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MOWER
 
Alles eine Sache der Gene
Mower
Mower - ein passender Name, wenn man sich näher mit der Musik der Band aus London beschäftigt, denn hier wird buchstäblich die Musik-Landschaft gemäht und zu einem neuen Gesamt-Bild zusammengefügt. Mat (Gesang, Gitarre), Nash (Bass) und John (Drums) mischen simple akustische Songs mit Rock-Bastarden und auch Folk-Songs, und werden oft mit Bands wie den Kinks, Buzzcocks und den Talking Heads verglichen. Ein erstes Album wurde 2001 veröffentlicht, doch direkt im Anschluss daran sind die damaligen anderen beiden Mitglieder ausgestiegen, Mat musste zunächst alleine weitermachen - was sich dennoch sehr zugunsten seiner Songwriter-Fähigkeiten auswirkte - und rekrutierte Mitte 2001 Nash und John als neue Band-Mitglieder. "People Are Cruel" heißt das Ergebnis, das soeben veröffentlicht wurde.
Übrig geblieben von der ursprünglichen Besetzung ist nur Mat, vor kurzem ist Bassistin Nash ausgestiegen - ist man es nicht irgendwann leid, so ziemlich jedes Jahr nach neuen Leuten suchen zu müssen? Mat: "Nunja, es stimmt schon, dass sowas schon recht nervig ist - aber so ist das Leben nunmal. Aber über die Jahre hinweg hat sich Mower zu dem entwickelt, was ich immer im Hinterkopf hatte, und trotz der vielen personellen Wechsel hat sich die Musik nie großartig geändert - es hat immer diesen bestimmten Mower-Stil in den Songs gegeben." Die Songs entstehen auf fast schon klischeehafte Art und Weise: Mat schließt sich in seine Wohnung in Kentish Town ein, und brütet dort über seine Songs. Etwas über ein Jahr hat er für das aktuelle Album "People Are Cruel" gebraucht, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, bereits neue Songs zu schreiben - das nächste Mower-Album könnte also schon in sehr naher Zukunft auf uns zukommen. Aber zuvor die Frage, was es denn mit dem Album-Titel auf sich hat und warum sind eigentlich die Leute grausam? "Warum Leute grausam sind? Sie sind es einfach!", lacht Mat und ergänzt, "'People Are Cruel' war eigentlich der Name eines Songs auf dem Album, wir haben das dann doch noch geändert - aber die Aussage an sich fand ich sehr passend, vor allem passend für einen Album-Titel. Er ist ziemlich ehrlich, er sagt die Wahrheit aus, und er regt die Leute hoffentlich zum Denken an. Aber warum die Menschen letztendlich grausam sind, kann ich auch nicht genau beantworten - es steckt in uns allen drin, in unseren Genen. Vielleicht finden ja mal irgendwann in der Zukunft die Wissenschaftler einen Weg, diese bestimmten Gene zu eliminieren." Friede, Freude, Eierkuchen die ganze Zeit? Na, ob das nicht ein wenig langweilig wird? "Naja, man muss ja nicht alle diese Gene entfernen, vielleicht nur ein wenig die Wirkung verringern", räumt Mat ein.
Auf dem aktuellen Album findet man eine große Stil-Vielfalt vor, man hat manchmal das Gefühl, das Debüt-Album einer Band zu hören - Debüts besitzen oftmals diesen bestimmten Compilation-Charakter. Mat: "Dahinter steckt schon Absicht - ich hatte zuerst viele der akustischen Songs geschrieben, dann wollte ich unbedingt ein paar härtere, lautere Sachen, und dann auch wieder ein paar entspanntere Songs. Wir wussten aber damals schon, wie das Album klingen sollte, und es sollte genau diese Vielfalt besitzen." Das haben sie nun auch geschafft, und sorgen somit auch für viel Abwechslung und perfekte Unterhaltung. Wenn man sich näher mit den Songtexten befasst, bekommt man einen kleinen Einblick in das tägliche Leben von Mat, und dieses Leben scheint es wahrlich in sich zu haben. Mat: "Ja, das stimmt schon, denn in meinem Leben ist immer irgendwas los, und sei es, dass ich immer wieder nach neuen Band-Mitgliedern suchen muss... Darüber lässt sich prima schreiben, und es macht mir auch viel Spaß - es ist fast so, als ob man ein Bild malen würde und immer ein neues Detail einfügt. 'People Are Cruel' berichtet im Grunde über die vergangenen eineinhalb Jahre von Mower." In dieser Zeit scheint es viele Parties, viele Beziehungsprobleme, viele schlechte Drogen und einfach grausame Leute gegeben zu haben - aber natürlich auch viele schöne Momente. Also eigentlich das normale Leben. Gibt es denn einen bestimmten Song, der alle Elemente von Mower beinhaltet? Mat: "Hm, darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken... 'Undefeated' vom ersten Album könnte so ein Song sein, der diese bestimmte 'Mowerness' hat. Aber es ist schwierig, denn so ein Song muss dann natürlich sowohl die aktustische als auch die elektrische Seite von Mower beinhalten - ich will nicht zuviel verraten, aber es könnte sein, dass man auf dem nächsten Album sowas wie Mowers 'Paranoid Android' finden kann!"
Produzenten-Legende Stephen Street (u.a. The Smiths, Blur) hatte sich hinter den Reglern eingefunden, um die Songs in der bestmöglichen Weise abzumischen, und Mat würde auch gerne in der Zukunft mit ihm erneut zusammen arbeiten, obwohl er auch nach anderen Produzenten Ausschau halten möchte. Mat: "Stephen ist so ein netter Kerl, und er arbeitet wirklich hart und viel, erreicht dabei aber auch wirklich alles, was er sich vorgenommen hat, und ich würde sehr gerne wieder mit ihm arbeiten - es muss aber nicht unbedingt direkt beim nächsten Album sein, denn momentan würde ich einfach mal gerne andere Leute austesten, vielleicht jemanden mit einem eher amerikanischen Ansatz. Wir werden sehen, was dabei herauskommt." Bisher ist äußerst anständiges Liedgut dabei herausgekommen, das von einer gewissen Musik-Geschäft-Prominenz umgeben ist - Stephen Street als Produzent des Albums, das auf dem Label von Ex-Blur-Gitarrist Graham Coxon erscheint, und im Band-Hintergrund sitzt ein Mann, der auch über einige Erfahrung im Musik-Geschäft verfügt: Matt James, Ex-Drummer der hierzulande auch sehr beliebten Britpop-Band Gene. Mat über Matt: "Ja, es ist wirklich gut, ihn als Manager zu haben, denn er hat immer einen sehr hilfreichen Rat für uns. Matt hat ja durch seine Zeit mit Gene alles erlebt, was man mit einer Band erleben kann, und kann uns daher vor gewissen Situationen warnen oder uns einfach helfen, wenn wir nicht wissen, wie wir mit bestimmten Dingen umgehen sollen." Erfahrene Leute aus dem Musik-Geschäft um sich zu scharen, kann bestimmt nicht schaden. Jetzt fehlt nur ein Geldgeber, der dafür sorgt, dass Mower nach Deutschland kommen und hier ein paar Konzerte spielen können - das würden Mat & Co. nämlich sehr gerne machen: "Ja, genau darum bin ich in einer Band - ich möchte an Orten sein, an denen ich noch nicht zuvor gewesen bin, ich möchte all die verschiedenen örtlichen Gepflogenheiten kennenlernen, natürlich eine Menge essen und viel von eurem Bier trinken!"
Weitere Infos:
www.mower.tv
Interview: -David Bluhm-
Foto: -Pressefreigabe-
Mower
Aktueller Tonträger:
People Are Cruel
(Transcopic/Zomba)
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