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MICHAEL BAKER
 
Der reisende Magier
Michael Baker
Michael Baker ist der geborene, klassische Troubadour. Der Mann mit den englisch/französischen Wurzeln entschied sich nämlich schon früh, einem konventionellen Leben die Alternative als Reisender in Sachen Musik gegenüber zu stellen. Selbstredend führte das zu einer Karriere als Straßenmusiker - nicht nur auf den Straßen von London, sondern in ganz Europa. Michael ging sogar noch einen Schritt weiter und lebte teilweise ganz und gar "on the road" - und zwar in einem Lieferwagen, der ihn dann kreuz und quer über den Kontinent (und die Insel) transportierte. Nun könnte man ja auf den Gedanken kommen, dass jemand, der eine solche Lebensweise favorisiert, sich auf das Notwendigste beschränkt, wenn es darum geht, sein Material im Studio einzufangen. Umso mehr überrascht es, dass sein nun vorliegendes Debüt-Album "Dust & Bones" (an dem er - mit Unterstützung vieler seiner Freunde - über vier Jahre bastelte) ein reichhaltig orchestriertes, vergleichsweise üppig arrangiertes Singer-Songwriter-Epos geworden ist, auf dem Baker bis hin zum Chor und Orchester alles auffährt, was seine feinsinnig konstruierten Songs an Verzierungen vertragen.
Wie fand Michael letztlich zur Musik und was inspirierte ihn dann musikalisch? "Wahrscheinlich ist das bei mir das selbe wie für viele Leute", erzählt Michael, "du lernst etwas, irgendetwas packt dich dann und dann bleibt etwas kleben. Für mich war es so, dass ich ein bisschen Gitarre spielen lernte, dann das Songwriting entdeckte und sofort süchtig danach wurde. Ich habe dann auch viel von der Straßenmusik gelernt - einfach indem ich meine eigene Musik vor jedermann oder auch vor niemandem spielen konnte." Was zeichnet Michael - seiner Meinung nach - als Songwriter aus? "Um dieses Album machen zu können, habe ich zweieinhalb Jahre in einem Lieferwagen gelebt, um über die Runden kommen zu können. Mein Van war immer meine zweite Heimat. Das Leben serviert dir manchmal ja solche krummen Aufschläge. Dass ich dabei viel herumreise, liegt wohl einfach daran, dass mein Zuhause sich bewegen kann. Ich kann mich gar nicht daran erinnern, was ich vor der Musik gemacht habe." Und was begeistert Michael so an der Musik? "Ich habe es schlicht immer genossen, mich in einem Album verlieren zu können. Und das möchte ich mit meiner Musik auch ermöglichen."
Michael Baker
Michael Baker hat eine sehr eigene Art, seine Texte zu formulieren. So arbeitet er viel mit Metaphern und Bildern und scheint seine Beobachtungen auf eine - nicht immer klar zu erkennende - Weise zu kommentieren. "Ich denke, dass meine Texte immer eine klare Bedeutung haben - auch wenn mir selbst das nicht immer gleich bewusst ist", überlegt er, "oft höre ich mir meine Songs später an und erkenne erst dann, an welchem Punkt ich war, als ich den Song geschrieben hatte - und lerne dann auch viel dadurch. Ich hoffe aber doch, dass der Zuhörer seine eigene Bedeutung in die Songs hineininterpretieren kann. Das ist doch ein Teil der Magie, oder?" Erteilt Michael dabei vielleicht auch Ratschläge für andere? "Nein ich biete keine Ratschläge an", besteht er, "sondern nur meine Beobachtungen. Meine Musik und Texte verwende ich dazu, meine Gedanken zu transportieren. Einige davon sind dann schon durchaus bedeutungsvoll - andere aber sind eher generelle Gedanken zu bestimmten Situationen oder dem Leben im Allgemeinen." Gibt es auf "Dust & Bone" dabei eine Art Leitmotiv? Es scheint zumindest so, als reflektiere Michael hier über seine Heimat und seine Familie. "Da hast du wohl recht, dass es thematisch um die Heimat, die Familie und auch um Beziehungen geht. Ich frage mich nur immer, was das jeweils für andere bedeuten könnte? Für mich ist das der interessanteste Teil des Prozesses. Ich möchte, dass der Zuhörer die Songs so interpretiert, wie sie ihn fühlen lassen. Dabei soll er seiner Phantasie ruhig freie Bahn lassen." Das führt am Ende zu einem merkwürdigen, aber keineswegs uninteressanten Effekt: Wenn man sich Michaels Songs also anhört, wird man zwar konkret nicht besonders viel über ihn erfahren - aber bei entsprechender Reflektion vielleicht über sich selbst. Wie definiert denn Michael selbst die Qualität seiner Songs? Wann ist er damit zufrieden? "Wenn mich der Song etwas fühlen lässt, denke ich", meint Michael, "damit meine ich z.B. lebensbejahend, glücklich, traurig - irgend etwas das dich bewegt oder auch entspannt. Ein alter Straßenmusiker hat mir mal gesagt, dass man es wirklich meinen muss - egal was man tut, ob man nun Musik macht oder nicht. Ich denke, das hört sich immer noch richtig an."
Michael Baker
Was inspiriert Michael dann, einen Song zu schreiben? "Mich inspirieren definitiv andere Songwriter - aber auch Leute und das Leben im Allgemeinen. Ich hatte zudem das Glück, unter einigen sehr talentierten Leuten aufwachsen zu dürfen. Auch meine Co-Autoren, Künstler, die ich kenne und meine alten Freunde, die das machen, was sie lieben, inspirieren mich. Alles inspiriert mich." Was betrachtet der Songwriter Michael Baker dabei als Herausforderung? "Songs zu schreiben fällt mir nicht schwer", verrät er, "einfach weil ich nur dann schreibe, wenn ich inspiriert bin, so dass ich hinter dem Ergebnis dann auch stehen kann." Ist das dann auch die Belohnung, die man als Songwriter am Ende einfährt? "Das ist eher der Moment, wenn du mit deiner Musik jemanden erreichst", schränkt Michael ein, "das ist eine ziemlich große Sache für mich - wenn Leute auf mich zukommen und mir erklären, wie meine Musik sie fühlen lässt. Oder auch die Reaktion in einem Raum, wenn ich live spiele."

Nun hat Michael ja auf "Dust & Bone" schon ziemlich viel erreicht. Was wünscht er sich denn noch für die Zukunft? "Mehr Musik und mehr Konzerte", verrät er, "neue Leute zu treffen und mich weiterzuentwickeln, denke ich. Ich träume auch davon, das nächste Album in einem alten Chalet einzuspielen, das mein Großvater in den französischen Alpen baute. Ich hoffe, dass sich das ermöglichen lässt. Ich möchte auch, dass mein Album so viele Leute wie möglich hören und zu meinen Live-Shows kommen." Kann es denn auch sein, dass Michael vielleicht ein Mal etwas auf Französisch schreibt? "Ich würde gerne mal etwas auf Französisch schreiben", meint Michael abschließend, "aber nur, wenn jemand vorher die Grammatik überprüft..."

Weitere Infos:
www.michaelbakerofficial.com
www.facebook.com/michaelbakermusic
twitter.com/michaelbakerMB
www.instagram.com/michaelbakermusic
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Michael Baker
Aktueller Tonträger:
Dust & Bone
(Keys To The Kingdom/Rough Trade)
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