Zunächst stellt sich die Frage, wie die neuen Songs vom Publikum aufgenommen wurden. Immerhin hatte man diesmal mit Eskobar einen zugkräftigen Hauptact, ganz im Gegensatz zu letzten Tour mit den Scycs, bei der keine rechte Freude aufkommen wollte. "Wir haben bis jetzt in Hamburg, Köln und Dresden gespielt und die Resonanz war erstaunlich gut", sagt Teemu lachend. Eskobar spreche zudem ein ähnliches Publikum an, so daß man eigentlich nur voneinander profitieren könne. Vielleicht funktioniert das ja auch wirklich, jedenfalls erwarten The Crash nun auch in Deutschland größere Aufmerksamkeit. "Neben den Liveauftritten hängt auch viel vom Radioairplay ab", meint Teemu und da könne es eigentlich nur besser werden. Schließlich wurde die Single "Sugared" von ihrem Debütalbum in Finnland und vielen anderen Ländern hoch und runter gespielt. Nur in Deutschland gelang das nicht. Mit "Wildlife" haben die Finnen aber nun ein Album am Start, das um Einiges ausgefeilter ist als der Vorgänger. "Wir hatten 'Comfort Deluxe' in sechs Wochen aufgenommen, für das neue Album haben wir uns fast 12 Wochen Zeit genommen. Auf diese Weise kann man natürlich viel entspannter an die Sache herangehen", erzählt Teemu. Und fügt hinzu, daß es ihn gleichzeitig verrückt gemacht habe, weil er auch für die Produktion verantwortlich gewesen sei. Herausgekommen ist mit "Wildlife" ein vielschichtiges und abwechslungsreiches Popalbum. Die erste Single "Lauren Caught My Eye" überrascht mit einem tanzbaren Beat und französischem Refrain. Eine Pop-Perle par excellence! "Der französische Refrain paßte einfach gut in die bereits existierende Musik - ein wenig autobiographisch ist das Ganze auch", fügt er verschmitzt grinsend hinzu. Für welche Musik kann sich Teemu momentan begeistern? "The Strokes, Sigur Ros und Phoenix", antwortet er spontan, ansonsten "Ladytron und ohnehin jede Smashing Pumpkins-Platte". Soviel zum Thema aktuelle Einflüsse!
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In manchen Rezensionen wurde The Crashs Debütplatte mit Suede verglichen und man kann sich natürlich fragen, ob man sich darüber wirklich freuen soll? "Natürlich mag ich diesen Vergleich nicht und er beruht auf einem Mißverständnis. Ich orientiere mich vielmehr an David Bowies Ziggy-Ära und das macht Suede-Sänger Brett Anderson vielleicht auch", gibt Teemu zu bedenken. Da ist also der Zusammenhang. Im Mai/Juni werden The Crash als Headliner durch kleinere deutsche Clubs touren, um ihr Album zu promoten. Wer sich das entgehen läßt, ist selbst Schuld! Freunden gepflegter Popmusik seien diese Live-Termine wärmstens ans Herz gelegt. Und alle Britpop-Interessierten werden an "Wildlife" diesen Sommer ohnehin nicht vorbeikommen. Ganz sicher!
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