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LOCKJAW
 
Das Album sind wir
Lockjaw
Sie tourten schon mit Bands wie Kettcar, Helmet oder The Robocop Kraus und ihre Platten ernten bei Fans und Kritikern stets warme Worte - doch den großen Erfolg konnten Lockjaw bisher nicht einfahren. Gäbe es Gerechtigkeit, würde sich das irgendwann mal ändern und vielleicht auch schon jetzt. Denn das neue, schlicht "Lockjaw" betitelte Album ist mal wieder ein gutes geworden. Schmutz paart sich mit Pop, Leidenschaft trifft auf das gepflegte Gefrickel und in Zeiten, in denen Sparta geliebt, At The Drive-In weiterhin verehrt und Billy Talent von den Massen entdeckt werden, müsste doch auch etwas Platz für die vier Jungs aus Solingen sein.
Ein großer Schritt in Richtung kommerziellem Erfolg wäre natürlich der Wechsel zu einem großen Label. Lockjaw standen kurz vor diesem, es gab Verhandlungen mit Gun, doch der Deal klappte dann doch nicht. "Da war etwas geplant", erklärt Sänger Tobias Clauberg im Gespräch mit Gaesteliste.de. "Aber letzlich wollte es dann doch nicht ganz passen! Wir wollten endlich veröffentlichen und sie wussten nicht, ob sie jetzt doch nur Bands aus Übersee signen sollen! So ging man wieder getrennte Wege." Die Enttäuschung scheint sich in Grenzen zu halten. Doch natürlich sind die Verkaufszahlen auch für eine Band wie Lockjaw wichtig: "Es ist für uns wichtig, dass die Band überlebt und sich neue Möglichkeiten bieten und das erreicht man natürlich nur, in dem sich Alben auch ein wenig verkaufen. Ohne Benzin will das Auto halt nicht fahren! Wobei mir Solarantrieb auch lieber wäre..." Auch ohne Gun aber ist "Lockjaw" nun draußen und erscheint auf ihrem Hauslabel. Und nicht nur das. Es wurde zudem auch noch im hauseigenen Studio aufgenommen. "Wir haben alles selbst gemacht haben", erinnert sich Tobais. "Vom Artwork über die Aufnahme, bis hin zu den Songs, die wir zum ersten Mal selbst geschrieben haben." Ein Scherzkeks, dieser Tobias...
GL.de: Wie würdest du die Stimmung auf "Lockjaw" beschreiben?

Tobias: Sie ändern sich, wechseln sich ab. Aggressive Parts wie bei "Break Out" treffen auf sehr popige wie bei "Waiting For You", die Stimmung ist abwechslungsreich, aber linientreu, von hoffnungsvoll bis düster, von ernst bis leicht!

GL.de: Hattet ihr einen vorher Plan, wie es am Ende klingen sollte?

Tobias: Bei mir beschränkt sich das eher auf Songs oder Songparts! Sicher kennen wir unseren Sound und da unsere Platten soundtechnisch immer sehr authentisch klingen, lässt sich im Proberaum schon so einiges vorher absehen.

GL.de: Wie liefen die Arbeiten, das Songwriting, die Aufnahmen?

Tobias: Diesmal waren wir räumlich die meiste Zeit getrennt, somit hatte jeder seine Parts und Ideen und wir schmissen diese auf der Aufnahme zusammen! Deshalb waren einige Stellen für einige von uns überraschend anders als erwartet.

GL.de: Was ist wichtiger: Melodie oder Text?

Tobias: Ich würde sagen Melodie und Text müssen Hand in Hand arbeiten. Wobei sicherlich Melodie oder Text unterschiedlich stark auf den Hörer wirken können. Es ist wichtig, dass die Melodie dem Text Luft zum Atmen lässt und umgekehrt Text und Gesang nicht fortwährend über sämtliche Melodien bügeln!

Das letzte Lockjaw-Album erschien vor fast drei Jahren, doch auf der faulen Haut lagen Frederik Groborsch (Bass), Philipp Schlemper (Gitarre), Felix Knappertsbusch (Gitarre), Marius Goetze (Schlagzeug) und Tobias Clauberg ganz sicher nicht. "Viel ist geschehen!", sagt dann auch der Vokalist. "Neben Studieren, Arbeiten und dem Ausbau unserer privaten Welten sind noch einige interessante musikalische Projekte in der Mache. Ob es Freds Unternehmungen mit Emirsian (und dem Harmful-Sänger) oder der International Friendship Society (sein Japan-Projekt) sind oder unseres Gitaristen (Felix) Solo-Wege!" Und dann waren da natürlich auch einige Touren und Konzerte mit großen und kleinen Bands. "Mit allen war es lustig", erinnert sich Tobias. "Es ist auch jedesmal etwas komplett anderes. Die ersten Touren mit Hunter Gatherer waren extrem spaßig, die Tour mit Helmet sehr eindrucksvoll und faszinierend - allein wegen der Mitglieder von Bush, Anthrax und Testament - und die Touren, bei denen wir alleine unterwegs waren, haben wir jeden Abend neue interessante Bands kennengelernt von 37 Stabwounds über Monochrome bis zu den Donots." Einen direkten Wunsch für die nächste Tour hat der gute Mann nicht. "Obwohl ich sehr gerne mit Fahrer, Koch und Nightliner zusammen unterwegs wäre."

Lockjaw
Doch nicht nur die Touren, auch "die letzte Jahre haben uns weiter geprägt und musikalisch viel eröffnet! Das neue Album ist eine Weiterentwicklung, aber keine Neuerfindung unserer Musik, es gibt mehr Einflüsse unserer einzelnen musikalischen Vorlieben!" Seine persönlichen sind derzeit zum Beispiel Redneck Manifesto, Isis, Bohren und der Club Of Gore, Cinematic Orchestra, Lumen, Mr. Bungle, The Mars Volta, Godspeed You Black Emperor!, Cult Of Luna, Pinback, Peter Gabriel, Mastodon, Beautiful Leopard, Tool, Red Sparows und Tom Waits. Bunt? Mehr als das. Weniger Farbe, nämlich gar keine steckt im Plattentitel. "Da wir die Platte schon Anfang des letzten Jahres aufgenommen hatten und uns der Labelwechsel, der im letzten Augenblick doch nicht funktioneren wollte, aufgehalten hatte, stand viel Zeit dazwischen und wir hatten einige Titel! Doch letztendlich einigten wir uns, dass dieses Album einfach 'wir' sind, für uns steht, also 'Lockjaw'!" Und die präsentieren sich mal wieder abwechslungsreich. Trotz der eingangs erwähnten Vergleiche sind es nämlich natürlich Lockjaw und die tragen keine Scheuklappen.

GL.de: Was ist die ideale Situation, sich Lockjaw-Songs anzuhören?

Tobias: Es ist für mich immer wieder interessant zu hören, wenn jemand ankommt und zum Beispiel sagt, er höre Lockjaw am liebsten beim Motorrad fahren oder beim durch die Wohnung hüpfen. Ich finde allerdings die ideale Situation ist live!

GL.de: Wann hörst du Lockjaw?

Tobias: Meistens vor einem Konzert nach langer Probepause. Oftmals verändere ich Gesangslinien über Zeiträume hinweg und damit sich manches für den einen oder andern nicht zu sehr entfremdet, orientiere ich mich auch mal zurück! Ansonsten bin ich - außer live - die meiste Zeit eher bei neuen Songs und Ideen. Die alten kenn ich ja schon...

GL.de: Wie viel Platz nehmen Lockjaw in euren Leben neben Jobs, Familie, Freunden etc. ein?

Tobias: Einen sehr großen Platz. Lockjaw ist über die letzten zehn Jahre durchaus eine Art Familie geworden und die Musik unsere Blutsbande. Ohne die Band, auch wenn man eine andere hätte, wäre für mich höchstwahrscheinlich da ein Loch. Gerade weil man auch miteinander und aneinander gewachsen ist.

GL.de: Wird die Band mit der Zeit wichtiger oder unwichtiger?

Tobias: Über die Zeit hinweg werden wir einerseits natürlich professioneller und auch das Feeling kann sich verändern. Doch ist man ein Teil der Band, ist sie auch wichtig. Wäre sie es nicht, wäre ich auch nicht in der Band!

Weitere Infos:
www.lockjaw.de
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigaben-
Lockjaw
Aktueller Tonträger:
Lockjaw
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