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Interview-Archiv

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ANDY WHITE
 
An Irishman in Switzerland
Andy White
Der Ire Andy White hat eine lange und wechselvolle Laufbahn hinter sich. Geboren und aufgewachsen ist Andy in Belfast inmitten einer musisch veranlagten Familie. Sein Vater ist ein Schriftsteller und seine Großmutter, der er den Song "I Want It Straight" widmete, eine seiner Inspirationsquellen: "Meine Großmutter ist das musikalische Zentrum unserer Familie. Sie zog meine Mutter und ihre Familie als alleinerziehende Mutter in den 40ern auf und ernährte sie durch ihr Klavierspiel. Sie wurde 1899 geboren. Darum geht es in dem Song."
Andy begann im Alter von 9 Jahren Gedichte zu schreiben (Ein Buch seiner Gedichte und Songtexte ist unter dem Titel "The Music Of What Happens" 1998 erschienen) und mit 13 Gitarre zu spielen. 1985 veröffentlichte er seine erste Single. Seither veröffentlichte er ca. 10 Scheiben. White machte sich schnell einen Namen und arbeitet gerne und oft mit anderen Musikanten zusammen - so z.B. Peter Gabriel, Crowded House, den Hothouse Flowers oder der Black Velvet Band. Zur Zeit tourt Andy gerade mit Michael Weston King (The Good Sons) und Jackie Leven als "Englishman, Irishman and Scotsman" durch die Clubs. Sein aktuelles, selbstbetiteltes Album ist eine reichhaltig arrangierte, üppige Angelegenheit geworden. Neben Kieran Kennedy (Black Velvet Band) und Liam Ó Maonlai (Hothouse Flowers) spielen vor allen Dingen Orchester und Background-Chöre eine große Rolle. Wie wurde das denn finanziert? "Ganz einfach: Durch meine Musik. Ja, es ist ziemlich 'Deluxe'. Daß John Leckie es gemischt hat, war eine Ehre und Freude für mich. Er hat mit John Lennon, Radiohead, Muse, Ryo Harper und Pink Floyd Scheiben gemacht - erstaunlich. Ich wollte ein reichhaltiges Setting für die Songs. Mein Album 'Speechless' war sehr akustisch und live aufgenommen. Ich setzte mich danach mit Kieran zusammen und es entwickelte sich die Idee in eine andere Richtung zugehen. Wir wollten aber nicht viel Elektronik oder Loop-Zeugs verwenden - was die Leute heutzutage normalerweise tun, wenn sie sich verändern wollen. Wir wollten es einfach besser aufnehmen, besser mischen und die besten Songs darauf haben." Wie geht's denn jetzt weiter? Es ist ja praktisch alles auf der Scheibe drauf, was man nur auf einer Produktion haben kann? "Das frage ich mich auch. Jetzt ist erst mal die Zeit gekommen, die Sachen der Welt zu präsentieren und dann zu hören, was die Welt sagt. Für mich geht es darum, sich stetig weiterzuentwickeln."

Mit 'Andy White' scheint für Andy auch ein neuer Lebensabschnitt begonnen zu haben. Er wechselte die Plattenfirma, veröffentlichte auf seinem eigenen Label "ALT" und zog von Irland in die Schweiz. Warum denn das um Himmels willen? "Ich dachte, es wäre an der Zeit, etwas Neues zu machen. Ich zog von Dublin in die Schweiz. Das Jahrhundert endete und ich schrieb Songs in einem alten, hölzernen, knarrenden Haus und einmal nicht im umtriebigen London oder Dublin. Anstatt - wie bisher - zu beobachten, was um mich herum vorging - nach dem Grab von James Joyce zu suchen oder im politischen Malstrom von Belfast nach Material Ausschau zu halten, schaute ich in mich selbst herein und schrieb eine neue Art von Songs um mit den Leuten zu kommunizieren. Im Jahr 2000 wird der Marxismus wieder mal wahr - in dem Sinne, daß Musiker den Zugang zu den "Produktionsmitteln" haben. Wenn Du Songs hast, kannst Du sie auch veröffentlichen. Alles, was Du brauchst ist ein Vertrieb und Öffentlichkeitsarbeit - das habe ich noch von den letzten Alben her. Plattenfirmen mögen nicht gerne Gewinnbeteiligungen auszahlen. Für gewöhnlich finden sie Gründe, diese zurückzuhalten. Wenn es der Künstler sich leisten kann, ein Risiko einzugehen, dann ist der Gewinn größer, wenn Du Dein eigenes Label hast."

Inhaltlich hat sich bei Andy - wie gesagt - einiges getan. Da gibt es z.B. den Song "Jesus In A Cadillac". "Die Leute denken immer, daß, wenn Jesus zurückkommt (nicht 'ob' er zurückkommt), wird er als Bauer kommen und auf einem Esel reiten. Ich denke aber er wird in einem amerikanischen Straßenkreuzer zurückkommen. Und er wird zurückkommen, weil er nicht zufrieden ist, wie die Sache mit uns so läuft." Und dann gibt es einen Song über diese Frau, die ein Bodybuilder sein möchte. "Ich habe diese sehr gute Freundin, die immer eine Bodybuilderin sein wollte. Das ist ihre Story und die ist wahr." Da kann man mal sehen, was ein Umzug in eine fremde Umgebung so bewirken kann. Wer sich für zeitlose, klassische Songs interessiert, dem sei angeraten, sich Andy mal live reinzupfeifen. Andy tourt pausenlos. Insofern sei empfohlen, auf seiner Homepage anzuchecken, wann er wieder mal in der Gegend ist.

Weitere Infos:
www.andywhite.com
Interview: -Ullrich Maurer-
Foto: -EFA-
Andy White
Aktueller Tonträger:
Andy White
(ALT Rec./EFA)

 
 

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