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JOEY CAPE
 
Einfach mal was anderes machen
Joey Cape
Ob der gute Mann morgens weiß, was er im Laufe des Tages vor hat? Eine Show mit den Me First And The Gimmes? Ein Session mit Lagwagon? Organisatorisches für The Playing Favorites? Oder Promo für sein neues, sein eigentlich erstes Solo-Album? Joey Cape ist ein viel beschäftigter Mensch. Ein Songwriter, ein Sänger und ein Gitarrist. Früher war er auch mal Plattenboss und veröffentlichte auf seinem Label My Records Platten von The Adventures Of Jet, Nerf Herder oder Armchair Martian. Doch das ist Geschichte und einen Neustart wird es nicht geben. "No way", sagt Cape im Gaesteliste.de-Interview. "Ich habe es gehasst! Es war einfach nichts für mich." Dann doch lieber singen, schreiben, spielen. "Bridge" heißt seine vor wenigen Tagen veröffentlichte Platte, auf der er es mit einer Ausnahme ungemein ruhig, akustisch und melancholisch angeht. Keine Spur mehr von dem Kerl, der auf der Bühne mit den Gimmes gerne zum Proll wird oder sich mit Lagwagon wie ein kleines Kind über seine Scherze freut. Es ist die andere Seite, die er uns schon mit Bad Astronaut und Teilen den letzten LW-Platten offenbart hat. Die erwachsene? Bestimmt. Nun gibt es diese in aller Deutlichkeit. Nur Cape. Ohne Band, ohne andere. Und sogar ohne Fat Wreck. Das Album erscheint auf Bad Taste Records. "Ich mochte das Label und die Bands schon länger und diesmal wollte ich eben etwas komplett anderes machen." Es ist ihm gelungen.
GL.de: Wann wusstest du, dass du eine Solo-Platte machen möchtest?

Cape: Ich habe es ehrlich gesagt nie gewusst, weil ich von der ganzen Idee lange Zeit nicht überzeugt war. Ich hatte auch mal daran gedacht, eine lautere, härtere Platte zu machen. Jetzt aber ist es eben eine melancholische, unerfahrene, aber sicherlich ehrliche Sache geworden.

GL.de: Wie ist diese denn entstanden?

Cape: Ich habe in den letzten zwei Jahren daran gearbeitet und immer mal wieder was in meinem kleinen Studio aufgenommen. Einige Songs waren eigentlich nie für das Album geplant, aber am Ende hat alles zusammen gepasst. Vom Ding her macht es auch keinen Unterschied, ob ich einen LW- oder einen Solo-Track schreibe, aber wenn ich nicht für die Band arbeite, habe ich natürlich etwas mehr Freiheiten.

GL.de: Du hast also nicht alle Songs speziell für dieses Album geschrieben?

Cape: Im Grunde schon, lediglich "Non Sequitur" und "Canoe" hatte ich eigentlich für ein Projekt namens Afterburner geschrieben. Und die Songs, die auch auf der EP "I Think My Older Brother Used To Listen To Lagwagon" drauf sind, waren mehr ein Scherz, Ironie. Ich dachte, mein Akustik-Album kommt lange vor der Lagwagon-Platte - aber ich habe mich geirrt. Die akustischen Versionen der fünf Lieder - "Errands", "B Side", "Mission Unaccomplished", "No Little Pill" und "Memoirs And Landmines" - waren lange fertig, bevor wir sie mit Lagwagon aufnahmen und dienten uns als eine Art Demo. Aber das ist okay für mich, jetzt haben die Leute eben zwei Versionen.
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GL.de: Welche Bands und Künstler haben dich inspiriert?

Cape: Elliott Smith, The Shins, Iron And Wine und Simon And Garfunkel gehören zu meinen Favoriten und ich denke, dass sie alle Einfluss auf mein Songwriting genommen haben. Das würde mich auf jeden Fall glücklich machen.

GL.de: Und was bedeutet für dich der Titel?

Cape: Ich dache, "Bridge" wäre eine gute Metapher, weil ich spüre, dass ich mich musikalisch gesehen in einen anderen Bereich, also auf eine andere Seite vordringe. Dieses Album fühlt sich an wie die Brücke, die zu einem Platz führt, an dem ich in meiner Karriere noch nie war. Der Titel war übrigens ein Vorschlag von Jesse, dem Bassisten von Lagwagon.

GL.de: Dann ist "Bridge" also eine besondere Platte für dich?

Cape: Ja! Es ist ein Debüt, für das ich kaum äußere Einflüsse hatte. Ich habe es komplette alleine in meinem Studio im Keller aufgenommen und bin sehr stolz, dass ich es überlebt habe.

GL.de: Was ist der größte Vorteil, ein Solokünstler zu sein?

Cape: Ich habe die Macht, das Tempo, die Richtung, die Dynamik und die Gefühle eines Songs zu jeder Zeit zu ändern und muss mich dafür mit niemandem arrangieren. Und es ist toll, diese Macht zu besitzen. Auf der anderen Seite hast du aber auch niemanden, der dir hilft, wenn du dir bei gewissen Dingen unsicher bist. Das ist wiederum ein Nachteil, keine Band zu haben.

GL.de: Und was denkt deine Band über "Bridge"?

Cape: Ich glaube schon, dass sie es mögen. Jedenfalls haben alle gesagt, dass es gut ist.

GL.de: Wirst du mit deinen Solo-Sachen auch touren?

Cape: Ja, aber bin mir nicht sicher, ob ich es auch außerhalb der Staaten tun werde.

GL.de: Kannst du uns zum Abschluss noch Neues von Lagwagon oder The Playing Favorites berichten?

Cape: Nicht wirklich. Mit The Playing Favorites haben wir darüber gesprochen, neues Material aufzunehmen, aber ich kann dir nicht sagen, wann und wie das passieren wird. Ich bin derzeit eben sehr beschäftigt. Für Lagwagon gibt es auch keine großen Pläne. Wir werden bis Dezember noch auf Tour sein und uns anschließend eine Pause gönnen.

Weitere Infos:
www.myspace.com/joeycape
www.myspace.com/theplayingfavorites
www.myspace.com/lagwagon
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Jens Nordstrom-
Joey Cape
Aktueller Tonträger:
Bridge
(Bad Taste/Soulfood)
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