Erzähl' uns doch ein wenig über das Zustandekommen der Band...
Gary: Nun, eigentlich ist es eine lange Geschichte, aber ich werde mich so kurz wie möglich fassen. Wir (Eric, Keely und ich) haben uns vor ca. 5 Jahren getroffen, als wir alle unseren eigenen Sachen gemacht hatten. Keely hatte schon einen Plattenvertrag, Eric und ich fingen damals schon mit dem Songschreiben an. Aber so richtig als Trio haben wir erst vor ca. 2 Jahren angefangen, obwohl wir uns schon sehr lange kannten. Ende der 80er Jahre hatte ich mal eine Band, versuchte dann solo weiterzumachen, und habe dann Eric getroffen.
Was war denn das für eine Musik im Vergleich zu Transister?
G: Das war etwas total anderes. Leute, die damals Musik von mir gehört haben, würden es vielleicht schaffen, meinen Input in der Musik von Transister herauszuhören, aber der Rest ist sehr unterschiedlich.
Woher stammt der Name? Irgendeine besondere Bedeutung?
G: Nein, nicht wirklich, es war nur ein Name, den ich irgendwann mal in mein Notizbuch geschrieben hatte, aber es war natürlich ein schönes Wortspiel, da Keely ja ein Girl, eine Sister ist. Wir wußten damals auch noch gar nicht, ob die Songs nur für Keely's Solo-Album fungieren sollten, oder wir eine richtige Band gründen wollten. Als wir dann mit dem Schreiben anfingen, kam wirklich tolle Musik und eine gute Stimmung dabei heraus, und dann entschlossen wir uns dazu, es zusammen als Band zu versuchen, und da brauchten wir natürlich auch einen Namen. Normalerweise, wenn sich eine Band gründet und auf der Suche nach einem Namen ist, zieht sich das über Wochen hinweg und wird zu einer schmerzvollen und nervenden Tortur. Das ging bei uns aber alles ziemlich schnell, denn als ich den ersten Namen aus meinem Notizbuch vorlas, nämlich Transister, waren wir uns alle sofort einig.
Waren die Aufnahmen zu Euren Debut-Album schwierig?
G: Nun, die zweite Hälfte des Albums war schwieriger als die erste. Die erste Hälfte (die ersten sechs Songs, die sie aufgenommen hatten) haben wir aus unserer Tasche bezahlt, und Eric, der aus Kalifornien stammt, hatte nur noch sechs Wochen übrig von seiner Arbeits- und Aufenthaltserlaubnis in London, bevor er England wieder verlassen mußte. Also haben wir uns diese sechs Wochen lang im Studio aufgehalten, Songs geschrieben, aufgenommen und abgemischt, und als dann diese ersten sechs Songs fertig gewesen sind, waren wir selbst überrascht, daß wir es in dieser relativ kurzen Zeit geschafft hatten. Danach sind wir dann zu verschiedenen Plattenfirmen gegangen, um Geld für die weiteren Aufnahmen zu ergattern. Das haben wir dann auch geschafft, und konnten weiter aufnehmen. Aus irgendeinem unbekannten Grund braucht man, wenn man viel Geld zur Verfügung hat, sehr lange, um ein paar Songs aufzunehmen! So haben dann die Aufnahmen der restlichen Songs doppelt so lange gebraucht wie die der ersten sechs Stücke.
Gibt es irgendwelche Momente während der Aufnahmen, die Dir immer noch im Kopf geblieben sind?
G: Da gibt es viele - ich weiß noch, als wir unseren ersten Song, "Look Who's Perfect Now" (die erste Single), geschrieben hatten, sind wir nach Frankreich gefahren, wo ich ein kleines Appartment besitze, und dort haben wir unsere Akustik-Gitarren geschnappt, einige Liter Rotwein in der Sonne getrunken, und dort sind dann tatsächlich viele der neuen Songs entstanden! Es war eine wirklich tolle Stimmung! Als wir dann wieder im Studio waren und es ein paar Leuten vorspielten, waren alle begeistert. Eric hat ein Tape einem befreundeten DJ in Los Angeles geschickt, und er war auch von den Songs begeistert und hat in seiner Frühstücks-Sendung manchmal 2-3 Songs am Tag gespielt! Daraufhin riefen dann auch einige Plattenfirmen an. Es ist schon erstaunlich, was man mit Songs erreichen kann, die man in seinem eigenen Homestudio aufgenommen hat!
Wie sieht es denn mit dem musikalischen Background bei Euch aus?
G: Das ist alles sehr verschieden. Eric hat früher Jazz studiert, mein Vater war ein totaler Jazz-Fan, womit ich dann natürlich auch aufgewachsen bin - das ist aber auch das einzige, was wir beide gemeinsam haben. Keely's Vater war ein Mitglied der 60s-Pop-Band The Tremolos, also ist auch sie mit der Musik aufgewachsen. Wir haben alle sehr große Plattensammlungen und wir sind totale Musik-Junkies.
Ihr habt schon ein paar Songs zu verschiedenen Filmen (u.a. "Wild Things" mit Matt Dillon, "Nightwatch" mit Ewan McGregor) beigetragen - gibt es Pläne für weitere Soundtracks?