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THE CONCRETES
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Freundlich
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Als "ihr bisherigen Meisterwerk" bezeichnete der Kollege Maurer in seinem Review "In Colour", und viel treffender kann man das neue Album der Concretes kaum beschreiben. Eine wunderschöne Platte voller fröhlicher Sommer-Pop-Songs, die sozusagen lediglich einige Monate zu früh veröffentlicht wurde: "Nicht nur, dass fast jeder der 12 Tracks ein gutgelaunter, gelungener Gitarren-Pop-Hit geworden ist, auch in Sachen Arrangements haben die Concretes zugelegt. Neben einer den vertrackten Melodiebögen angepassten, verschachtelten Instrumentenstaffelung begeistern hier zudem Bläser, Streicher und Harmoniegesänge in der Tradition der großen Vorbilder."
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Dass die Band nun mit mehr Selbstsicherheit an ihre Musik herangeht als noch beim selbstbetitelten Debütalbum und sich nicht mehr hinter einem "wall of sound" versteckt, machen Per Nyström und Ludvig Rylander beim Gaesteliste.de-Interview genauso als wichtige Faktoren für die Weiterentwicklung des schwedischen Oktetts aus, wie die Zusammenarbeit mit Produzent Mike Mogis, der dem Album einen sehr natürlichen und direkten Klang verordnet hat, der zuvor auch schon Bright Eyes sehr gut zu Gesicht stand. Die Arrangements auf "In Colour" sind wieder herrlich vielschichtig, lassen aber dennoch genügend Raum für die gleich drei Sängerinnen, sich auch stimmlich voll zu entfalten. Deshalb zunächst einmal die Frage an die Band, ob sich eher die Arrangements als das eigentliche Songwriting verändert hat? "Nun, beides, und auch wieder nicht", meint Per. "Ich denke, man kann schon die typischen Concretes-Akkorde in vielen Songs heraushören, seien es neue oder alte. Aber auf gewisse Weise denke ich auch, dass sich nicht nur die Arrangements, sondern auch das Songwriting verändert hat. Solch ein seltsames Lied wie 'Song For The Songs' hätte es mit Sicherheit nicht auf dem Debüt gegeben. Ich hoffe und glaube auch, dass wir inzwischen etwas mutiger geworden sind."
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Aber nicht nur, weil sich die Band musikalisch nun offner gibt, läuft es für die Skandinavier derzeit blendend. Musste für den Erstling noch ein Benefizkonzert herhalten, um die Veröffentlichung zu ermöglichen, können die Concretes inzwischen von ihrer Musik leben. Doch gerade weil es momentan so gut läuft, fragt sich die Band da nicht manchmal, warum der Weg anfangs so steinig war und sie die Kurve in Richtung Erfolg nicht schon viel früher genommen haben? Schließlich gründeten Victoria Bergsmann, Maria Eriksson und Lisa Milberg die einst als reine Frauenband konzipierte Gruppe ja bereits vor elf Jahren? Ludvig: "Der Prozess war und ist immer noch das Wichtigste für uns. Jeder Schritt ist wichtig und es ist unmöglich, sich vorzustellen, wie der 'Erfolg' vor fünf Jahren gewesen wäre. Natürlich hat es schwierige Zeiten gegeben. Auf der anderen Seite ist es schon hart, alles unter Kontrolle zu halten, wenn die Medien und andere Leute etwas von dir wollen und vor allem, wenn Geld im Spiel ist. Natürlich ist es leichter, wenn wir erfolgreich sind, aber mal abgesehen von den praktischen Dingen denke ich, dass wir immer noch die gleiche Band mit der gleichen Motivation sind."
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Im April kommen The Concretes für vier Konzerte in unsere Breiten und werden in Berlin, Hamburg, Köln und München gastieren. "Aufgewärmt" haben sie sich dafür unter anderem mit einer Tournee als Support für die seelenverwandten Briten The Magic Numbers. Das sieht auf dem Papier nach einer absoluten Traumpaarung aus. War es auch eine? Per: "Auf jeden Fall! Die Magic Numbers sind nicht nur unglaublich freundliche Menschen, sondern wir teilen auch musikalisch sehr viel mit ihnen. Auf unserem neuen Album haben wir sehr viel mit Gesangs-Harmonien gearbeitet - das scheint ja auch ein Trademark der Magic Numbers zu sein. Wir haben außerdem versucht, ein freundliches und warm klingendes Album zu machen - das brauchen die Numbers erst gar nicht versuchen, das können die einfach!"
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Weitere Infos:
www.theconcretes.com
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Interview: -Martin Nowak- Foto: -Pressefreigabe-
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Aktueller Tonträger: In Colour (Labels/EMI)
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