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READYMADE
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Ganz schön fertig!
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Daß es doch sowas wie Aussicht auf Erfolg für englischsprachig singende deutsche Bands gibt, beweisen Readymade eindrucksvoll. Nach dem Überraschungserfolg des Debut's "It Doesn't Make Sense" (nicht zuletzt wegen der ausgiebigen Live-Ochsentour) legen die Wiesbadener und Labelkollegen von Rekord einen zumindest gleichwertigen Nachfolger vor. Die Weiterentwicklung kommt auf "Snapshot Poetry" eher auf Samtpfoten daher. Hauptsächlich, so scheint es, wurde hier am Sound und an den Arrangements gefeilt. Dieses geschah wieder unter der Obhut von O.L.A.F. Opal und Mario Thaler (Galore), die sich langsam zu den Impresarios des Bundesdeutschen Poprock-Genres entwickeln. Immerhin: Readymade haben einen eigenen Sound und können diesen auch gegenüber gewagteren Ideen wie Strings ("Lucio") behaupten. "Ja, das war ein Experiment", gibt Zachary "Zac" Johnson, Sänger und Kopf der Truppe zu, "wir hatten das Stück schon aufgenommen und überlegten dann, wie wir es noch interessanter machen könnten. Die Idee mit den Strings hatten wir schon früher gehabt. Aber jetzt hatten wir ein Budget, das auch richtig umsetzen zu können."
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In der Tat klingt "Snapshot Poetry" sehr viel ausgewogener und teurer als das Debut. Besonders am Drumsound und den Vocal-Arrangements wurde viel gearbeitet. "Der Hauptunterschied zum Debut war der, daß wir diesmal die Stücke in einem viel kürzeren Zeitraum geschrieben haben", erklärt Zac den Vorgang, "damals hatten wir Jahrelang Zeit die Stücke anzusammeln. Diesmal sollten es Momentaufnahmen werden. Deshalb auch der Titel des Albums." Momentaufnahmen heißt aber nicht schnell heruntergenudeltes Zeugs, sondern bezieht sich auf das Einfangen von Stimmungen. Der Aufbau der Stücke ist hierbei vergleichsweise simpel.
"Genau", stimmt Zac zu, "wir hatten ja jetzt Studioerfahrung und außerdem jede Menge Routine. Da haben wir uns dann überlegt, auf welche Art man mit den Möglichkeiten des Studios die Songs aufwerten könnten. Die Produzenten waren dabei so eine Art Katalysator." Das hört man immer wieder auch von anderer Seite - was auch erklärt, daß sich nicht alle Galore-Produktionen klingen wie Liquido. Wie hat sich das denn bei Readymade im Einzelnen ausgewirkt? "Nun, wir haben Sachen gemacht, die wir uns normalerweise gar nicht getraut hätten. Wie z.B. die Beach Boys-artige Einlage von "D-Major Day" oder die Sache mit dem Tremolo auf den Vocals bei "Communication" - Sachen unter anderem, die in keinem Lehrbuch stehen." Was auch ganz gut war, denn auf die Dauer können die Songs von Readymade eine gewisse "Ähnlichkeit" untereinander nicht verleugnen. Aber gerade o.a. Zutaten retten vor Eintönigkeit und gaben den Songs offensichtlich hierbei den entscheidenden Kick: "Nimm z.B. mal "A Massive Overdose Of Communication". Diesen Song hatten wir schon ein paarmal aufgenommen und erst in der jetzigen Version funktionierte er richtig." Readymade haben eine funktionale Nische für sich und ihre Musik gefunden und werden diese sicherlich auch kontinuierlich ausbauen. Dazu gehört auch die anstehende Tour (die inoffiziell schon längst begonnen hat). Denn: Von nix kommt nix. Auf die Plätze, fertig Readymade!
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Weitere Infos:
www.readymade.de
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Interview: -Ullrich Maurer- Foto: -Pressefreigabe-
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Aktueller Tonträger: Snapshot Poetry (TamTam/BMG)
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