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TOM GRENNAN
 
Musik als Spiel
Tom Grennan
Gerade in England ist es ja eine schöne Tradition, dass ein Junge aus dem Volk sich anschickt, zum Beispiel über die Musik oder als Fußballer als Mittel der Wahl dem tristen Working Class-Einerlei zu entfliehen und sich so der Notwendigkeit, eines geregelten Acht-Stunden-Lohnerwerbs zu entziehen. Das ist auch bei dem Londoner Tom Grennan fast so - der in den letzten Monaten durch seine Festival-Auftritte und Single-Titel wie "Found What I've Been Looking For" oder "Royal Highness" für erstes Aufhorchen sorgte, bevor es jetzt im Dezember auf die erste, von Gaesteliste.de präsentierte Headlinertour geht und im März nächsten Jahres das erste Album "Lighting Matches" veröffentlichen wird.
"Mein Name ist Tom Grennan, ich komme ursprünglich aus Bedford - bin aber auf der Suche nach diesem verrückten magischen Musiktraum nach London gezogen", erklärt Tom, "und momentan geht es mir auch ganz gut. Ich bin aber eher zufällig zur Musik gekommen, denn ich habe als kleiner Junge noch keine Musik gemacht, sondern erst vor dreieinhalb Jahren damit angefangen." Da hatte Tom auch schon mal beim Fußball reingeschnuppert. Was meint er denn mit "zufällig"? "Nun, das kam zustande, als ich mal bei einer Party ziemlich besoffen angefangen habe zu singen", gesteht der Mann, "das habe ich aber eher zum Angeben gemacht. Das hat aber gut geklappt und ich habe dann festgestellt, dass ich es liebe und beschlossen, die Sache mal ernst zu nehmen. Ich habe dann auch begonnen, meine eigenen Songs zu schreiben und jetzt sitze ich hier." Auch das gehört zur britischen Tradition - dass das Bier als treibende Kraft ein recht wichtiger Faktor sein kann. "Ja, ja - dafür hatte ich dann aber auch keine musikalische Ausbildung", führt Tom aus, "ich kann zum Beispiel nicht wirklich gut Gitarre spielen. Meine Stimme brach einfach aus mir heraus, wenn du so willst." Das schlägt sich dann aber andererseits in einer ziemlich rauen, organischen Energie nieder. Zudem braucht sich Tom Grennan so ja keine Gedanken darüber zu machen, etwas falsch zu machen. "Ja, im großen und Ganzen ist es einfach meine Energie, die mich antreibt", überlegt er, "ich will als Performer jedenfalls immer mindestens 110% geben. Und ich denke, dass der Grund, warum die Leute mögen, was ich mache, der ist, dass sie eine echte Person hinter dieser Stimme erkennen können. Und ich bin ja auch eine echte Person, denn ich habe mir keinen Act zugelegt, der vorgibt, etwas Besseres als andere sein zu wollen." Das ist zweifelsohne ein Teil des Charms, der Tom Grennan als Performer ausmacht - gilt das auch für seine Musik - also zum Beispiel die Texte? "Exakt", bestätigt er, "auch hier versuche ich so real und bodenständig wie möglich zu sein."

Wenn Tom sagt, dass er sozusagen in die Musik hineingestolpert sei: Wie ist er denn auf den Mix aus Soul, Pop und Rock gekommen, den er heute bevorzugt bedient? "Ich habe halt viele Sachen dieser Art angehört", berichtet Tom, "Amy Winehouse oder Oasis oder auch Ray Charles oder James Brown und Elvis - er ist ein Killer." Das sind ja alles Gesangs-Acts - und woher kommen die Gitarren-Einflüsse? "Ich bin nicht wirklich ein Gitarrist", gesteht Tom, "da würde ich lügen, wenn ich sagte, dass ich mich da wirklich gut auskenne. Meine Texte kommen auch eher aus dieser Tradition der Grime-Music. Das ist ein Stil der aus der Club Musik und dem HipHop stammt. Daher stammen meine rauen, ungeschönten Lyrics. Meine Einflüsse kommen also eher aus der Soul-Ecke." Im Prinzip ist das, was Tom hier anspricht, ja weitestgehend schwarze Musik. Wie bringt er das den mit seiner weißen Working Class-Ethik zusammen? "Die Scheibe, die ich gerade gemacht habe, hat alles - Orchester, Bläser, Chöre, Gospel; alles, was die Sache episch und massiv macht", erklärt Tom, "momentan kann ich also gar nicht sagen, wie ich die Soul-Sachen auf meine Situation anpasse. Ich mache halt dieses typisch britische Ding - weil ich ja nun mal ein britischer Bube bin - aber ich denke gerne universell und möchte keinesfalls nur als dieser komische britische Typ gesehen werden. Ich mache also die Musik, die aus meiner Seele kommt. Für mich ist ein guter Song nicht an einen Stil gebunden. Er muss einen guten Text haben und eine gute Melodie. Eine gute Story ist auch wichtig - aber ich mag eigentlich lieber verwirrende Lyrics, über die man nachdenken muss. Ein Song, der dich auf eine Reise mitnimmt - der dich ins Gesicht haut, dich in die Luft wirft, dich auf die Lippen küsst oder wieder runterholt - das ist ein guter Song."

Tom Grennan
Nun ist es ja so, dass - wenn man Musik wie Tom macht - schon klar ist, dass alles schon mal da gewesen ist, oder? "Ohja", bestätigt Tom, "alles ist schon mal dagewesen - es kommt also darauf an, deinen eigenen kleinen Twist einzubringen. Oder wie ich es sage: Mit meinem eigenen kleinen Schlüssel die Tür zu öffnen, die vor mir schon viele andere geöffnet haben. Dabei braucht die Musik gar nicht größer als das Leben zu sein - man muss sich nur treu bleiben und aufrichtig sein - dafür muss man an sich selbst glauben." Was möchte Tom Grennan als Musiker denn erreichen? "Also ich möchte schon die größtmögliche Menge an Leuten unterhalten", überlegt Tom, "vorzugsweise möchte ich die ganze Welt bereisen und womöglich in Stadien spielen. Dabei möchte ich alle Arten von Menschen und Kulturen erreichen - am besten jedermann. Dabei sollen sich alle gut unterhalten fühlen, aber auch mitmachen. Wir sind schließlich alle zusammen im selben Raum - also sollten wir auch alle zusammen Spaß haben. Aber andererseits möchte ich mich auch jeden Tag irgendwie selbst herausfordern. Es ist wie ein Spiel, oder? Ein Spiel, dass man immer wieder spielt und auch gewinnen möchte."
Tom Grennan
Auf der Bühne lässt sich Tom Grennan zur Zeit von Session-Musikern begleiten, oder? "Ja, so fing das an", räumt Tom ein, "das sind schon Session-Musiker, aber mittlerweile ist das auch mehr als das. Die sind zum einen unglaublich talentiert - aber andererseits machen sie auch mit, was ich machen möchte und sie sind auch sehr involviert. Es gibt da auch dieses Gefühl gegenseitiger Wertschätzung. Auf meiner Scheibe, die im nächsten Jahr rauskommt, sind sie auch mit dabei und da fließt dann auch eine Menge Liebe hin und her." Das kommende Album heißt "Lighting Matches" - warum denn das? Will Tom Grennan zündeln? "Nein", meint er, "ich bin nur so aufgeregt, weil ich weiß, dass das Album so anders ist als das, was sich die Leute vielleicht vorstellen - einfach weil es so viele verschiedene Stimmungen, Aspekte, Verzweigungen gibt, die dich auf eine Reise mitnehmen werden - so wie es mir selbst auch gegangen ist, als ich das Album machte. Und 'Lighting Matches' heißt es deswegen, weil man mit dem Entzünden eines Streichholzes eine Flamme entfacht, was hoffentlich eine gute Metapher für den Beginn meiner Karriere ist."
Weitere Infos:
www.tomgrennanmusic.com
www.facebook.com/TomGrennanMusic
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Tom Grennan
Aktueller Tonträger:
Lightning Matches
(RCA/Sony Music)
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