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ROOKIE RECORDS
 
Gut gemacht
Rookie Records
Die großen machen die Asche. Doch es sind die kleinen Labels, die die Szene am Laufen halten. Die neue Musik entdecken, die den Bands eine Chance geben, sie aufbauen und uns allen in schöner Regelmäßigkeit mit fantastischen Platten beglücken. Es sind Labels wie Nois-O-Lution aus Berlin, Arctic Rodeo aus Hamburg oder eben Rookie Records. Vor 15 Jahren wurde in Freiburg begonnen, heute sitzt man in Köln. Und kann auf eine beachtliche Liste von Bands und Platten schauen. Aeronauten, Bitume, Spermbirds, Genepool, Pascow, I Walk The Line, Jingo De Lunch, Walter Elf, Diego, Steakknife und einige mehr. Am 2. April 2011 wird im Kölner Gebäude 9 der Geburtstag gefeiert. Pascow, die Spermbirds und Genepool treten auf. Wir gratulieren aber so was von herzlich und aus tiefstem Herzen - und haben Jürgen Schattner mal ein bisschen gefragt. Jürgen wer?
Jürgen: Ich heiße Jürgen Schattner und betreibe seit 15 Jahren mein Label Rookie Records und davon die letzten fünf Jahre auch als Broterwerb. Ich habe vor meiner Selbständigkeit lange bei Flight13 Records in Freiburg gearbeitet und bin eigentlich gelernter Umwelttechnischer Assistent. Ich spiele außerdem bei der Punkrockband Kick Joneses und vorher auch bei Attention!Rookies - daher der Name -, Freezeburn, Wedding Tackle und Walter Elf.

GL.de: Wer ist neben dir bei Rookie dabei und wer macht was? Und was machst genau du?

Jürgen: Ich bin alleine, arbeite aber mit mehreren Freunden zusammen, die mich bei Promotion- und Grafikarbeiten unterstützen. Rookie Records umfasst das Label und eine Edition (Musikverlag). Ich buche zusätzlich ein paar meiner Labelbands wie Spermbirds, Kick Joneses oder Steakknife und promote auch labelfremde Bands und Veröffentlichungen befreundeter Labels wie Boss Tuneage.

GL.de: Wieso hast du / habt ihr damals den Entschluss gefasst, ein eigenes Label zu gründen?

Jürgen: Meine damalige Band Attention!Rookies fand kein Label, das die fertigen Aufnahmen veröffentlichen wollte, also haben wir ganz D.I.Y. selbst ein Label gegründet, um die Platte unter die Leute zu bringen.

GL.de: Und haste diesen Entschluss schon mal bereut?

Jürgen: Bis jetzt nicht. Auch nicht, seit dem ich das Label nicht mehr als Hobby betreibe.

GL.de: Wie viel deiner Arbeit ist Spaß und wie viel ist Job?

Jürgen: Nicht alle Arbeiten bringen gleich viel Spaß, aber generell gehe ich sehr gerne in mein Büro. Allerdings vermischen sich Leidenschaft und Arbeit des Öfteren zu einem gefährlichen Cocktail. Dann ist es schwer, aufzuhören und einfach Feierabend zu machen.

GL.de: Ist es von Vorteil, dass du selber Musiker bist - und wenn ja, warum? Oder ist das im Grunde egal?

Jürgen: Ich glaube, dass es einige Vorteile bringt, besonders für die Bands. Ich versuche mir immer vorzustellen, was ich mir als Band wohl von einem guten Label wünschen würde. Unterstützung total, bei allen Problemen? Das und noch viel mehr!

GL.de: Klassische Fragen: Wonach suchst du aus? Was/wen würdest du nie unter Vertrag nehmen? Wer sind deine persönlichen Label-Highlights?

Jürgen: Die Band muss mir gefallen, auf Platte und live. Es muss irgendwie kribbeln, wenn ich die Songs zum ersten Mal höre. Ich kann mit Blues Standards, Classic Rock, Jazz, Klassik, HipHop und so nur bedingt was anfangen, auch elektronische Musik interessiert mich eher weniger. Zurzeit sind die Highlights ganz sicher die aktuellen Platten von Pascow und Spermbirds, dazu die brandneue Genepool, die am 25. März 2011 erscheinen ist.

GL.de: Was ist/war der bisherige Rookie-Höhepunkt?

Jürgen: Schwer zu sagen, vielleicht die anstehende 15 Jahre Geburtstagsfeier am 2.4.11 im Kölner Gebäude 9?

GL.de: Und die größte Enttäuschung? Bzw. hast du schon mal einen dicken Bock geschossen?

Jürgen: Ich bin manchmal enttäuscht, wenn eine Band nicht die Anerkennung bekommt, die sie meiner Meinung nach verdient hätte. Eventuell dann ein bisschen Geld zu verlieren, liegt in der Natur der Sache, aber meistens liege ich mit meinen Einschätzungen richtig. Ich zahle ja keine horrenden Vorschüsse oder Studiokosten, die im schlimmsten Fall nicht wieder eingespielt werden.

GL.de: Wie muss man sich deinen Alltag vorstellen? Was ist Labelarbeit eigentlich?

Jürgen: Ich bin meist ab 10h im Büro, checke zuerst meine eMails und widme mich dann meinen aktuellen Themen. Ich habe meinen Wochen-, Monats- und Halbjahresplan, um neue Projekte zu planen. Ich bastele Anzeigen, verschicke Promos, arbeite an meiner Homepage, höre Demos, verschicke Platten an die Vertriebe, sammle Pressefeedback...

GL.de: Gibt es Label-Vorbilder?

Jürgen: Eigentlich nein, auch wenn ich Dischord, SST oder Swami gut finde.

GL.de: Wie siehst du die aktuelle Situation, was Plattenfirmen angeht?

Jürgen: Ich denke mal, den meisten geht es nicht besonders gut, entsprechend versuche ich, mit Verlag, Booking und Promotion zusätzliche Einnahmen zu erzielen. Man sollte vielleicht noch zwischen Hobby- und "Berufslabels" unterscheiden. Wer sein Label zum Spaß betreibt, hat weniger Probleme, weil keine primäre Gewinnerzielungsabsicht vorliegt.

Rookie Records
GL.de: Was war vor 15 Jahren anders / besser / schlechter?

Jürgen: Beim Start war ich recht unerfahren, das war zum Teil auch spannend, hat mich aber Geld und Nerven gekostet. Ich war mit viel Enthusiasmus dabei und die wirtschaftliche Komponente war eher unbedeutend. Dadurch habe ich auch Platten veröffentlicht, die ich heute so nicht raus bringen würde, weil es sich einfach nicht rechnet.

GL.de: Würdest du derzeit empfehlen, ein eigenes Label zu starten?

Jürgen: Wer genug Kraft, Geduld und Liebe zum Detail hat, kann auch heute noch Spaß beim "Label machen" haben. Allerdings zu hoffen, dass es einem eine Eigentumswohnung beschert, wäre fatal.

GL.de: Wenn du dir eine Band aussuchen dürftest - welche wäre das?

Jürgen: Rocket From The Crypt (R.I.P.), meine absolute Lieblingsband.

GL.de: Welche sind die fünf wichtigsten Rookie-Platten und warum?

Jürgen: Den Grundstein habe ich sicher mit den Neuauflagen der alten Walter Elf und Spermbirds gelegt, die sich bis heute recht gut verkaufen. Der Begriff "wichtig" ist immer relativ und im jeweiligen zeitlichen Kontext zu sehen. Die Bestseller sind aktuell sicher Spermbirds und Pascow, dazu Aeronauten, Steakknife Turbostaat in Kooperation mit Schiffen und Jingo De Lunch.

Weitere Infos:
www.rookierecords.de
www.myspace.com/rookierecordsgermany
www.twitter.com/rookierecords
www.facebook.com/home.php#!/pages/Rookie-Records/173578745988025
Interview: -Mathias Frank-
Fotos: -Pressefreigabe-



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