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SHELLEYDEVOTO
 
Klassentreffen der Punk-Giganten
ShelleyDevoto
Es gibt nicht wenige, die "Spiral Scratch", die Debütsingle der Buzzcocks vor 25 Jahren, als eine der wichtigsten Platten der englischen Punkszene betrachten. Dementsprechend groß war auch die Enttäuschung, daß Howard Devoto nach der ersten Platte die Band aus Manchester verlassen hatte und Pete Shelley so seinen kongenialen Partner früh verloren hatte. Nicht, daß es beiden geschadet hätte: Mit Songs wie "Ever Fallen In Love" oder "Everybody's Happy Nowadays" baute Shelley schon früh an seiner eigenen Legende, während Devoto mit Magazine so manche musikalische Grenze überschritt.
Ein Vierteljahrhundert später haben die beiden Briten nun erstmals wieder ein gemeinsames Album gemacht! Noch dazu eins, das weder nostalgisch klingt, noch die Vergangenheit ganz verleugnet. "Buzzkunst" springt gekonnt zwischen Electronica und Punk, zwischen Synthies und Stromgitarren, zwischen Avantgarde und Pop, zwischen Melodien und Störgeräuschen. Scharfkantig sowohl musikalisch wie textlich beweisen die beiden Briten, daß man Musik am Puls der Zeit auch noch fabrizieren kann, wenn man altersmäßig jenseits von gut und böse ist. Und genau deshalb ist "Buzzkunst" bisweilen eine interessantere Platte als die letzten Werke der (Devoto-losen) Buzzcocks. Zwei musikalische Querdenker sind eben besser als nur einer! "2001 jährte sich das erste Konzert der Buzzcocks zum 25. Mal, und wir suchten nach etwas, um diesen Anlass zu feiern. Also dachten wir uns: 'Laß uns doch mit Howard Kontakt aufnehmen und sehen, ob er irgendwie dabei sein will!'", erinnert sich Shelley, als Gaesteliste.de ihn kürzlich in seiner englischen Heimat anrief. "Also trafen wir uns und ich erzählte ihm, daß ich ein paar Ideen, alle noch ohne Text, herumliegen hatte. Also hab ich ihm einfach eine CD davon gebrannt und sie ihm gegeben. Kurz danach rief er mich dann an und sagte: 'Ja, für die Nummer sieben hab ich schon einen Text und auch für das achte Stück'. Eh wir uns versahen, arbeiteten wir also an neuen Stücken!" Und so kommt es, daß Shelley und Devoto bei dieser - übrigens zu Hause eingespielten - Platte nach eigenem Bekunden mehr Spaß hatten als bei sonst irgendeiner Produktion zuvor.
ShelleyDevoto
Interessant an diesem "Gipfeltreffen zweier Pioniere des Punkrocks" ist auch, daß Shelley, selbst ein ungemein einflußreicher Texter (fragt Morrissey!), sich allein auf die Musik konzentrierte und die Texte ganz Devoto überließ. "Ehrlich gesagt - ich war erleichtert, daß es so lief. Ich gehe zum Beispiel morgen ins Studio und muß zwei Stücke fertig stellen, deren Texte noch fehlen, weil ich mich nie entscheiden kann. Soll ich nun dieses Wort nehmen oder doch lieber das? Da ist es mir schon lieber, daß jemand anders die Texte schreibt, und ich habe es sehr zu schätzen gelernt, mit jemand wie Howard zu arbeiten, der sehr gerne textet." Deshalb hofft Pete, daß bis zur nächsten gemeinsamen Platte der beiden nicht wieder ein Vierteljahrhundert vergeht: "Wer weiß, ob wir dann überhaupt noch in der Lage wären, eine Platte zumachen", witzelt Shelley, der immerhin auch schon auf die 50 zugeht und gerade ein neues Buzzcocks-Album fertig stellt, dessen Veröffentlichung für den Herbst vorgesehen ist. "Wir haben die Zusammenarbeit beide genossen. Alles passierte so natürlich, wir mußten uns zu keiner Phase des Projekts zu etwas zwingen. Deshalb würde ich sagen, die Chancen für eine weitere gemeinsame Platte stehen ganz gut!"
Weitere Infos:
www.shelleydevoto.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Joe Dilworth-
ShelleyDevoto
Aktueller Tonträger:
Buzzkunst
(Cooking Vinyl/Indigo)

 
 

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