben wir einfach auch nicht hingekriegt.

Gab es sonst keine Diskrepanzen mit der Plattenfirma?

Nino: Mit der Plattenfirma gar nicht. Was das Artwork, das Video, Fotos betriftt, ist uns völlig freie Hand gelassen worden. Ich weiß nicht, ob die da einfach keinen Bock drauf haben...

Das war ja schon beim ersten Album so, dass die euch haben machen lassen, weil ihr immer irgendwie den richtigen Riecher hattet.

Nino: Wir hatten am Ende mit vielen Sachen auch Recht, mit denen wir uns durchgesetzt hatten. Und dann ist natürlich auch ein gewisses Vertrauen da.

Mathias: Dadurch, dass die uns auch jeden Tag sehen, wissen die, dass wir uns so sehr damit beschäftigen, dass für die sicher ist, dass wir das schon alles irgendwie im Griff haben. Ich kann mir das auch nicht anders vorstellen.

Wir bedanken uns für das Gespräch.

Weitere Infos:
www.virginia-jetzt.de
www.virginia-jetzt.de.vu
www.the-virginia-jetzt.de.vu
www.vj-fanpage.de.vu
Interview: -Christian Biadacz-
Fotos: -Nils Rodekamp-
Virginia Jetzt!
Aktueller Tonträger:
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