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GIRLS UNDER GLASS
 
Trotz ständiger Veränderungen seit 15 Jahren der eigenen Linie treu
Girls Under Glass
Angst vor Innovationen kann man der Band Girls Under Glass wirklich nicht unterstellen. Jedes ihrer bisher neun veröffentlichten Alben ist irgendwie anders - und nun vermag auch Nummer 10 mit dem Titel "Minddiver" zu überraschen. "Daß unsere Alben irgendwie immer anders werden, ist nie geplant", sagt Axel Ermes. "Klar ist für uns bei Beginn einer Produktion nur, daß wir nicht das vorige Album kopieren wollen, sondern einen anderen und auch möglichst neuen Ansatz finden wollen", fügt Volker Zacharias alias Zaphor noch hinzu. Und obwohl sie diesem Anspruch mit "Minddiver" gerecht wurden, klingt das Album doch wieder unverkennbar nach Girls Under Glass.
Doch wie schafft es eine Band, die ihre Wurzeln im klassischen Wave und Gothic der 80er Jahre hat, sich in den 90er Jahren zeitweise dem Industrial-Metal hingab und sich nun innovativer Elektronik zugewandt hat, seit 1986 immer ihrer Linie treu zu bleiben? Und worin liegt eigentlich der Wiedererkennungswert dieser Band? Für den Hörer eine nicht leicht zu beantwortende Frage - doch Axel hat die Antwort sofort parat: "Ich glaube, daß eine unserer Stärken in der Fähigkeit schöne Melodien zu schreiben liegt. Ansonsten kannst Du natürlich auch einen bestimmten Kompositionsstil erkennen. Es gibt einige Harmonien, die uns liegen, andere wiederum wirst du niemals bei uns finden." Doch nicht nur die Musik macht "Minddiver" zu einem angenehmen Hörerlebnis. Auch die Texte regen zum Zuhören an. Text und Musik bilden hier eine gleichwertige Einheit: "Ohne einen guten Text kannst du keinen guten Song komponieren und umgekehrt." Doch reiten die Girls Under Glass hier bewußt auf einer Modewelle mit? Diese Art von Musik, tiefgängige Lyrics gepaart mit wunderschönen Melodien, ist zur Zeit nämlich schwer angesagt. Bewußt haben sich die drei Musiker diesem Trend nicht hingegeben. Sie haben einfach das getan, was ihnen schon immer gelegen hat: Sie haben Songs mit viel Herzblut geschrieben und damit den Geschmack der breiten Masse getroffen. "In unseren Songs steckt sehr viel von uns. Unsere Musik ist unsere Möglichkeit, Erlebnisse, gleich welcher Art, zu verarbeiten." Doch warum gerade solches Liedgut Hochkonjunktur hat, kann Axel Ermes auch nicht erklären: "Vielleicht ist die Zeit des puren Hedonismus vorbei? Vielleicht brauchen die Menschen auch wieder Möglichkeiten zur Besinnung auf das Wesentliche? Wer weiß es?"
Girls Under Glass
Auch wenn die drei heftigst verneinen, mit "Minddiver" nur auf kommerziellen Erfolg aus zu sein, haben sie "Frozen", ein Madonna-Cover, als erste Single ausgewählt. Und das, obwohl auf "Minddiver" viele starke, eigene Songs der Band zu finden sind. "Es ist einfach der bestgeeignetste Track für eine erste Single! Erstens kennt jeder das Original, zweitens haben uns vorher fast alle befreundeten DJs gesagt, daß unsere Version bei den Leuten extrem gut ankommt. Und Platz 4 der DAC bestätigt das wohl auch", sagt Axel. Und erzählt sogleich noch, warum die Band sogar zwei Jahre auf die Freigabe von "Frozen" gewartet hat: "Wir halten 'Frozen' für einen der besten Popsongs der 90er Jahre und haben ihn eigentlich zuerst nur zum Spaß gecovert. Das Ergebnis gefiel uns aber so gut, daß wir den Track gerne veröffentlichen wollten. Da der Freigabe-Prozeß nun aber zwei Jahre gedauert hat, ist er nicht auf der 'Equilibrium'-CD, sondern erst jetzt auf 'Minddiver' enthalten. Aber egal, wir finden den Track zeitlos gut. Gleichzeitig entschuldigen wir uns hiermit bei allen Madonna-Puristen, die dies für Blasphemie halten."

Wie gut "Minddiver" tatsächlich bei den Fans ankommt, werden die drei Musiker im nächsten Jahr testen. "Wir planen eine Tour durch Senioren- und Pflegeheime", sagt Axel. Doch Volker nimmt dem Spaßvogel gleich wieder den Wind aus den Segeln: "Im Ernst: Nach vier Jahren Konzertpause werden wir im Februar durch Deutschland touren. Als Opener ist Trauma im Gespräch. Das wäre doch ein geniales Package." Bis dahin müssen sich die Girls Under Glass mit den Reaktionen im Gästebuch auf ihrer Homepage zufrieden geben. Dieses Feedback ist für sie extrem wichtig: "Letztendlich ging es uns schon immer darum, mit Menschen zu kommunizieren. Das Internet bietet endlich die entsprechenden Möglichkeiten. Aber auch die normale Schneckenpost ist gerne bei uns gesehen, dauert aber deutlich länger in der Beantwortung."

Weitere Infos:
www.girls-under-glass.de
Interview: -Esther Mai-
Fotos: -Pressefreigaben-
Girls Under Glass
Aktueller Tonträger:
Minddiver
(Aragon/Indigo)

 
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