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HEATHER NOVA
 
Ein schöner Preis
Heather Nova
Anlässlich ihres aktuellen Albums "Redbird" sprachen wir bereits ausführlich mit Heather Nova. Vor ihrer letzten Deutschland-Show der aktuellen Tour in der Hamburger Großen Freiheit 36 trafen wir die Sängerin nun erneut, um mit ihr unter anderem über die von Gaesteliste.de präsentierte Konzertreise zu reden. "Es war wirklich großartig", freut sie sich und beißt herzhaft in eine Karotte. "Nach der Akustik-Tour war ich das erste Mal seit ein paar Jahren wieder mit der ganzen Band unterwegs und es machte richtig Spaß, mal wieder zu rocken. Auch denke ich, dass es mit die besten Shows waren, die wir je gespielt haben."
Ähnlicher Meinung ist auch Kollege Ulrich Maurer, der das Konzert in Köln besuchte und zu einem begeisterten Fazit kam: "Nach diesem Konzert wäre zu wünschen gewesen, dass dieses anstelle der im Vergleich viel unverbindlicheren 'Wonderlust'-Show mitgeschnitten worden wäre." Ein Kompliment, das die Sängerin anscheindend noch nicht so oft gehört hat. "Das freut mich sehr, das ist ein tolles Kompliment", lächelt sie und wirkt dabei sympathisch und unnahbar zugleich. Wir sitzen in einem kleinen Backstageraum, der eigentlich Support-Sänger Julian Heidenreich gehört. Es herrscht Touralltag, der Soundcheck ist vorbei, die Sängerin muss Interviews geben. Doch sie wirkt entspannt. Vielleicht, weil die Tour sich dem Ende nähert und sie sich bald wieder ganz auf ihre Familie konzentrieren kann. "Ich habe jetzt ein Kind und das ist natürlich das Wichtigste, aber Musik ist nach wie vor ein großer Teil in meinem Leben. Ich könnte mir heutzutage zwar vorstellen, nicht mehr live aufzutreten, aber ich werde immer weiter Musik machen. Ich toure schon nicht mehr so viel, wie ich es früher getan habe. Diesmal sind es sechs Wochen und dann geht es zurück nach Hause." Doch diese sechs Wochen haben ihr nicht nur gefallen, sie haben ihr auch ihr eigenes Album näher gebracht. "Ich bin schon sehr mit 'Redbird' zufrieden und ich habe auch das Gefühl, dass die Zuschauer es mögen. Aber ich mag meine Alben meistens erst dann richtig, wenn ich mit ihnen getourt bin. Das ist wie mit Jeans, die man auch erst ein paar Mal tragen muss, bis sie richtig passen."
Auch eine Playlist muss passen. Man schreibt sie nicht mal so einfach runter und je länger die Karriere dauert, desto komplizierter wird die Wahl: "Je mehr Alben ich habe, desto schwerer wird es, eine Setlist zu erstellen", seufzt sie mit einem charmanten Schmunzeln. "Die Playlist versuche ich so zu machen, dass sie den Zuschauern gefällt, nicht wie es mir am besten passt. Für mich sitze ich zu Hause und schreibe und singe meine Songs oder nehme ein Album auf. Doch während einer Show sollen die Leute auf eine Reise gehen, dafür muss ich eine Ballance schaffen. Nicht nur, dass alle Platten ihren Platz auf ihr finden, es sollte auch eine ausgewogene und in sich stimmige Mischung ist. Natürlich entwickelt man über die Jahre ein Gespür dafür, doch auch die Meinung der Fans ist wichtig, ich nehme es sehr ernst, was sie mir sagen und versuche diese Meinungen dann in die Playlist zu integrieren. In der ersten Woche einer jeder Tour findet sich dann so langsam die ideale Auswahl, man merkt was gut und was schlecht ist. Und ab dann wird nur mal der eine oder andere Song getauscht, das Grundgerüst aber steht." Dieses Gerüst stammt aber nicht nur aus Heaters Hand, auch ihre Musiker sagen ihre Meinungen und geben Tipps. "Das muss auch sein", findet sie. "Ich finde es klasse, wenn sie sich einbringen. Denn auch wenn sie mich scherzhaft 'Bossa Nova' nennen, sind wir schon Freunde, wir hängen ab und haben Spaß. Ich gehe auch nur mit Musikern auf Tour, mit denen ich mich persönlich verstehe, einige kenne ich schon über sieben Jahre."
Heather Nova
Seit Anfang der 90er Jahre steht Heather Nova auf der Bühne. "Aber ich habe wirklich keine Ahnung, wieviele Konzerte ich bereits gegeben habe. Aber es sind sicher über 400. Leider kann ich mich auch nicht mehr an viele Shows von früher erinnern, in dieser Hinsicht habe ich einfach kein gutes Gedächtnis. Ich erinnere mich natürlich an ein paar besondere Situationen, an einige Festivals, an manche Locations wie zum Beispiel das damalige Hamburger Knust [gemeint ist nicht das heutige Knust, sondern der vielfach kleinere Vorgänger], in dem ich vor viele Jahren mal gespielt habe. Ich bin damals nur mit meinem Cellisten aufgetreten und der winzige Club platzte aus allen Nähten. Aber mein Drummer Laurie Jenkis erinnert sich an an jede einzelne Show, die er gespielt hat, an jeden Backstageraum, an jeden Club und er erzählt mir immer davon. Und ich denke dann nur: Wow!" Und manchmal sagt Heather Nova auch nach oder während einer Show "Wow": "Bei einem guten Konzert geht es nicht Fakten oder Formeln wie die Anzahl der Leute oder die Größe des Venues, sondern um die perfekte Atmosphäre, um diese magischen Momente, die man manchmal spürt. Das Tolle daran ist, dass du nie weißt, wann die kommen. Es passiert und du bist einfach glücklich." Und wenn sie mal nicht kommen, ist ein Profi auch nicht wirklich fertig mit den Nerven. "Das kann man eben nicht planen. Die Vorraussetzungen können noch so perfekt sein, trotzdem kann es eine schlechte Show werden. Und andererseits wird es manchmal ein tolles Konzert, obwohl du eigentlich schlecht drauf bist, man weiß eben nie, was passiert. Wichtig ist, dass man versucht, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen, was natürlich auch nicht immer funktioniert. Doch auch dann höre ich nicht auf oder verkürze das Set, sondern spiele weiter und versuche es besser zu machen. Ich gebe niemals auf", lacht sie. Muss sie - gerade wenn es mal nicht so gut läuft - auf der Bühne auch mal schauspielern? "Ich denke nicht, dass ich schauspielern muss, aber es ist manchmal sehr schwer, wirklich eins mit der Musik zu werden und mich in meiner Musik zu verlieren. Manchmal kann ich mein Ego einfach nicht abschütteln." Wieder lacht sie. Sie scheint nicht ungern Interviews zu geben. "Interviews, Soundchecks und all die Sachen auf Tour sind der Preis, den ich bezahlen muss, um dieses Privileg zu haben, jeden Abend meine Musik spielen zu dürfen. Und diesen Preis zahle ich gerne."
Weitere Infos:
www.heathernova.com
www.heather-nova.de
www.heathernova.de
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben-
Heather Nova
Aktueller Tonträger:
Redbird
(Saltwater/Columbia/Sony BMG Music)
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