27.05.2006 http://www.gaesteliste.de/zehnpluszehn/show.html?_nr=2 |
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10+10 |
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PRIMAL SCREAM |
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Eine Band, so unberechenbar wie gut: Wer hätte damals schon gedacht, dass Primal Scream einem straighten Roots-Rock-Album wie "Primal Scream" von 1989 nur zwei Jahre später einen genresprengenden Klassiker wie "Screamadelica" folgen lassen würden? Oder wer hätte erwartet, dass die Briten fast zehn Jahre später - nach einigen kreativ mageren Jahren - mit "Xtrmntr" eine weitere Meilenstein-LP abliefern würden? Vier Jahre nach dem rückblickend betrachtet etwas unsortierten Album "Evil Heat" melden sich Primal Scream nun mit "Riot City Blues" zurück, einer schnörkellosen Rock N Roll-Platte frei von elektronischen Spielereien. Gaesteliste.de traf Mastermind Bobby Gillespie und Bassist Mani in Berlin.
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1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?
Bobby: Etwas, das dich glücklich macht, das dich zum Nachdenken zwingt, das dich vergessen lässt, wer und wo du bist, das deine Imagination beflügelt, dich träumen lässt und zum Tanzen bringt. DAS ist meine Definition von guter Musik.
Mani: Ähm, ja,... das kann man so stehen lassen!
Mani: Because it makes men hard and women wet! Bobby: Hat sie das glücklich gemacht? Meine Ma hatte gleich zwei Jobs, weil sie einfach gerne unter Menschen ist.
Mani: Für meine Eltern sorgen zu können, war ein Traum, der in Erfüllung gegangen ist, denn sie mussten sich ganz schön nach der Decke strecken, um mich durchzubringen. Es war an der Zeit, etwas zurückzugeben!
Bobby: Wow, das ist eine unglaubliche Geschichte, da kann ich nicht mithalten! Ich hatte einige Freunde in der Schule, die in einer Punkband spielten, und ich ging zu ihren Proben um zuzuhören. Ab und zu versuchte ich mich selbst am Schlagzeug, wenn sie gerade aufbauten, und weil der Drummer manchmal zu spät zur Probe kam, sprang ich ein, bis er auftauchte. Da merkte ich: Scheiße, das macht eine Menge Spaß, und noch besser, ich kann's, es ist gar nicht schwer! Der Bassist der Band zeigte mir dann, wie man "She's Lost Control" von Joy Division und "Public Image" von Public Image Limited spielt. Und auch das konnte ich spielen, es war wirklich nicht schwer! Wenn ich davor Bands auf der Bühne gesehen hatte, mit all ihren Gitarren, waren sie so etwas wie Götter für mich. Da dachte ich immer: Das könntest du nie, und deshalb wollte ich nie Musiker werden. Erst als mir Johnny den Kram auf dem Bass und der Gitarre beibrachte, änderte sich das. Ich kaufte mir eine Gitarre, aber ich wollte immer noch nicht in einer Band spielen. Ich wollte nur zu Hause sitzen, Fuzztone einschalten und "Boredom" von den Buzzcocks spielen. Was für ein Spaß! Es ging nur um das gute Gefühl, das ich dabei hatte!
Mani: Wir sind unbesiegbar, so wie Dschingis Khan!
Mani: Hahaha, das ist gut!
Bobby: Das ist eine ausgezeichnete Frage, das Problem dabei ist nur: Es ist wirklich nicht besonders kompliziert, bei einem Primal Scream-Konzert auf die Gästeliste zu kommen! Selbst hinter die Bühne zu gelangen, ist nicht besonders schwierig - und das ist nicht gut! Natürlich kann das manchmal ganz nett sein, aber oft fühlst du dich einfach überrannt. Kannst du dich an den Auftritt im Koko erinnern, Mani, als wir uns in irgendeine Ecke verdrückt haben? Das war einfach too much! |
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Text: -Gaesteliste.de- Foto: -Pressefreigabe- |
Aktueller Tonträger: Riot City Blues (Sony BMG Music) |
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