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YANN TIERSEN
 
Viel mehr als nur "Amelie"
Yann Tiersen
Klar, die meisten Leute in Deutschland kennen den Franzosen Yann Tiersen als Komponisten der Filmmusik des letztjährigen Überraschungsstreifens "Die fabelhafte Welt der Amelie", doch die zurückhaltend mit Klavier, Akkordeon und Gitarre instrumentierten Stücke des Soundtracks sind längst nicht alles, was Tiersen - dessen absoluter Lieblingssoundtrack übrigens Neil Youngs "Dead Man" ist - musikalisch zu bieten hat, wie er mit seinem gefeierten Auftritt im Berliner Zoo-Palast Ende November letzten Jahres unter Beweis stellen konnte. Und zur Überraschung durfte dabei sogar manchmal richtig gerockt werden. Gentleman-like zwar, aber immerhin.
"Ja, das war wirklich ein tolles Konzert!" freute sich Tiersen beim Interview mit Gaesteliste.de an diesen Abend erinnert. "Die Leute haben wirklich toll auch auf die Stücke reagiert, die sie nicht kannten. Vor der Show hatte ich etwas Angst, das Publikum sei nur wegen der 'Amelie'-Songs gekommen, aber das war offensichtlich unbegründet. Wir spielen ja nur vier oder fünf Stücke von dem Soundtrack, der Rest stammt von meinen vorherigen Alben." Die geben der französischen Presse seit Jahren immer wieder Anlaß für begeisterte Rezensionen, und daran dürfte sich mit Tiersens kürzlich erschienenem fünften Album "L'Absente" kaum etwas ändern, denn mit der Platte gelingt es ihm einmal mehr, Moderne und Nostalgie, Pop, Chanson und klassische Versatzstücke, Großstadt-Feeling und "Landluft" musikalisch zusammenzubringen. Sein Erfolgsrezept ist einfach und heißt: Vielseitigkeit. Egal, ob mit rummelplatzmäßigen Walzer-Instrumentals, Klavier-Glanzstücken, die an den großen John Cale erinnern, oder mit echten Popsongs - Tiersen scheint keinerlei musikalische Grenzen zu kennen.
Yann Tiersen
Nur weil es in vielen Songs der Platte um das Thema Abwesenheit und Trennung geht, ist das Album noch lange nicht düster oder übermäßig melancholisch. "Für mich hat die Platte etwas sehr Optimistisches. Es geht darum herauszufinden, wie man traurige Begebenheiten in positive Energie umwandeln kann und wie man positiv auf traurige Situationen reagieren kann." Dafür sorgen alleine schon die Gäste, zu denen neben einer Reihe namhafter französischer Kollegen Tiersens auch das Wiener Sinfonieorchester (!) sowie The-Divine-Comedy-Mastermind Neil Hannon und Lisa Germano zählen. "Mit Neil Hannon habe ich ja schon vor Jahren für ein Cover von David Bowies 'Life On Mars' zusammengearbeitet. An Lisa Germano schätze ich vor allem ihre Vielseitigkeit, sie spielt sehr viele verschiedene Instrumente und hat ihre ganz eigene Nische gefunden. Es war immer schon ein Traum von mir, mit ihr zu arbeiten, also schrieb ich zwei Songs für sie und schickte ihr einfach die Demos. Sie war ganz angetan und kam nach Paris für die Aufnahmen. Sie landete um 18.00 Uhr und wollte eigentlich nur kurz ins Studio kommen, um 'Hallo' zu sagen, aber wir haben dann gleich bis halb eins nachts gearbeitet. Sie ist großartig." In Zukunft würde Tiersen übrigens gerne mit Warren Ellis, dem Geiger der Dirty Three zusammenarbeiten. Weitere Filmmusiken stehen zunächst nicht auf dem Programm des Franzosen, der Endi Juni/Anfang Juli für vier weitere Konzerte in Deutschland weilt, aber mit seinen Plänen ist es ein bißchen wie mit der Musik von Yann Tiersen: Immer voller Überraschungen!
Weitere Infos:
www.yanntiersen.com
Interview: -Carsten Wohlfeld-
Fotos: -Pressefreigaben-
Yann Tiersen
Aktueller Tonträger:
L'Absente
(Labels/Virgin)
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