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THE SOUNDTRACK OF OUR LIVES
 
Überschuss, positiv gesehen.
The Soundtrack Of Our Lives
Spätestens mit dem Vorgänger-Album "Behind The Music" sollten die Schweden von The Soundtrack Of Our Lives auch endlich bei einer breiteren Hörerschaft angekommen sein, die Live-Shows unterstrichen immer wieder, dass wir es hier mit einer Band zu tun haben, für die die Gesetze der Zeit einfach nicht zu gelten scheinen - was dort mit Hilfe von 60s Psychedelic, Rock und einer Prise Pop an Energie und Enthusiasmus, vor allem durch Sänger Ebbot Lundberg - aber auch durch jedes andere der insgesamt sechs Band-Mitglieder - freigesetzt wurde, ließ vielerorts ein ungläubiges aber glückliches Erstaunen zurück. "Origin Vol. 1" heißt nun das neue Werk - der Titel deutet es bereits an: Da wird in Zukunft noch einiges auf uns zukommen. Über die Gegenwart sprach Gaesteliste.de mit den beiden Gitarristen Ian Person und Mattias Bärjed.
"Wir haben einfach zu viele Songs aufgenommen - das passiert uns eigentlich immer, und dann können wir uns einfach nicht entscheiden, welche wir davon für das Album nehmen und welche nicht. Also haben wir diesmal einfach alle genommen, und werden Vol. I und II veröffentlichen, innerhalb von 12 oder 18 Monaten", gibt Ian schonmal einen kleinen Ausblick darauf, was noch zu erwarten sein wird. "Origin Vol. 1" hat es also schonmal in die Läden geschafft - und selbst die Vinyl-Version wird nicht, wie in der Vergangenheit geschehen, als Doppel-Vinyl erscheinen. "Es war wirklich klasse, ein einfaches Album zu haben - also eine einfache, klassische LP", meint Mattias. Die früheren Werke von The Soundtrack Of Our Lives besaßen jeweils den Umfang einer Doppel-LP, doch Lückenfüller oder Aussetzer hat es dabei so gut wie nie gegeben. Einen solchen - positiven - Überschuss an hochwertiger Song-Qualität kann kaum eine andere Band vorweisen. Doch bis dahin liegt meist ein steiniger Weg vor allen Beteiligten. Wenn man die Band auf der Bühne erleben durfte, diese komplette Hingabe und Ausschüttung von purer Spiel- und Lebensfreude, dann kann man sich eigentlich gar nicht so recht vorstellen, dass die Band im Studio viele Gänge zurückschalten kann, um konzentriert an neuen Songs zu arbeiten. Mattias: "Auf der Bühne hast du die Möglichkeit, physisch alles rauszulassen, und wenn man dann im Studio sitzt, kann man schonmal durchdrehen - man muss halt dort sitzen oder stehen, die Gitarren-Parts einspielen und man denkt gleichzeitig über den Moment nach, wenn man diesen Part endlich live vor Publikum spielen kann. Das ist schon manchmal ein harter innerer Kampf, der auch mal ausbricht." - "Klar kann es manchmal auch lauter im Studio werden, aber wir kennen uns jetzt schon so lange, wir wissen, wie es gemeint ist und woher es kam, und wir lachen anschließend gemeinsam darüber. Aber es ist schon seltsam, wenn man z.B. an einem Song vier Jahre lang arbeitet, man will ihn unbedingt fertig schreiben und dann kommt jemand daher und macht dir einen Strich durch die Rechnung." - "Ja, manchmal fühlt es sich so an, als ob man seine Kinder in den Kindergarten steckt und ständig das Gefühl vorherrscht, dass nicht genügend auf sie aufgepasst wird."
Die neuen Songs auf "Origin Vol. 1" jedenfalls haben sich allesamt prächtig entwickelt, mit Jane Birkin gibt es auf "Midnight Children" eine Gast-Sängerin, Ebbot Lundberg lässt sich textlich wieder über alle möglichen Themen bis hin zum transzendentalen Selbstmord aus, die Songs sind teilweise etwas mehr in Richtung Pop gewandert - aber natürlich nur im TSOOL'schen Sinne. Ian: "Wir hatten ursprünglich 18 Songs für den ersten Teil vorgesehen, aber es fühlte sich einfach etwas zu lang an und schraubten die Anzahl auf 12 herunter. Teil 1 enthält die größeren, epischen Songs, während Teil 2 eher die akustischen, ruhigeren Stücke enthalten wird. Der Auswahl-Prozess ist immer sehr schwierig - manchmal hat man zwei Songs mit dem gleichen Beat oder mit einer ähnlichen Stimmung, und meistens hat aber Ebbot das letzte Wort, denn er muss ja schließlich noch die Texte dazu schreiben." - "Aber als wir dann letztendlich die Songs für Teil 1 ausgesucht und festgelegt hatten, hatte ich ein sehr viel optimistischeres Gefühl dafür, wie wir mit den anderen Songs weiterarbeiten werden. Ich hatte mir die anderen Tracks neulich nochmal komplett angehört und da ist mir dann auch selbst klargeworden, dass das nächste Album definitiv anders werden wird", grinst Mattias vielsagend. Ian fügt selbstkritisch hinzu: "Manchmal arbeiten wir wirklich zu viel an einem Song, wir haben einfach zu viele Instrumente darin, denn wir wollen natürlich alle spielen. Einer kommt dann mit dieser Melodie, der andere mit jener, und auf einmal stehst du mit 50 Tracks da - für einen Song! Dann wird es natürlich schwierig, darüber zu entscheiden, welche Parts man weglassen sollte. Für das neue Album haben wir uns dann erstmal hingesetzt und darüber in Ruhe nachgedacht, was der Song an sich eigentlich braucht. Braucht er wirklich fünf Gitarren, und das gleichzeitig? Oder kommt er auch mit weniger aus? Aber es ist natürlich immer noch unser eigener, spezieller Sound, groß zu klingen." Und genauso klingt "Origin Vol. 1". Groß.
Weitere Infos:
www.tsool.net
www.thesoundtrackofourlives.net
www.warnermusic.de/artist/2345/
Interview: -David Bluhm & Carsten Wohlfeld-
Foto: -Pressefreigabe-
The Soundtrack Of Our Lives
Aktueller Tonträger:
Origin Vol. 1
(Warner Music)

 
 

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