Mit wem würdet ihr gern mal die Düsseldorfer Altstadt unsicher machen - und mit wem mal die Bühnen der Republik?
"Wenn ich frei Schnauze zusammen würfeln dürfte, würde ich mir zusammen mit Jack Black und Dave Grohl in der Altstadt das Licht ausknipsen und am nächsten Tag mit Anselmo und Down on stage die Sau von der Kette lassen... mmh ok, das mit der Sau von der Kette wohl besser eine Woche drauf, sonst wird's eher n Meerschweinchen..."
Und gibt es auch ein Lieblings-Festival, das ihr erobern wollen würdet?
"Eins der coolsten Festivals hier in der Ecke war für mich das Area 4, aber das gibt es leider nicht mehr... um auch hier auf die Kacke zu hauen, darf es für mich dann gerne das Download oder das Graspop sein, jedes Jahr ein Mörder Line-Up!"
Aus dem Label-Info: "Doch bevor Harmonie gefunden werden kann, gilt es die eigenen oder suggerierten Dämonen zu finden oder zu finden, um letztendlich völlig frei zu sein" - wieviel hat das mit dem Album zu tun? Gibt es ein textliches, alle Stücke überlagerndes Konzept? Von wem stammt das? Glaubt ihr an Dämonen? An die Möglichkeit "völlig frei" zu sein? Wodurch - reicht das Finden wirklich aus? Welchen Stellenwert hat Musik(machen) dabei?
"Ja es gibt bei den Texten ein übergeordnetes Thema. Die Idee stammt von mir. Wie schon erwähnt, bezeichnet man den Solarplexus als die Sonne des Körpers. Ebenso ist bekannt, dass ein Schlag in den Solarplexus zu einem plötzlichen Nerventod führen kann... Kurz gesagt, befasse ich mich in meinen Texten mit der Überwindung von absoluten Tiefpunkten des menschlichen Seins oder wie man in einer stressigen profitgesteuerten Gesellschaft immer noch man selbst bleiben kann, ohne direkt in die Wüste ziehen zu wollen - Selbstfindung und Befreiung wenn man so will. Alles in allem bildet der Titel eine perfekte Klammer für die Thematik des Albums. Ich glaube an Dämonen nicht als Phantasiewesen, weiß aber, dass man seine eigenen Dämonen züchten und sogar pflegen kann, ohne dass es einem wirklich bewusst ist. Ständig ereignen sich die selben fuck ups und man hat keinen Schimmer warum und fühlt sich scheinbar noch wohl dabei, weil man dran gewöhnt ist. Nun, das alles entsteht nur im Inneren, genauso wie das Gefühl frei zu sein. Und das ist letztendlich das entscheidende, wie man sich fühlt! Von daher würde ich sagen ja, das 'richtige' zu finden, reicht aus. Und Musik beinhaltet das Ganze für mich in Perfektion. Mit Musik drückt man Gefühle aus, die man anders nicht beschreiben kann! Der Satz ist nicht von mir, trifft es aber auf den Punkt!"
Warum enthält das hübsche Digipak keine Texte?
"Wir haben uns für Textauszüge entschieden um es knackiger und offener zu halten."
Was könnt und mögt ihr uns über euer Label Eternal Sound erzählen?
"Super Leute! Sie sind immer gut und fair zu uns, lassen uns unser Ding machen und glauben an uns. Und was mir sehr gut gefällt ist, dass sie es von den Signings her sehr offen halten. Die musikalische Bandbreite steht im Vordergrund, da ist von Death Metal bis hin zu Bands wie Boy Hits Car oder Bonz (ehem. Stuck Mojo Sänger) einiges dabei! Und das trauen sich viele Labels nicht. Alleine deswegen Thumbs up!"
Der Vertrieb hat sich seit 2013 von NMD zu Membran verändert - irgendeine Idee, warum?
"Soweit ich das weiß, haben die zwei Vertriebe einfach fusioniert. Und wenn das Ganze von der Platzierung her noch mehr Durchschlagskraft hat, soll es mir recht sein."
Ihr kommt aus Düsseldorf, habt in den Rock Or Die & Stereolabs in DüDo aufgenommen und das Album wurde auch in der Landeshauptstadt gemastert (Bionicaudio Studio, Rainer Kremer). Wie verwurzelt seid ihr in der Rheinland-Metropole?
"Also, ich bin letztens noch auf einen Bericht gestoßen, in dem es hieß, wir kämen aus Österreich... Da war wohl die Lederhose zu eng! Wir sind in Düsseldorf aufgewachsen und die Jungs von Stereolabs bzw. Rock or Die kenne ich schon sehr lange. Von daher wusste ich, dass sie einen guten Job machen."