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06.02.2007
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MARIA SOLHEIM

Maria Solheim
Schon auf ihrem letzten Album, "Frail", hat sich eine Art Reifeprozess bei der Norwegerin Maria Solheim vollzogen - gemeinsam mit ihrem Produzenten Emil Nikolaisen hat sie ihren eigenen Stil gefunden, der sich vor allem durch Folk, Pop und Psychedelic auszeichnet. "Will There Be Spring" liegt nun vor, und alle, die etwas mit "Frail" anfangen konnten, werden nicht enttäuscht sein - denn es ist im Grunde ein zweiter Teil von "Frail" geworden. Und das ist sehr positiv zu werten.


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Das ist schwer. Aber ich denke, es ist Musik, die mich berührt. Wenn ich spüren kann, dass die Leute, die die Musik gemacht haben, mit ihrem Herzen dabei sind und es nicht wegen des Geldes machen. Das heißt nicht, dass ich generell keine kommerzielle Musik mag, weil diese eben manchmal auch mit Herz gemacht wird. Musik sollte aber wegen des Spaßes und des Gefühls gemacht werden und nicht für die Industrie.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Wie immer ist das Leben selbst eine Inspiration gewesen. Musikalisch habe ich allerdings eine Menge Bands wie Stereolab und Cocteau Twins gehört. Und des Weiteren habe ich viele Bands entdeckt, bei denen die Melodie wichtiger als die Texte sind. Das ist sehr verschieden von dem, was ich vorher meistens gehört habe. Früher hätte ich mir niemals Musik angehört, bei der es nicht vorrangig um die Texte ging. Aber jetzt entdecke ich Musik, bei denen Melodien und Arrangements wichtig sind. Allerdings sind die Texte auf "Will There Be Spring" immer noch sehr wichtig. Aber ich habe auch mehr mit den Arrangements gearbeitet.

3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?

Nun, es ist nicht gemacht worden, um sich gut zu verkaufen, sondern es ist gemacht worden, um die Zuhörer zum Denken anzuregen. Ich kann des Weiteren versprechen, dass es sehr ehrlich ist. Hm - es ist sehr schwer, etwas zu verkaufen, das nicht gemacht wurde, um verkauft zu werden. Aber ich hoffe, es kann den Leuten Hoffnung vermitteln. Und das ist es, was ich wirklich, was ich mit dem Album ausdrücken will: Dass es Liebe und Hoffnung gibt - auch wenn unsere Welt so chaotisch und Konfus geworden ist.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Oh - Essen, würde ich sagen. Ich hatte so wenig Geld, als ich begann, dass ich mir Essen gekauft habe. Tatsächlich habe ich mir sogar noch Geld dafür borgen müssen. Essen war also ganz oben auf meiner Liste.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Ja, und zwar der Augenblick, in dem mir bewusst wurde, dass meine Aktionen - und seien sie auch noch so unwichtig und klein - Auswirkungen und Konsequenzen auf meine Umwelt hatten. Das mag sich banal anhören, aber ich war damals noch sehr jung und diese Erkenntnis war eine Art Erleuchtung für mich. Ich erinnere mich noch genau: Ich saß mit Freunden zusammen und musste diese alle erst mal wegschicken, um über diese Erkenntnis nachzudenken. Es war ein sehr wichtiger Moment in meinem Leben.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Ich habe immer noch Träume. Es gibt im Leben so viel mehr als Musik. Obwohl Musik natürlich sehr wichtig für mich ist. Meine Karriere ist aber nur eines der Dinge in meinem Leben. Ich möchte zum Beispiel eine Familie haben.

7. Was war deine größte Niederlage?

Niederlage? Wie meinst du das? Ich denke, es macht mich manchmal traurig, dass, wenn ich so viel reise, ich nicht mehr so viel Zeit für meine Freunde und meine Familie habe. Das ist etwas, das unter meiner Arbeit leidet. Es ist aber nicht wirklich eine Niederlage, weil ich meine Freunde ja schließlich noch habe. Aber - lass mal sehen. Als ich begann, wusste ich nicht, was passieren würde und im Grunde genommen bin ich über alles glücklich, was dann passierte. Die guten, wie die schlechten Dinge. Ohne die schlechten Dinge, wäre ich vermutlich nicht so glücklich über die schönen Dinge.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Wenn die Leute mir sagen, dass meine Musik ihnen etwas bedeutet, ihnen Hoffnung gibt und sie inspiriert. Ich bin auch glücklich darüber, dass ich viele gute Freunde und eine funktionierende Familie habe. Das macht mich glücklich.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Ich weiß gar nicht. Das ist schwer. Vermutlich gibt es schlechte Songs, die ich nicht mag, ich habe die aber vergessen, würde ich sagen.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Johnny Cash. Ich bin ein absoluter Fan seiner Musik.

Weitere Infos:
www.mariasolheim.com
www.mariasolheim.de
www.myspace.com/mariasolheim
www.kjentfolk.no/musikere/solheim/
de.wikipedia.org/wiki/Maria_Solheim

Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
Maria Solheim
Aktueller Tonträger:
Will There Be Spring
(Strange Ways/Indigo)
 

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