Selbst die Macher des amerikanischen Collegeradios, die für sich beanspruchen dürfen, Elliott entdeckt zu haben, nehmen ihm den Schritt zur Industrie nicht übel. "Vor ein paar Jahren war die Indie/Major-Debatte ein großes Thema in den USA. Inzwischen gibt es dieses Dogma nicht mehr in dem Maße. Wahrscheinlich deshalb, weil es sehr viel ehrliche Musik gibt, bei der es keine Rolle mehr spielt, ob sie bei einer kleinen Firma oder bei einem großen Konzern erscheint." Da ist es auch kein Wunder, dass Smith trotz Medienrummel und bevorstehendem Major-Debüt keine besonderen Erwartungen für die Zukunft hegt, wie er uns abschließend gesteht: "Wenn ich nicht für den Rest meines Lebens als der 'Typ, der bei den Oscars aufgetreten ist', angesehen werde, wäre ich schon zufrieden."
Zum Schluss ließen wir mit Elliott noch einige wichtige Momente seiner bisherigen Karriere Revue passieren.
Was ging dir durch den Kopf, ...
...als dir das Winzlabel Cavity Search vor einigen Jahren anbot, neben deinen eher grungigen Bandaktivitäten mit Heatmiser deine Solo-Akustik-Stücke zu veröffentlichen?
Elliott: "Das Allererste war: Die lokale Presse wird mich in der Luft zerreißen, schließlich war dort damals alles Grunge! Irgendwie hatte ich wohl ein bisschen Angst!"
...als du deinen "schlimmen" Ohrwurm "Say Yes" geschrieben hast?
Elliott: "Ich dachte, es sei ein sehr normaler Song, und ich war mir nicht sicher, ob das nun gut oder schlecht war. Ich hätte jedenfalls nie gedacht, dass daraus ein Hit werden könnte, ich merkte nur, dass es ein sehr simples Lied war. Ich war damals sehr niedergeschlagen, und trotzdem ist daraus eines meiner fröhlichsten Stücke geworden."
...als Gus dir erzählte, er würde dich gerne für den Soundtrack zu einem Hollywood-Film haben?
Elliott: "Zuerst habe ich gar nicht richtig zugehört. Ich dachte: 'Na und? Eben ein Song irgendwo im Hintergrund'. Gus hat mich dann eingeladen, mir eine Rohfassung von 'Good Will Hunting' anzuschauen, und er hatte sechs meiner Songs, immer an zentralen Stellen, eingebaut! Das war ziemlich aufregend."
...als Du den Film zum ersten Mal gesehen hast?
Elliott: "Ich hatte das Gefühl, als wären meine Songs speziell für den Film geschrieben worden, dabei waren sie ja zum Teil schon Jahre alt. Die Geschichte fesselte mich einfach. Der Film ist sehr sentimental, allerdings ohne die typischen Klischees, die sentimental zum Schimpfwort werden lassen."