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GATE TO VENUS
 
Walking with Butterflies
Gate To Venus
Wie sagte John Lennon dereinst so treffend: "Das Leben ist das, was passiert, während man andere Pläne macht." So war das auch, als sich die dänische Songwriterin Cecilie Beck und der amerikanische Musiker Gabriel Gordon bei einem Konzert in Berlin kennen und schätzen lernten - und zwar so sehr, dass sie gleich beschlossen, ein gemeinsames Musikprojekt namens Gate To Venus auf die Beine zu stellen, obwohl keiner von beiden so etwas zuvor geplant hatte. Wie kam es nun dazu? Gabriel Gordon ist ja ein rechter Troubadour: Als langjähriger Gitarrist von Natalie Merchant, als Session Musiker für u.a. Andrew Roachford, Astrid North oder Soullounge, als Solo-Künstler und mit verschiedenen Bandprojekten ist Gabriel seit Jahren mehr oder minder rastlos auf der Welt unterwegs und pendelte in den USA zwischen Ost- und Westküste hin und her, lebte längere Zeit in Frankreich und ist nun in Berlin gelandet - wo er auch zahlreiche Kontakte hat und auch gleich begann, regelmäßig live aufzutreten. Cecilie Beck hatte gerade ihr zweites Solo-Album "Moonbeam" veröffentlicht und überlegte zu dem Zeitpunkt gar, nach New York zurückzukehren, nachdem sie eine Zeitlang in Berlin gelebt hatte. Aber lassen wir sie doch mal selbst zu Wort kommen...
Gate To Venus
"Ich habe acht Jahre lang in New York gelebt - dort habe ich Gabriel aber gar nicht getroffen, als er dort wohnte", erklärt Cecilie, "mein letztes Album 'Moonbeam' habe ich ganz alleine mit meinem Laptop über Garageband aufgenommen, als ich zwischen Berlin und New York hin- und hergependelt bin, nachdem ich zuvor immer mit Produzenten zusammengearbeitet haben. Dabei habe ich Gefallen an dem Prozess gefunden, weil man so sehr viel schneller ein eigenes Projekt realisieren kann. Man kann einfach auf den Aufnahmeknopf drücken und Spaß hinter verschlossenen Türen haben. Ich suchte also gar nicht nach jemandem, mit dem ich zusammenarbeiten könnte. Brian Bacchus, ein Freund aus NY kontaktierte mich indes und sagte, ich solle mal ins Bar Bobu in Friedrichshain gehen und mir diese Show von diesem Künstler anschauen, der dort spiele. Ich habe dann auf Facebook nach Gabe Gordon gesucht und festgestellt, dass wir 38 gemeinsame Freunde haben und die alle aus der Gegend in NY stammen, wo ich wohnte. Also ging ich zu dem Konzert - obwohl ich eigentlich kaum alleine zu Konzerten gehe. Ich habe mir dann die Show von Gabriel angesehen und das hat mich gleich umgehauen. Er ist so talentiert und hat so viel Textur in seinem Gesang." - "Ich muss dazu sagen, dass ich bei dieser Show meine Singer/Songwriter-Sachen spielte, die ich gerade zuvor in Südfrankreich geschrieben hatte", ergänzt Gabriel Gordon, "ich hatte Brian in New York getroffen, wo er eine meiner Shows gesehen hatte und er hat Cecilie zu meinem Gig in Berlin geschickt." Und da hatte es dann gleich gefunkt? "Ja - wir sind am nächsten Tag gemeinsam Spazieren gegangen und haben uns lange unterhalten", erinnert sich Cecilie, "ich musste dann zurück nach New York, weil ich damals noch überlegte, vielleicht nach New York zurückzukehren. Als ich dann aber im Flugzeug saß, hatte Gabriel mir einen Song geschickt und gefragt, ob ich nicht vielleicht einen Text dazu schreiben wolle - und so ist dann unser erster Song 'Gate To Venus' entstanden." Und das war dann auch die Geburtsstunde des Projektes Gate To Venus? "Ja", bestätigt Cecilie, "Gabriel arbeitete gerade mit Robert Philipp zusammen - einem wirklich guten Produzenten, den er über Astrid North kennengelernt hatte, der uns nun auch bei Gate To Venus als drittes Defacto-Mitglied aus dem Hintergrund unterstützt und sie haben sich über mich unterhalten und waren an meiner Musik interessiert. Nachdem ich dann zurück kam, haben wir den Song 'Gate To Venus' aufgenommen und dann - also in der ersten Woche nach meiner Rückkehr, wo wir uns erst so richtig kennenlernten - gleich drei weitere Songs geschrieben."

Und das erfolgt dann auf einer ziemlich persönlichen Ebene, richtig? "Ja, wir arbeiten oft so zusammen, dass einer von uns eine Zeile schreibt und der andere dann die nächste", beschreibt Cecilie den Prozess, "das ist sehr interessant und spielerisch so zu arbeiten." Aha - das erklärt, warum die Songs des Öfteren den Eindruck einer Unterhaltung vermitteln. "Ja, das macht Sinn", bestätigt Cecilie, "denn auch wenn wir Metaphern und Bilder verwenden, beziehen sie sich darauf, was wir gemeinsam erleben." Sind die Songs deswegen so unpolitisch und persönlich? "Nun - wir haben zwar ein politisches Bewusstsein und interessieren uns auch für Politik", überlegt Gabriel, "aber ich denke, dass wir nicht versuchen, jemanden von etwas zu überzeugen. Wir wollen uns lieber auf die künstlerischen und emotionalen Aspekte konzentrieren." "Und uns an Leute richten, die dasselbe empfinden, was wir auch empfinden", ergänzt Cecilie.

Was war denn das Konzept? "Wir haben überhaupt keinen Plan gehabt, worüber wir schreiben wollten, sondern entschlossen uns ganz spontan, ein ganzes Album zu machen. Das passte ganz gut, weil sowohl Gabriel wie auch Robert und ich denselben, dringlichen Drive haben, Sachen schnell auf den Punkt zu bringen. Das läuft auf einer sehr intuitiven Ebene ab. Manchmal ergänzen wir uns auch gedanklich und brauchen gar nicht großartig über die musikalische Ausrichtung zu sprechen." Das Album trägt ja den Titel "Chrysalis Metropolis" - hat das auch einen musikalischen Hintergrund, etwa indem sich Gate To Venus von der organischen Ebene (wie sie durch eine Schmetterlingspuppe repräsentiert wird) auf eine urbane Ebene bewegen - kurz gesagt, von der akustischen auf die elektrische Ebene? "Es geht dabei um die Transformation", analysiert Gabriel, "eine Raupe wird zu einer Puppe, aus der dann ein Schmetterling wird. Das ist die erste Hälfte der Scheibe. Die handelt davon, sein eigenes Ich zu finden. In der zweiten Hälfte geht es darum, zu reisen und sich in der großen Stadt zu bewegen. Es gibt eben zwei Seiten der Medaille. Tatsächlich ist das Ganze auch als Doppel-Album konzipiert." - "Ja, und eigentlich geht es dann auch um die Frage, wie man zum eigenen Ich findet, WÄHREND man sich in der Stadt bewegt", ergänzt Cecilie. "Und viele der Songs sind auch beim Gehen - also in Bewegung - entstanden." Heißt das dann auch, dass es auf der Scheibe vom Organischen zum von Menschen Gemachten geht? "Absolut", bestätigt Gabriel, "das ist gut beobachtet. Und das ist dann auch der Grund, warum es zuerst mehr akustische Gitarren und später mehr elektrische Gitarren und elektronische Elemente gibt. Obwohl wir die Sache zunächst von den Texten aus betrachtet haben und uns das es erst später selber bewusst wurde."
Gate To Venus
Für wen machen Gate To Venus denn ihre Musik? "Nun, wir brauchen die Musik nicht an ein bestimmtes Publikum zu richten." - "Wir richten uns auch nicht an eine spezifische Altersklasse", fügt Gabriel hinzu, "wir machen einfach Musik für Leute, die gute Musik mögen." - "Das ist auch der Grund, warum wir uns nicht auf ein bestimmtes Genre festgelegt haben", überlegt Cecilie, "es gibt so viele gute Musik und wir mögen so viel unterschiedliche Musik, dass wir uns auch von vielen Richtungen inspirieren lassen möchten." Da gibt es dann von Allem etwas: Blues, Jazz, Funk, Soul, Rock - und Pop in allen Spielarten. Was hält das Ganze dann zusammen? "Was die Scheibe zusammenhält?", fragt Gabriel, "das Konzept - sich nämlich von einer Form zu einer anderen weiterzuentwickeln. Wir - also Cecilie, Robert und ich - sind sehr unterschiedliche Charaktere und kommen aus drei verschiedenen Ländern - Dänemark, Tschechien/Deutschland und USA. Was wir aber tatsächlich gemeinsam haben, ist der Schmelztiegel New York, wo wir alle gelebt haben. Wir haben dann jetzt alles, was wir beizutragen hatten, zusammengeworfen und es kam dann auch alles tatsächlich auf magische Art zusammen." - "Was mich fasziniert hat, war der Umstand, dass drei so unterschiedliche Musiker mit so unterschiedlichen Backgrounds zusammen kommen und dann so eine gemeinsame Vision realisieren konnten", wirft Cecilie ein. "Es war geradezu eine Erleichterung, auf diese Weise ein wenig Kontrolle angeben zu können, wie man das bei jeder Kollaboration muss", fügt Gabriel hinzu, "es ist ja schön und gut ein Solo-Künstler sein zu können, aber es ist auch schön, in einem demokratischen Prozess zusammen mit anderen arbeiten zu können." - "Das Witzige ist, dass es kein Ego gibt, wenn wir zusammenarbeiten", freut sich Cecilie. "In der Tat", bringt Gabriel die Sache abschließend auf den Punkt, "denn das ermöglicht der Musik dann auch, selbst aufzuzeigen, in welche Richtung sie möchte."

So etwas will auch gut verpackt werden. Woher stammen denn diese phatasievollen Kostüme, in denen Ceclilie und Gabriel sich für das Projekt Gate To Venus präsentieren? "Oh, die sind von einem Designer-Shop namens 'Exit' hier in Berlin", erläutert Cecilie, "das sind alles handgemachte Einzelstücke."

Weitere Infos:
www.gate2venus.com
www.facebook.com/gate2venus
www.facebook.com/gabrielgordon19
www.facebook.com/cecilie.b.kronborg
exitberlin.com
www.facebook.com/ExitBerlinBoutique
youtu.be/cF01KHAh6G0
Interview: -Ullrich Maurer-
Fotos: -Ullrich Maurer-
Gate To Venus
Aktueller Tonträger:
Chrysalis Metropolis
(Sound Vision Lab)
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