1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?

Es gibt gute Musik, die einen unterhält. Und es gibt gute Musik, die qualitativ gut ist oder die schwer zu spielen ist. Und es gibt Musik, die beides verbindet.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Das ist ja schon unser 13. Album und mittlerweise ist der größte Einfluss wirklich wir selbst. Weil wir immer gucken, dass das, was uns so zufliegt und was wir so schreiben, auch am Schluss ein rundes Bild abgibt und nach dem klingt, was wir so sind und was auf der Bühne passiert. Wir schreiben häufig in kleinen Teams und dann schaut die Band drüber und guckt, was jedem dazu einfällt. Mit einer Band mit acht Leuten ist da natürlich viel möglich.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Na ja, ich glaube, es ist ein ganz gutes Album geworden und vielleicht hat sich jeder schon mal gefragt, was mit Frank eigentlich los ist. Und jeder kann uns helfen, das heraus zu finden.

4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?

Sorry, das weiß ich echt nicht mehr.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?

Es gab mehrere. Der erste war, dass mich vor vielen Jahren jemand gefragt hat, ob ich Waschmittelwerbung gemacht habe. Es ging um die B-Seite "Will er lieber nach Villariba", die plötzlich bei 1Live auf Platz 3 der Hörercharts war. Damit hat niemand mit gerechnet, das hat niemand promotet und da hat niemand angerufen. Aber die Leute fanden das super. Und dann war der nächste Schritt zu gucken, ob die Leute auch Bock auf ein Konzert haben. Aber für ein Konzert braucht man mehr Stücke und die mussten wir schreiben. Es gab also einige Momente.

6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?

Das ist nie mein Traum gewesen. Das ist ein Beruf, der mir sehr viel Spaß macht und in den ich so ein bisschen rein gestolpert bin. Aber ich hab natürlich den Ehrgeiz, das so lange und so gut wie möglich zu machen. Das ist jetzt natürlich eine andere Situation als vor 16 Jahren, als man gesagt hat "Okay, wenn es übermorgen vorbei ist, dann hat man auch keine große Wunden." Aber mittlerweise arbeite ich mit manchen Leuten seit über zehn Jahren zusammen und es würde uns allen was fehlen, wenn wir das nicht mehr machen würden. Wir sind alle sehr froh und dankbar.

7. Was war eure größte Niederlage?

Also so eine richtige Niederlage habe ich eigentlich nicht erlebt. Okay, beim Grand Prix Vorentscheid sind wir nur achter geworden, aber uns war von vornherein klar, dass wir gegen Stefan Raab keine Chance haben würden. Das hab ich nicht als Niederlage erlebt. Ich kann nur sagen, dass der Auftritt nach dem Tod von Matthias (der Gitarrist starb im November 2010, die Red.) im letzten Jahr sehr, sehr schwer war. Es war schwierig, eine volle Halle zu haben, die erwartet, dass etwas Wahnsinniges passiert. Wir hatten uns entschieden, vor der Show auf die Bühne zu gehen. Mit der Crew, mit der Band, eben mit allen, um zu sagen: "Pass auf, ihr habt das mitbekommen, leider ist es so, dass Matthias letzte Nacht gestorben ist und wir einige Stücke nicht spielen können und es anders also sonst wird. Aber dass es ein ganz besonderer Abend in Stuttgart wird, an dem wir alle Matthias denken." Zum Song "Schlaflied" haben wir dann ein Bild von ihm auf die Bühne gestellt. Das ist ein Song, den ich mit Matthias für einen Freund geschrieben habe. Für einen Freund von mir, der gestorben ist. Dazu kommt, dass ich genau ein Jahr vorher auf der Beerdigung von Robert Enke war und damals dachte, als die Mannschaft ihren Torwart rausträgt, wie hart das für alle sein muss. Das war schlimm und traurig, aber ich hätte nie gedacht, dass ich 13 Monate später das Bild von meinem Gitarristen von der Bühne trage. Das ist natürlich keine Niederlage, aber sicher der schwerste Moment für uns alle. Aber Matthias hätte nicht gewollt, dass wir nicht spielen oder dass es eine schlechte Show wird. Aber sie wurde eben anders und dieser Abend, dieser Empfang wird jetzt immer zwischen Lotto King Karl und den Barmbek Dream Boys und Stuttgart sein.

8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?

Es ist schon toll, mit dieser Familie unterwegs zu sein und die Platten zu machen. Dass das funktioniert und man davon auch leben kann. Aber das funktioniert aber natürlich nur, wenn das Leute wollen, wenn die Fans kommen und die Platten kaufen. Außerdem erlebt man einfach so viel. Es haben Leute bei uns geheiratet, sich scheiden lassen, Kinder bekommen, Enkel bekommen. Und man hat Dinge erlebt, die einen prägen, wie zum Beispiel der Tod von Matthias Arp.

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Das kann man schlecht sagen. Es gibt Lieder, die ich extrem nervig finde und Songs, bei denen man sich fragt, was das soll, aber ich finds doof, als Musiker darüber zu reden. Weil das schon etwas respektlos ist.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?

Der soll ja auch was davon haben und nicht nur gefoltert werden. Ich würd mich freuen, wenn da mal ein HSV-Spieler kommen würde. Es war bisher nur einmal Carsten Wehlmann vor zehn Jahren und sonst von vielen anderen Vereinen da. Aber vom HSV sonst noch niemand.