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COHEED AND CAMBRIA
 
"Wir sind nicht Matchbox 20"
Coheed And Cambria
Anfangs galten sie als zwar sehr kreative und verspielte, aber doch weitere Emo-Band. Doch Coheed And Cambria sind viel mehr als das. Sie sind genauso Prog, Metal und besonders auf ihrem neuen Album auch Pop. Denn zwar glänzt auch "Good Apollo, I'm Burning Star IV: Volume 1. From Fear Through The Eyes Of Madness" mit verfrickelten Spielereien und undurchschaubaren Wendungen, doch keines der letzten C&C-Werke war so eingängig und relativ leicht zu hören. C&C-Drummer Joshua Eppard sieht das im Interview mit Gaesteliste.de ganz ähnlich: "In der Tat gibt es einige sehr kompakte Songs, was die Platte manchmal recht klassisch klingen lässt. Aber wenn man sich das Album öfter anhört, wird man auch die Komplexität und progressive Seite der Band entdecken." Ohne Zweifel.
Es ist typisch Coheed, dass sie nicht zwanghaft noch komplizierter werden wollen, sondern mit einem überraschend glatten Album daher kommen. Denn Routine ist ihre Sache nicht, und auf Erwartungen oder gar Druck wird auch gepflegt gepfiffen. "Natürlich verspürt man einen gewissen Druck, wenn das letzte Album recht erfolgreich war", erzählt der Schlagzeuger. "Aber das ist positiver Druck, denn wir sind in einer glücklichen Situation, dass es da draußen Leute gibt, die auf unsere Songs warten. Das ist toll und treibt uns an, das beste Album zu machen, zu dem wir in der Lage sind." Ob es das tatsächlich geworden ist, muss jeder Fan für sich entscheiden. Toll ist es ganz bestimmt, aber toll waren auch schon die Vorgänger. Vielleicht werden einige den hohen Frickel-Faktor und das Überraschungsmoment vermissen, andere finden aber vielleicht erst jetzt richtig Zugang zu der Band. Joshua weiß, dass man es allen aber eh nicht recht machen kann. "Als das zweite Album rauskam, glaubten auch ganz viele Leute mir sagen zu müssen, dass sie das erste viel mehr mögen würden. Andere meinten, das zweite sei viel gelungener. Uns ist es aber wichtig, was wir glauben. Und wir glauben, dass dieses Album unser bestes geworden ist." Auf die Frage, warum er das denn glaube, muss Joshua nicht lange überlegen: "Es sind so viele neue Dinge. Das beginnt damit, dass wir einfach eine bessere Band geworden sind, was man deutlich hört. Die Platte klingt schöner, weil wir mit Percussions und Keyboards gearbeitet und unserem Sound so neue Elemente zugefügt haben. Auch schreit Claudio nicht mehr so häufig und unsere Liebe zum Classic Rock ist noch deutlicher zu spüren. Ich könnte dir Stunden erzählen, was neu ist", lacht Joshua. Der ist zwar sichtbar verschlafen, aber doch redselig, symphatisch - auch wenn er etwas zu häufig das Wort awesome verwendet - und spürbar stolz auf das Album. "Wir hatten keinen Plan, wir haben uns einfach zusammen gesetzt und angefangen. Uns ging es nicht darum, in eine bestimmte Richtung zu gehen, es ist eben so passiert. 'Welcome Home' zum Beispiel war in Kürze fertig, an anderen Songs haben wir länger gearbeitet. Wir haben es laufen lassen, denn sich schon vorher auszumalen, wie die Musik am Ende zu klingen hat, ist nicht unsere Art zu arbeiten. Das haben wir noch nie gemacht und das würde auch nicht klappen. Denn wenn verschiedene Musiker von vornherein verschiedene Vorstellungen haben, gibt es ein Problem. Aber wie gesagt, wir sind bessere Musiker geworden und haben uns von den Songs leiten lassen." Die stammen meist aus der Feder von Claudio, werden aber von allen bearbeitet. "Natürlich sagen alle, Claudio schreibt alles, und er schreibt auch wirklich fantastische Songs. Aber wir sind nicht Matchbox 20 und haben dreiminütige Popsongs, wir arbeiten alle zusammen. Wir sind eine Band."
Coheed And Cambria
Hört man sich Coheed And Cambria an, stellt man sich vier akribische Bastler vor, die - allem Fluss zum Trotz - stundenlang im Studio sitzen und jede Note genau sizieren, immer noch einen Schritt weitergehen und das Ziel der perfekten Kombination vor Augen haben. Spaß im Studio passt da nicht. Doch den gab es. "An manchen Tagen waren wir schon mächtig betrunken im Studio und haben dementsprechend nicht viel geschafft", schmunzelt Joshua. "An anderen Tagen gab es dafür nur Wasser und wir haben konzentriert an den Songs gearbeitet. Es ist wie in jedem Job, manchmal ödet es einen an und manchmal macht es Spaß." Doch C&C ist für Joshua mehr als ein Job. Es ist "die wichtigste Sache in meinem Leben", sagt er mit ernstem Blick. "Und das gilt für alle in der Band. Freundinnen gehen und kommen, aber die Band bleibt. Es ist der beste Job der Welt, auch wenn es manchmal hart ist, so lange von seiner Familie getrennt zu sein." Doch davon lassen sich die Musiker den Spaß am Touren nicht vermiesen. "Na ja, mit einigen komme ich schon ganz gut aus", schmunzelt Joshua. "Nein, wir sind wirklich gute Freunde und ich mag sie. Sie sind eine Art Ersatzfamilie für mich. Fragt sich nur, ob sie mich auch mögen." Der Frage muss nachgegangen werden. Nebenan gibt zum Glück Basser Mic Todt ein Interview. "Magst du mich?", fragt ihn Joshua. "Ja, ich mag dich - aber ich mag auch schwimmen." Die Stimmung ist gelöst. "Wenn wir drei Monate auf Tour waren und die ganze Zeit zusammen gelebt haben, bin ich aber schon froh, wenn ich die Jungs mal nicht sehen muss."
Weitere Infos:
www.coheedandcambria.com
www.coheedandcambria.de
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben-
Coheed And Cambria
Aktueller Tonträger:
Good Apollo, I'm Burning Star IV: Volume 1. From Fear Through The Eyes Of Madness
(Sony BMG Music)
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