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18.12.2020
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THE STRING THEORY

The String Theory
Im September veröffentlichte The String Theory ihr Album "The Los Angeles Suite". Ein Album zwischen Pop und Klassik, mit elektronischen Experimenten und manch großer Schönheit. Wäre das nicht schon genug Grund, bei den Musikern einmal nachzufragen, nennen die sich nicht Band, sondern Artist Collective, und releasen das Album zudem auf Project C, einem neuen Label im Clouds Hill-Kosmos.

"Wir sind superhappy in Clouds Hills neuem Label Project C einen so motivierten und potenten Partner gefunden zu haben", freut sich PC Nackt, laut Website der Band unter anderem der Musical Director von The String Theory. "Markttechnisch ist ein Postgenre-postulierendes Großprojekt wie die String Theory natürlich ein heißes Eisen. Teuer und zwischen allen Stühlen sitzend. Aber die Macher bei Project C sind mutige Idealisten, die sich sowas zutrauen! Für uns ein wichtiger Glücksfall, gerade jetzt, wo sonst nur Furcht und Unsicherheit in der Branche grassieren."

Die Sache mit dem Artist Collective erklärt er so: "Das kann vieles Bedeuten - für uns drückt der Begriff eine gemeinsame künstlerische Vision und die dauerhafte Kollaboration aus. Im Gegensatz zu zum Beispiel einer Band, kommen wir aus verschiedenen Disziplinen, hauptsächlich Bildende Kunst, Musik und Tontechnik, und die Individuelle künstlerische Entwicklung der Einzelnen außerhalb der Gruppe ist für den gemeinsamen Prozess wichtige Voraussetzung."


1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Gute und schlechte Musik gibt es nicht. Es bleibt wie in den meisten Dingen, eine Frage des Geschmacksund der Sozialisation.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

"The Los Angeles Suite" ist ja praktisch ein Konzept-Album, bei dem es um Begegnungen von Personen und Kultur geht, daher haben die teilnehmenden KünstlerInnen, MusikerInnen und der Zeitrahmen von fünf Tagen für die Aufnahme in LA das Projekt eigentlich definiert. Die eklektische Arbeitsweise, Methoden und Klänge zu mischen, kreiert dann im Prozess unsere Handschrift.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Jeder sollte unsere Musik entdecken können und jeder, der unsere Musik mag, sollte dafür bezahlen können! Würden tatsächlich alle unsere Platten kaufen, würden wir in die Politik gehen und versuchen Armut, Intoleranz, Nationalismus und Ressourcenausbeutung zu beenden - versprochen. ;-)

4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?

Unser erstes öffentliches Konzert war das Neujahrskonzert 2008 in der Volksbühne/Berlin. Von der Gage haben wir die Pressung unserer ersten Platte "The Berlin String Theory" bezahlt. Die haben wir von Hand durchnummeriert (0001-1000, hat ewig gedauert!) und beim Konzert verschenkt: Eine Platte pro Sitz! Der Rest war für die teilnehmenden KünstlerInnen.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Da hat natürlich jeder seine/ihre eigene Geschichte... für mich war eine andere Rolle als die des Künstlers in der Gesellschaft nie vorstellbar. Sowohl mein Talent als auch meine Lust haben mich schon als Kind getrieben und mit Sinnhaftigkeit erfüllt. Als Teenager kam, vor allem durch die Schule, noch die Erkenntnis dazu, dass ein selbstbestimmter Lebensstil, wie ich ihn mir eigentlich für alle wünschen würde, als Angestellter für mich nicht möglich gewesen wäre... Kunst ernsthaft als Beruf zu betreiben war als auch eine Flucht nach vorne!

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Beides! ;-) Geträumt wird immer und diese Träume als Motor ernst zu nehmen ist essentiell! Ob man Indie noder Amerika entdeckt ist nicht wichtig, glücklich machen die Vision einer Utopie und das Abenteuer der Reise. Momentan träumen wir konkret von Konzerten, hier und in fernen Ländern - darauf bereiten wir uns auch vor.

7. Was war eure größte Niederlage?

Glücklicherweise sind unsere Rückschläge eigentlich nur im Bereich "Business" passiert. Wir haben teilweise einiges an Geld verloren, oft auch an unsere eigen Naivität. Da wir aber hauptsächlich Idealisten sind, haben uns die phasenweisen Engpässe zum Glück nicht wesentlich tangiert.

8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?

Von meiner eigenen Musik leben zu können und die damit verbundene Freiheit ist jeden Tag wieder eine bewusst gefeierte Sensation!

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Bei "gut und schlecht" steig ich aus. ;-) Aber: wenn "(What If God Was ) One of Us" irgendwo läuft, steig ich auch aus...

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Ich würde gern ein Konzert vor den übelsten Bösewichten aller Zeiten spielen. Es wäre toll zu sehen, ob unsere Musik wirklich versöhnlich und grenzüberwindend ist!

Weitere Infos:
www.wearethestringtheory.org
www.facebook.com/wearethestringtheory

Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Pressefreigabe-
The String Theory
Aktueller Tonträger:
The Los Angeles Suite
(Project C/Clouds Hill/Warner Music)
 

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