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WUNDERHORSE
 
Ungeschönte Schnappschüsse
Wunderhorse
Von wegen Rockmusik ist tot! "Midas", das fabelhafte zweite Album der britischen Senkrechtstarter Wunderhorse, fesselt vom ersten Ton an mit rauen Ecken und Kanten, gewollter Unvollkommenheit und einer schier unbändigen Grunge-Energie und ist in einer von vorsichtigen Marketingkampagnen und Spotify-Algorhythmen beherrschten Musikwelt, in der noch Platz für langweilige Pop-Beliebigkeit zu sein scheint, ein kaum mehr für möglich gehaltener Blitzschlag an Kreativität und Individualität. Live und direkt eingespielt in den legendären Pachyderm Studios in der Einöde Minnesotas, wo einst Nirvana, PJ Harvey oder Superchunk Meisterwerke schufen, klingen Sänger und Songschreiber Jacob Slater, Gitarrist Harry Tristan Fowler, Bassist Pete Woodin und Schlagzeuger Jamie Staples auf "Midas" wie eine Band, die keine Mühe hat, ihre Ideen mit geradezu telepathischem Gespür völlig ungefiltert in kleinen und großen (Indie-)Rock-Hymnen für die Ewigkeit festzuhalten.
Wunderhorse ist nicht die erste Band, mit der Jacob Slater für Furore sorgt. Schon als Teenager wirbelte er Mitte des letzten Jahrzehnts Londons DIY-Szene als Kopf der für ihre furiosen Konzerte berühmt-berüchtigten Post-Punk-Band Dead Pretties ordentlich durcheinander, auch wenn der Stern des jungen Trios wegen persönlicher Differenzen verglühte, bevor es ein Debütalbum aufnehmen konnte. Genervt vom Musikzirkus der britischen Hauptstadt und desillusioniert vom Scheitern seiner Band zog sich Slater ins beschauliche Cornwall zurück und widmete sich einige Jahre vornehmlich Gelegenheitsjobs und dem Surfen im Küstenstädtchen Newquay.

All diese Erfahrungen schlugen sich auf "Cub" nieder, dem 2022 nach Ende der COVID-Pandemie veröffentlichten Debütalbum von Wunderhorse, einem De-facto-Solowerk, mit dem sich Slater menschlich und künstlerisch spürbar gereift präsentierte und sich klanglich ein gutes Stück von seiner vom Punk geküssten Vergangenheit entfernte und sich stattdessen über viele positive Vergleiche mit Elliott Smith, Neil Young und Thom Yorke und gemeinsame Tourneen mit Fontaines DC, Sam Fender oder den Pixies freuen durfte.

Bei diesen Konzerten in aller Welt zu einer unzertrennlichen Einheit zusammengewachsen, bedienen sich Wunderhorse unter der Produktionsregie von Grammy-Gewinner Craig Silvey, der schon Florence + The Machine, Arcade Fire oder The National zu seinen Kunden zählte, auf dem Nachfolger ganz anderer Referenzen, wenn sie auf den Schultern von Rolling Stones und Replacements absichtlich ungeschliffen und kunstvoll kaputt klingen und dabei keine Scheu kennen, unbeirrt ihren eigenen Weg zu gehen. Das zeigt sich auch im Gespräch mit Gaesteliste.de, in dem praktisch jede der smarten Antworten von Jacob und Harry verdeutlicht, dass "Midas" keinesfalls zufällig eine der aufregendsten Platten des Jahres geworden ist.
GL.de: Welchen Stellenwert hat die Musik in eurem Leben und wie hat sie sich speziell durch die Arbeit an "Midas" verändert?

Jacob: Es ist sehr interessant, wenn man etwas, das man liebt, als Job macht. Ich denke, dass die Aufnahmen zu dieser Platte uns daran erinnert haben, warum wir das alles machen: zusammen in einem Raum zu sein oder uns für einen Monat einzuschließen und einfach in einer Welt zu leben, in der man Musik lebt und atmet und nichts anderes tut. Das ist ein großartiges Gefühl, und obwohl ich nicht für alle sprechen kann, spielt es definitiv eine große Rolle für mich, und wenn ich das Gefühl nicht habe, merke ich den Unterschied und spüre, dass etwas fehlt.

Harry: Ja, definitiv! Wenn man lange Zeit Musik macht, nimmt man das manchmal als selbstverständlich hin oder bleibt in einem bestimmten Gedankengang stecken und merkt, dass man in bestimmten Gewohnheiten festhängt. Als wir das "Midas"-Album gemacht haben - und unser Produzent Craig Silvey war die Person, die uns dabei geholfen hat -, waren wir in der Lage, unsere üblichen Vorstellungen davon, wo die Songs hingehen sollten, hinter uns zu lassen. Alles scheint wirklich neu zu sein, und das hat meine Liebe zur Musik wiederbelebt.

GL.de: Tatsächlich scheint der Hintergedanke bei dieser Platte gewesen zu sein, nicht zu viel nachzudenken, im Moment zu leben und dem Prozess zu vertrauen. Das spiegelt auch die Anfänge der Band wider, denn in gewisser Weise kam der Erfolg für euch ja genau dann, als ihr aufgehört habt, ihn zu sehr zu wollen?

Jacob: Ich war ziemlich jung, als ich mein erstes Projekt gemacht habe, und ich habe definitiv einige Lektionen auf dem Weg gelernt. Inzwischen weiß ich besser, was man tun und was man nicht tun sollte. Vor COVID habe ich versucht, die Wunderhorse-Sache in London auf die Beine zu stellen, und es hat nicht wirklich funktioniert. Also ging ich weg und lebte in Cornwall - das tue ich immer noch - und machte eine Menge anderer Dinge. Als die Pandemie vorbei war, bin ich, glaube ich, mit einer neuen Einstellung an die Sache herangegangen, und plötzlich hat sich alles wie von selbst ergeben. Als Harry dazukam, ergab plötzlich alles klanglich Sinn, und es fühlte sich an wie etwas, das auf eigenen Beinen stehen kann und mit dem wir wirklich etwas erreichen könnten. Das war der Zeitpunkt, an dem sich mehr und mehr Möglichkeiten für uns eröffneten.

GL.de: Wie überrascht seid ihr gewesen, als sich in den letzten zwei Jahren plötzlich all diese Gelegenheiten auftaten: die bereits erwähnten Tourneen mit Fontaines DC, Sam Fender und Pixies, ein Auftritt beim Glastonbury Festival und sogar eine Gastspielreise durch die USA?

Jacob: Nun, das ist ein bisschen so wie mit einem Eisberg. Da gibt es so viel, was du nicht siehst, was aber tatsächlich für Bewegung sorgt. Es gab einige Jahre, in denen sich niemand für uns interessiert hat oder überhaupt nur zweimal hinsehen wollte. Ich denke, das ist ein normaler Prozess für kreative Leute, es gibt viele Jahre, in denen man einfach den Glauben bewahren und sein Ding machen muss, aber ich denke, zusammen zu spielen und eine Chemie zu entwickeln, bedeutete, dass wir, als wir dann vor die richtigen Leute traten, eine Wirkung erzielten! Wenn ich sage "die richtigen Leute", denke ich aber nicht an die Musikindustrie. Viele der Tourneen, auf denen wir vor ein paar Jahren waren und die uns so richtig auf den Weg gebracht haben, kamen zustande, weil andere Musiker von unserer Musik gehört oder uns live gesehen haben und dachten: Hey, diese Jungs würden wir gerne mit auf Tournee nehmen. Fontaines DC und Sam Fender sind die besten Beispiele dafür. Später kam die Pixies-Tour durch unseren Booking-Agenten zustande, aber die ersten beiden Touren - das war rein auf Musiker-zu-Musiker-Basis, was wirklich ermutigend ist. Für mich ist das der gesündeste und beste Weg, wie sich Musik entwickeln kann, und es ist gleichzeitig eine Verantwortung, dass wir, wenn wir jemals in die Position kommen, in der Fontaines und Sam Fender und Co. bereits sind, auch dafür sorgen werden, dass die gute Musik eine Chance bekommt und nicht die, die dem Trend des Monats hinterherläuft.

GL.de: Tatsächlich hört man "Midas" vom ersten Ton an, dass ihr einen anderen Weg gewählt habt als die meisten jungen Bands heute. Satt euch dem Mainstream zu öffnen, ist euer neues Album rauer und ungeschliffener. Wie kam es dazu?

Jacob: Beim Smalltalk zu Beginn des Interviews hast du gesagt, dass du unsere erste Platte prima findest, aber die neue lieber magst, und das ist für uns nicht anders. Die erste Platte enthielt eher Songs, die sich im Laufe der Jahre angesammelt hatten und die einfach aus mir raus mussten. Ich kam in eine Studioumgebung, die mir fremd war und in der ich nicht rechts von links unterscheiden konnte. Das Ergebnis war eine Platte, die ganz gut war. Sie war nicht brutal schlecht oder so, aber ich denke, dass die Produktion sehr auf Nummer sicher war. Das Album klang völlig anders als das, was ich selbst höre, und war keine akkurate Darstellung dessen, wie wir live klingen. Deshalb wollten wir uns wirklich bemühen, dass das neue Album ein authentischerer Schnappschuss davon ist, wer wir sind. Craig, unser Produzent, war der gleichen Meinung, und das war unsere eigentliche Mission. Wir hätten ein kommerzielleres Album machen können, etwas, das vielleicht ähnliche Kriterien erfüllt hätte wie das erste, aber das hätte sich einfach falsch angefühlt. Es ist eine Art Segen, wenn das erste Album nicht ganz so wird, wie man es sich wünscht, denn das gibt einem die Möglichkeit, neue Wege zu gehen!

GL.de: Gab es bestimmte Alben anderer Bands, die euch den Weg gewiesen haben, speziell, was die sagenhafte Unmittelbarkeit des Sounds angeht?

Harry: Eine offensichtliche Wahl ist natürlich "In Utero", weil es im selben Studio aufgenommen wurde. Ich denke, dass Nirvana auf diesem Album klanglich ihre beste Arbeit abgeliefert haben. Ich habe mich sehr für dieses Album interessiert und habe versucht zu recherchieren, wie es aufgenommen wurde, weil ich wusste, dass es Kurt ein Anliegen war, dass es sich anfühlt, als ob das Publikum mit im Raum wäre.

Jacob: Zu der Zeit haben wir auch viel "Exile On Main Street” und "Beggars Banquet" von den Rolling Stones gehört, Platten mit einem echten Live-Charakter. Wenn es um die Geisteshaltung geht, mit der man aufnimmt, war auch "Let It Be" von den Replacements ein wichtiger Einfluss. Die Band ist ein leuchtendes Beispiel für alles, was wir tun. Wann immer es Momente gibt, in denen wir unschlüssig sind, ob wir das tun sollten, was alle uns empfehlen, weil unser Bauchgefühl etwas anderes sagt, erinnern wir uns daran, dass die Replacements immer nur auf ihren Bauch gehört haben und dass man sich immer auf seine Instinkte verlassen sollte.

Harry: Ich erinnere mich, dass einer der ersten Songs, den uns Craig im Studio über die Lautsprecher vorgespielt hat - und das war, bevor wir überhaupt mit den Aufnahmen begonnen hatten – "Heart Of Gold" von Neil Young war. Er sagte: "Hört mal nur auf das Schlagzeug", und das war ein unbeschreibliches Gefühl, so als würde ich das Lied noch einmal zum ersten Mal hören.

Jacob: Ja, wir haben den Song natürlich schon 1000 Mal gehört, aber Craig hat es geschafft, dass wir Musik mit völlig neuen Ohren hören!

Harry: Ich kann das Gefühl nicht richtig in Worte fassen, aber es kam mir vor, als würde eine große Glühbirne über meinem Kopf aufleuchten: Es kann so einfach sein, spiel einfach den verdammten Song!

Jacob: Diese Neil-Young-Nummer dort im Studio zu hören, war eine große Sache für uns, weil uns bewusst wurde, wie wenig eigentlich in dem Song passiert, aber wie wichtig jedes einzelne Element ist. Beim Schreiben nennt man das die "Ökonomie der Worte", es geht darum, sich auf das Nötigste zu beschränken, aber gleichzeitig sicherzustellen, dass alles, was du auswählst, einen Zweck erfüllt. Das hat definitiv auf unseren Aufnahmeprozess bei diesem Album abgefärbt. Wir sind alle ganz passable Musiker, aber es geht nicht darum, uns mit Virtuosität in den Vordergrund zu spielen, es geht um die Songs!

GL.de: Die neue Platte fesselt vom ersten Ton an, denn gleich das Titelstück zu Beginn hat ein sagenhaftes "Mittendrin, statt nur dabei"-Gefühl, dass man fast glaubt, man würde euch im Proberaum über die Schulter schauen. Tatsächlich habt ihr nicht gewusst, dass die Aufnahme läuft, richtig?
Harry: Ja, wir hatten keinen Schimmer, dass aufgenommen wurde. Wir haben den Song gespielt und uns dann mit etwas anderem beschäftigt, aber am Ende des Tages sagte Craig: "Ich glaube, ihr solltet euch das mal anhören!" Also haben wir das gemacht und es war wirklich... krank (lacht)!

Jacob: Ja, die Aufnahme sprang uns richtig an, und das war ein wichtiger Moment, weil wir zu dem Zeitpunkt noch nicht so recht wussten, was unser Ziel war. Wir hatten einen Haufen Songs, aber nichts wollte so richtig funktionieren, all die Szenarien, die wir uns zuvor ausgemalt hatten, konnten wir komplett im Klo runterspülen (lacht). Dann war da plötzlich diese halbfertige Nummer, deren Akkorde mir schon eine Weile durch den Kopf schwirrten und für die ich ganz schnell ein paar Textzeilen aufgeschrieben hatte. Das Live-Take war nur ein lockerer Durchlauf, deshalb ist eine der Zeilen auch nicht zu verstehen, denn ich wusste selbst nicht, was ich sage, weil alles noch so neu war. In der Aufnahme kannst du hören, wie wir alle den Song lernen. Jamie spielt im zweiten Refrain Sachen, die er im ersten noch nicht spielt, weil er gar nicht wusste, dass das der erste Refrain ist! Man hört, wie sich der Song entwickelt, während wir ihn spielen. Wir müssen wirklich Craig loben, dass er sofort gemerkt hat, was da passiert, denn uns war das nicht bewusst.

Harry: Ich kann mich tatsächlich gar nicht mehr daran erinnern, wann wir dieses Take gespielt haben. Aber genau das ist das Tolle daran: Es ging allein ums Tun und überhaupt nicht ums Nachdenken! Es ist so leicht, Musik übermäßig kompliziert zu machen und sich zu sehr auf die technischen Aspekte zu konzentrieren. Das hat seinen Platz, aber beim Songwriting sollte man am besten nicht zu viel nachdenken. In dem Moment, wo du einen Song gestalten willst, hört er auf zu funktionieren, weil es sich gekünstelt und gezwungen anfühlt. Die besten Songs sind immer die, die dir leichtfallen.
GL.de: War es stets leicht für euch, an diesem "Der erste Gedanke ist auch der beste"-Credo festzuhalten?

Harry: Natürlich gab es Momente, in denen wir etwas nachträglich geraderücken wollten. Zum Beispiel wollten wir das Solo am Ende von "Aeroplane" verändern. Wir haben versucht, das Solo aus einem anderen Take einzufügen, damit es schöner klingt und musikalisch mehr Sinn ergibt. Jacob und ich hatten ein echt gutes Gefühl dabei, aber dann ist Craig in den Raum gekommen und hat uns die Ohren langgezogen (lacht)! Er war überhaupt nicht glücklich mit der Idee. Er sagte: "Klar, wenn ihr Margaritas am Strand schlürfen wollt, dann ist das der richtige Weg, aber darum geht es bei dieser Platte nicht!" Deshalb haben wir die unbearbeitete Version beibehalten, und rückblickend muss ich sagen: Gott sei Dank haben wir das getan! Was ich damit sagen will: Es hat immer wieder Situation gegeben, die eine echte Herausforderung waren, in denen wir uns über die reine Musikalität hinwegsetzen mussten. Sie kann dich weit bringen, aber am Ende steht sie dir noch öfter im Weg. Du brauchst wirklich jemanden wie Craig, der dich daran erinnert, dich im Zaum zu halten.

Gl.de: Eingespielt habt ihr das Album im Pachyderm Studio in Minnesota, live, alle zusammen in einem kleinen Raum...

Jacob: Wenn du Gitarrenmusik machst, musst du dich gegenseitig riechen können (lacht!) Ein großer Teil dessen, was Gitarrenmusik so besonders macht, wenn man als Teenager in seiner ersten Band irgendwo in einer Garage spielt, ist dieses Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es ist so leicht, das zu verlieren, wenn man sagt: "OK, das Schlagzeug wird in diesem Gebäude sein, die Gitarren werden in diesem Gebäude sein, ihr müsst nicht mal zur gleichen Session kommen, denn wir nehmen das Schlagzeug am Dienstag auf und die Gitarren am Mittwoch. Das zerbricht alles! Wir hingegen wollten das Gefühl wiederentdecken, das man hat, wenn man 15 ist und mit seinen Kumpels drei Akkorde raushaut!

Gl.de: Wie hat sich diese Herangehensweise auf die Texte niedergeschlagen?

Jacob: Es ist verrückt, denn als die Platte kurz vor der Fertigstellung stand, blickte ich zurück und stellte fest, dass viele der Songs um ähnliche Themen kreisten, auch wenn das nicht mit Absicht geschehen war. Es dreht sich viel um Zerbrochenes, Weggeworfenes, um Dinge, die nicht ganz so funktionieren, wie sie sollen. Das spiegelt wohl einfach wider, was zu der Zeit in meinem Kopf vor sich ging. Die Songs schreibe ich zumeist in einem Rutsch, und selbst jetzt, wo der Prozess kollaborativer ist, stammen das Akkord-Grundgerüst und der Text in der Regel von mir. Wenn etwas in meinem Leben geschehen ist, das Eindruck bei mir hinterlassen hat, bekommen die Texte mehr Gewicht. In einem Lied wie "Arizona" nimmt der Text einen riesigen Teil des Songs ein und erzählt eine Geschichte, aber manchmal schwirrt mir gerade nichts durch den Kopf, und dann sind die Worte einfach Teil der Instrumentierung. "Cathedral" zum Beispiel handelt von keiner spezifischen Situation, und auch wenn ich mich nicht für einen Dichter halte - ich bin Singer/Songwriter -, war ich zunächst unsicher, weil ich dachte, der Text sei nicht poetisch genug, aber dann haben Harry, Jamie und Pete mir bewusst gemacht, dass ein Songtext nicht unbedingt immer ein Gedicht sein muss. Manchmal muss er nur das Gefühl transportieren, das dir die Musik gibt, wenn du den Verstärker bis zehn aufdrehst und die Akkorde rausdrischst. Am Ende sagt dir der Song, was er will! Was ich damit sagen will: Wenn eine Idee aufblitzt, merkst du schnell, ob es sich um einen Text handelt, der wichtig ist, oder ob es etwas ist, wo das Hauptaugenmerk auf der Musik liegt.

GL.de: Letzte Frage: Wohin soll euch dieses Album führen?

Harry: Ich weiß es nicht! Jeder Erfolg in dieser Branche hängt von vielen Dingen ab, die du nicht kontrollieren kannst. Alles, was wir wissen, ist, dass wir das beste Album gemacht haben, das wir machen konnten und wir können nur hoffen, dass die Leute das zu schätzen wissen. Wenn wir größere Shows spielen könnten: großartig, wenn wir mehr Geld verdienen könnten: auch großartig, aber ich finde, es ist Zeitverschwendung, sich das zu wünschen, denn ich will nicht, dass dieses Album, mit dem viele tolle Erinnerungen verbunden sind, zu etwas wird, auf das ich wette, um auf die nächste Stufe zu kommen.

Jacob: Ja, das Album ist nicht nur ein Sprungbrett, um auf die nächste Stufe zu gelangen, es ist eine Welt für sich. Wir wollen einfach die bestmögliche Arbeit abliefern, und wenn die Leute es verstehen, dann verstehen sie es, und wenn nicht, dann ist das schade, aber vielleicht gefällt ihnen ja dann das nächste - oder vielleicht auch nicht! In dem Moment, in dem du aufhörst, dich auf irgendetwas anderes als die Musik zu konzentrieren, wird deine Band aus dem Ruder laufen. So viele Shows wie möglich zu spielen, das ist mein Hauptanliegen, denn eine Live-Band zu sein, das macht uns aus, und das möchte ich so vielen Leuten wie möglich in einem Rutsch vermitteln (lacht)!
Weitere Infos:
wunderhorse.com
www.instagram.com/wunderhorse_
www.facebook.com/wunderhorse
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Foto: -Polocho-
Wunderhorse
Aktueller Tonträger:
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