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JJ72
 
Weise Worte
JJ72
Wenn eine Band aus Irland kommt, dann ist sie in der Regel ein absolutes musikalisches Highlight. JJ72 gehört auch dazu - der Beweis: Das selbstbetitelte Debüt, das im Oktober letzten Jahres erschienen ist, verkaufte sich in England alleine schon über 100.000 Mal, und ein Ende ist nicht abzusehen. Warum auch, denn Mark (Gesang, Gitarre), Hilary (Bass) und Fergal (Schlagwerk) brauchen sich, obwohl sie noch verdammt jung sind und auch so aussehen, vor der breiten Öffentlichkeit nicht zu verstecken - vor allem nicht musikalisch. Gitarren-Rock in Premium-Qualität.
"Der Song 'October Swimmer' könnte in 10 Jahren immer noch im Radio laufen - jedesmal, wenn ich diesen Song höre, geht er mir sehr nahe, und das macht ihn so besonders", meint Sänger Mark beim Gästeliste-Interview auf die Frage nach seinem JJ72-Lieblingsstück. Auf einer Single-B-Seite findet sich dann auch noch ein Nick Drake-Cover-Song - wie ist Mark denn an Nick's Musik geraten? "Vor ungefähr drei Jahren hat mir ein Freund ein Tape mit Nick Drake-Songs gegeben, und er meinte, daß die Musik wohl etwas folklastig wäre, aber dennoch großartig, und genauso habe ich das nach dem ersten Hören auch gesehen. Von diesem Tag an höre ich Drake sehr oft - vor allem in solchen Momenten, in denen man einfach alles um einen herum ignoriert und dann den Kopfhörer mit Nicks Musik aufsetzt." Neben Drake hört er auch sehr gerne Nirvana, Smashing Pumpkins und überhaupt amerikanischen Rock. Nirvana war übrigens auch der Grund, warum Mark überhaupt mit der Musik angefangen hat.

Obwohl JJ72 noch eine sehr junge Band ist, sowohl altersmäßig als auch Karriere-mäßig, ist Mark sich der ganzen Musik-Industrie mit allen Facetten bewußt: "Wenn Du willst, daß Deine Band lange dabei bleibt, dann mußt von Anfang wissen, auf was Du Dich alles einläßt. Du mußt mit einer großen Plattenfirma umgehen, Du mußt Dich auf diese große Industrie-Maschine einlassen, die Dich verschluckt und wieder ausspuckt, um Geld zu machen. Das Problem vieler Bands ist, daß sie mit gewissen Idealen an die ganze Sachen herangehen, sie haben diesen romantischen Gedanken, daß es eine Einbahnstraße ist, auf der jeder Dir alles erfüllt - aber das ist nunmal nicht der Fall. Wir haben bisher Glück gehabt, daß noch nichts schlimmes in unserer Karriere passiert ist. Wir sind oft von den Plattenfirmenmenschen und anderen Bands auf die Schulter geklopft worden, daß wir eine großartige Band seien, und wir besitzen nun viele neue sogenannte 'beste' Freunde, aber das gehört dazu. Ich bin mir sicher, daß in Zukunft ein paar miese Dinge um die Band herum passieren werden, aber auch das gehört dazu. Wir sind uns all dieser Dinge bewußt, und manchmal denke ich schon darüber nach, wie Plattenfirmen arbeiten und komme dabei immer wieder zu dem Ergebnis, daß es nicht immer positive Beiträge zu unserer Gesellschaft sind. Schau' Dir nur mal diese künstlichen Bands an - die sind doch nur da, um Geld zu machen, und nicht, um einen kulturellen Beitrag zu leisten. Und dann gibt es natürlich die 11jährigen Kids die glauben, daß so das Leben läuft, aber so ist es nicht."

JJ72
Musikalisch und karrieretechnisch scheinen JJ72 absolut zu wissen, wo und wie es langgeht. Von den Live-Qualitäten der Band konnte man sich hierzulande letztes Jahr überzeugen, als sie beim Treffen der Generationen mit den Go-Betweens auf Tour waren, und jetzt legen sie noch ein paar eigene Konzerte nach. Hoffentlich ist dies der Beginn einer wunderbaren musikalischen Freundschaft für viele Leute mit gutem Geschmack.
Weitere Infos:
www.jj72.com
www.jj72.org
Interview: -David Bluhm-
Fotos: -Ullrich Maurer-
JJ72
Aktueller Tonträger:
JJ72
(Lakota/Epic)
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