GL: Was ist das für ein Gefühl, wenn man ein fertiges Album hat und keiner kennt es? Ist man nicht neugierig, wie die Fans und die Medien reagieren?
Jason Black: "Natürlich, man ist schon etwas nervös. Schließlich will man ja, dass die Platte allen gefällt. Aber wir haben unser Bestes gegeben. Jetzt können wir nichts mehr ändern. Nun es heißt es warten und hoffen."
GL: Manche bezeichnen euch als Emo-Core. Andere sagen Post-Hardcore und einige nennen es einfach Punkrock. Was hältst du von diesem Schubladen-Denken?
Jason Black: "Für manche ist das sicher notwendig, um Vergleiche zu haben und sich darunter etwas vorstellen zu können. Uns als Band ist das natürlich egal. Wir spielen das, was wir schreiben. Aber wenn man darüber schreiben oder berichten muss, ist das hilfreich. Wir sind nicht sauer, wenn man uns so oder so bezeichnen würde. Ich würde einfach 'Rockmusik' dazu sagen."
GL: "Caution" ist euer zweites Album auf Epitaph. Wie ist die Arbeit mit Mr. Brett?
Jason Black: "Es ist einfach großartig. Es dauerte eine Weile, bis wir alle kannten, wussten, wie es bei Epitaph läuft. Aber sie arbeiten hart für uns und wir sind wirklich zufrieden."
GL: Auch die Beatsteaks veröffentlichen auf Epitaph. Wie ist dein Bezug zu deutschen Bands?
Jason Black: "Klar kenne ich ein paar deutsche Bands. Die Beatsteaks zum Beispiel finde ich klasse. Aber es gibt eine Menge guter Bands hier bei euch, die wir u.a. auch auf den Festivals gesehen haben. Wir haben am Freitag auf der PopKomm gespielt und am Wochenende auf dem Bizarre - das war fantastisch."
GL: Spielt ihr denn lieber Festivals oder in kleineren Clubs?
Jason Black: "Natürlich bist du im Club näher an den Leuten dran, spürst die Emotionen und so. Aber auch Festivals haben ihre Vorteile. Du erreichst richtig viele Leute, kannst dir viele tolle Bands ansehen und triffst alte Freunde. Es ist also hart, sich für eines zu entscheiden."
GL: Ihr spielt auf dieser Tour auch in Australien. Seid ihr schon mal dort gewesen?
Jason Black: "Nein, noch nie. Ich bin wirklich aufgeregt und auch etwas nervös, weil ich keine Ahnung habe, was uns dort erwartet und welchen Status wir dort haben."
GL: In Deutschland ist es ja so, dass euch irgendwie jeder kennt und mag, aber der große Erfolg bisher ausgefallen ist...
Jason Black: "Und damit sind wir auch sehr zufrieden. Wir haben keinen kommerziellen Erfolgsdruck, können wirklich machen, was wir wollen."
GL: Aber wenn der Erfolg kommen würde, hättet ihr doch sicher kein Problem damit.
Jason Black: "Nein, das wäre natürlich okay [lacht]. Aber wir versuchen jetzt nicht zwanghaft, den großen Hit zu schreiben. Bei vielen Bands ist es doch so, dass sie eine große Nummer schreiben und dann ist es vorbei. Wir sind froh, dass wir unseren Level halten können. Und wenn es immer ein paar Fans mehr werden, ist das doch klasse."
GL: Der einfachste Weg in Deutschland erfolgreich zu werden, ist, einen alten Pop-Song zu covern.
Jason Black: "Wirklich? Aber nein, das wäre nichts für uns. Das überlassen wir mal lieber denen, die es nötiger haben [lacht]."
GL: Aber auf der Split-CD mit Alkaline Trio ihr habt immerhin deren Songs nachgespielt. Mögt ihr solche Split-Geschichten?
Jason Black: "Sie sind wirklich gute Freunde von uns. Außerdem wollten wir schon immer mal was mit Jade Tree [dem Label, auf dem die Platte erschienen ist] machen, aber es hat nie geklappt. Jetzt war es eine tolle Gelegenheit und als wir gefragt wurden, mussten wir nicht lange überlegen."