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SMOKE BLOW
 
Hallo Herr Engel
Smoke Blow
Wollen wir diese Geschichte mal mit einer persönlichen Entschuldigung beginnen. Ich war nicht reif für Smoke Blow, als ich ihr Album "Punkadelic - The Godfather Of Soul" rezensierte. Liebe Band, es tut mir leid. Inzwischen weiß ich, was ihr macht. Nämlich weder Punkrock noch Hardcore oder gar Stoner - nein, ihr macht Smoke Blow. Und das ist Stil genug.
Für ihr letztes Album "German Angst" heimsten die Kieler schon riesige Sträucher an Lorbeeren ein, für "Dark Angel" dürften es noch mehr werden. Denn Smoke Blow haben sich noch einmal selbst übertroffen und ihr ohne Zweifel bestes Werk veröffentlicht. "Die Resonanzen der Medien sind schon sehr gut", freut sich Gitarrist Gerrad The JR im Interview mit Gaesteliste.de. "Einige unserer Bekannten sind aber schon überrascht, dass es nicht 'German Angst Teil 2' geworden ist. Aber genau das war auch unser Plan. Wir haben die Scheibe schließlich schon gemacht und wollten uns weiterentwicklen. Die Struktur der Songs ist zwar geblieben, aber das Soundgewand hat sich schon etwas geändert. Wir wollten es so aufnehmen, dass man nicht wieder nur das volle Brett hat. Man kann mal alles raushören und es ist nicht mehr alles so dicht gematscht." Und damit trifft JR den Nagel auf den Kopf. Noch immer treten die Songs zwar volle Kanne in den Allerwertesten, doch das Ganze paart sich mit einer Portion Leichtigkeit und fast schon poppiger Einfachheit. Und plötzlich kann man die Songs auch genüsslich hören. Doch das hat gedauert. "Wir haben zwei Jahre für die Platte gebraucht, auch weil wir anfangs gar nicht wussten, wo wir hin wollten. Wir haben rumgejammt und rumprobiert und viele Sessions in unserem Studio gemacht. Und dann haben wir geschaut, was passiert. Diesmal waren auch alle Musiker viel mehr ins Songwriting integriert, während sonst ja unser Sänger Jack Letten das Songwriting fast alleine gemacht hat. Diesmal hatte er aber häufig nur die Gesangslinie im Kopf und wir haben dann gemeinsam an den Songs gearbeitet."
Natürlich ist Lettens Stimme noch immer die Visitenkarte der Band und wer "German Angst" mochte, wird auch "Dark Angel" lieben. Doch mit ihrem neuen Werk dürften die Kieler eine noch breitere Käuferschicht ansprechen, weil die Songs eben einfach eingängiger und einfacher sind. Doch darum ging es der Band nicht wirklich. "In erster Linie muss es natürlich uns zufrieden stellen. Doch natürlich hört man auf die Fans und die Resonanzen zur letzten Platte, aber wenn man danach gehen würde, alle zu befriedigen, dann würden wir wie eine Mischung aus Turbonegro und Dream Theater klingen. Wir haben mit unseren Platten aber ja schon bewiesen, dass wir schon einschätzen können, was gut ankommt. Auch wenn jetzt vermutlich ein wenig Kritik kommen wird, dass wir eben nicht 'GA Teil 2' gemacht haben." Doch wer das kritisiert, hat vermutlich so viel Ahnung, wie ich bei meiner Smoke Platten-Kritik zum "Godfather". Denn natürlich ist es schön, wenn eine Band ihrem Stil treu bleibt und sich auf ihre Stärke besinnt. Doch noch schöner ist doch, wenn sie sich stetig verbessert und ihren Stil weiter entwickelt und dadurch noch besser klingt. Wie eben Smoke Blow. "Der Meinung bin ich ja auch, aber manche wollen sicher, dass wir die Gitarren noch lauter machen", lacht GR. "Wenn man uns kennt, muss man die Platte sicher zwei- oder dreimal hören, um zu checken, was wir damit gemeint haben. Ich meine, es ist ja immer noch unverkennbar Smoke Blow. Das einfache, plastige Schlagzeug ist weiterhin ein Fixpunkt und auch wenn Letten nicht mehr so schreit, sondern melodiöser singt, erkennt man ihn. Und die Gitarren und die Riffs sind identisch zu 'German Angst'. Sie hören sich nur ein bisschen anders an und der Sound ist etwas klarer geworden." Smoke Blow wissen, was geht und was nicht. Entwickeln ist gut, sich neu zu erfinden nicht. Grenzen sind da, um überschritten zu werden, doch geht man zu weit, macht man viel kaputt. "Bei uns gibt es sehr viele Diskussionsrunden über das, was wir machen können. Gerade bei dieser Platte. Ich denke schon, dass man es nicht übertreiben darf und plötzlich eine Rockplatte wie The Rasmus machen kann. Da musst du schon aufpassen. Aber wer uns kennt, der weiß, das wir von Platte zu Platte schon andere Sachen gemacht haben, wie zum Beispiel mit dem Kassettenrecorder oder einem E-Drum Sachen aufgenommen und auf Platte gepackt, kleine Spielereien sind also immer drin. Diesmal gibt es zwar keine Samples aus Filmen, aber dafür ein paar Akustik-Sachen dabei."
Smoke Blow sind zu lange dabei, um jetzt vom großen Geld, Groupies und den Charts zu träumen. Sie hätten diesen Erfolg ohne Zweifel verdient, doch GR macht sich keine großen Hoffnungen. "Es wäre doch Quatsch, jetzt an den großen Durchbruch zu glauben. Wie schon gesagt, muss es erstmal uns gefallen. Natürlich wollen wir mehr verkaufen, als von der vorherigen Platte, und da sind wir glaube ich auch auf einem guten Weg. Wenn du einmal auf so einer fetten Bühne gestanden hast, willst du natürlich nicht auf die kleineren zurück. Das ist ja klar."

"Iron In My Soul"-MP3 (feat. Bela B.)


Weitere Infos:
www.smokeblow.de
Interview: -Mathias Frank-
Foto: -Pressefreigaben-
Smoke Blow
Aktueller Tonträger:
Dark Angel
(Nois-O-Lution/Indigo)
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