07.02.2017 http://www.gaesteliste.de/zehnpluszehn/show.html?_nr=251 |
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10+10 |
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GURR |
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Frech und ungestüm ganz nach oben: First Wave Gurrlcore nennen die beiden jungen Damen von Gurr selbst ihren Stil, und genau so viele Assoziationen, wie diese Bezeichnung weckt, verstecken sich auch im aufregenden Soundmix des in Berlin heimischen Duos, der wie ein frischer Wind durch ihre ausgezeichnete, an dieser Stelle zur Platte der Woche gekürten Debüt-LP "In My Head" fegt. Anders als viele auf den ersten Blick ähnlich gestrickte Bands fabrizieren Andreya Casablanca und Laura Lee Jenkins hier weder ausschließlich naiven Girl-Pop noch textlastige Riot-Grrrl-Wut, sondern machen sich mit bisweilen sagenhafter Lässigkeit kurzerhand 50 Jahre Rock-Historie zu eigen. So klingt hier zwar vieles angenehm nach Garagen-Rock (angenehm deshalb, weil der Sound zwar gerne mal rau, aber nicht unnötig lo-fi ist), aber praktisch im Vorbeigehen grasen Gurr auch alles von Psychedelic über Wave und Schrammel-Indie bis Pop ab. Kein Wunder also, dass die Konzerte der Mädels inzwischen regelmäßig ausverkauft sind und neben Auftritten in Deutschland - im Februar stehen gemeinsame Konzerte mit Kakkmaddafakka auf dem Tourplan - auch Shows in Holland, Luxembourg, Frankreich, England und in Kürze sogar beim berühmten SXSW-Festival in Austin, Texas anstehen. So glamourös, wie sich das liest, ist es aber bisweilen gar nicht, verrieten uns die zwei nach ihrem Klasseauftritt in Wuppertal Ende Januar.
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1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?
Andreya: Musik, die dein Herz berührt. Das klingt megascheiße, aber das ist egal. Solange die Musik etwas mit dir macht, ist sie gut! 2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung? Laura: Der wichtigste Faktor war vielleicht, dass wir es analog gemacht haben, weil uns das begrenzt hat und wir nicht sagen konnten: "Oh, das machen wir später in der Post-Produktion!" Wir haben einfach alles so reingegeben, wie wir es letzten Endes auch rausbekommen haben, und haben uns dann auch ein bisschen konzentriert - wie wir es auch live machen.
Andreya: Für mich war auch wichtig, dass wir uns gut verstanden haben mit Mischkah (Tontechniker) und Florian, der Bass gespielt hat. Es gab viel Zeitdruck und deshalb war wichtig, dass wir einen kühlen Kopf behalten haben. Andreya: Es hat nicht ganz gereicht, aber ich habe auf jeden Fall einen Teil meiner Miete bezahlt.
Laura Lee: Ganz schön desillusionierend!
Laura Lee: Ja! Das eine ist, sich die Musik anzuhören und zu denken: "Okay, das will ich auch machen." Aber wenn man sich dann ein bisschen reinliest und auch Backstage-Footage sieht und das ganze Leben - ich denke, bei einigen Leuten springt da so ein bisschen der Funke über. Bei mir war das auf jeden Fall so.
Andreya: Ja, das ist so. Der Most-common-Smalltalk-Satz bei uns ist gerade: "Ey, bei euch geht's ja voll ab gerade!", und wir sagen dann nur so: "Äh ja, weiß net!" Nach außen schaut das alles viel glossier aus, als es tatsächlich ist. Es läuft voll gut für uns, das wissen wir auch, aber wir sind keine Personen, die sich dann selbst total geil finden und sich darauf ausruhen. Wir sehen immer das Nächste, was wir erreichen wollen. Es ist halt schwer, wenn man so perfektionistisch ist wie wir (lacht).
Andreya: Für mich ist es, dass meine Gitarre richtig scheiße ist und ich mir keine neue leisten kann. Ich spiele gerade die von Sally, unserer Bassistin. Das ist eine Ibanez und die schaut auch viel besser aus. Obwohl sie eigentlich nur die Ersatzgitarre war, spiele ich sie jetzt klammheimlich die ganze Zeit. Aber eine neue Gitarre wäre mein Traum!
Laura Lee: Nee, warte mal! Wir sind hier gerade in der Börse in Wuppertal und hier wurde gerade "Atemlos" aufgelegt, was ja an sich schon schlimm ist, und dann auch noch in einem Heavy-Metal-Remix! Ich hab noch nie so etwas Grausames gehört! |
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Text: -Gaesteliste.de- Foto: -Pressefreigbe- |
Aktueller Tonträger: In My Head (Duchess Box/H'art) |
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