1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?
Pratt: Etwas, das mich anspricht und dazu bringt, mir darüber Gedanken zu machen.
Klein: Ich kann gute Musik nicht erklären, aber wenn du mit deinen eigenen Ohren horst, wirst du überrascht sein, wie viel gute Musik es da draußen gibt und wie viel Musik es gibt, von der du nicht dachtest, dass es gute Musik ist. Ich habe für mich zum Beispiel frühe deutsche Volksmusik entdeckt, Stubenmusi. Diese Frauen können ihre Zithers und Gitarren wirklich spielen.
Levinson: Gute Musik provoziert Emotionen und bringt mich zum Tanzen, Lieben, Relaxen, was auch immer. Oder sie macht mich verrückt.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Klein: Wir haben den Aufnahmeknopf gedrückt, auf das rote Licht gewartet und einfach Spaß gehabt. Mit Boi, der seine Gitarre bearbeitet hat, und mir, der aufs Schlagzeug gehämmert hat. Wir haben Rough Mixe auf Tapes gepackt und auf Gamiel gewartet, dass er ins Studio kommt und mit einem alten Mikrofon seine Stimme über die Musik packt. Ja, es kann manchmal sehr einfach sein, wenn man es zulässt.
3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?
Pratt: "Halos" ist ein Trip ins Unbewusste und wenn du uns dich führen lässt, könnte ein Wunder geschehen...
Klein: Warum sollte man nicht? Leute kaufen die ganze Zeit Dinge, die sie nicht benötigen. Nur, weil sie gut aussehen. Aber warte, unser Album muss man kaufen, weil es großartig klingt.
Levinson: Und es wird mit jedem Mal hören besser. Value for money...
4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?
Pratt: Ich weiß nicht mehr, was genau, aber ich weiß, dass es Equipment war.
Klein: Ich habe mir einen Pullover gekauft. Meine Mutter war so lieb, das restliche Geld dazu zu geben. Mein erstes fast selbst bezahltes Kleidungsstück. Musik, lohnt sich richtig.
Levinson: Bier, Weed und Klamotten. Aber ich erinnere mich nicht an die genaue Reihenfolge.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?
Pratt: Musik spielte in meiner Familie schon immer eine große Rolle, aber als ich das erste Mal einen richtigen Chor hörte, war ich wirklich beeindruckt und wusste, dass ich Menschen auch auf genau diese Art beeindrucken möchte.
Klein: Mein Vater hatte ein Schlagzeug gefunden, das einige seiner Kollegen aus Mosambik zurück ließen. Er hat es mit nach Hause genommen und aufgebaut, dann habe ich drauf gespielt und er meinte, ich solle Unterricht nehmen. Ich danke also meinem Vater und den Jungs aus Mosambik.
Levinson: Zu entdecken, dass du als Gruppe etwas Besonderes kreieren kannst, ist eine sehr beeinflussende Erfahrung.
6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?
Pratt: Träume entwickeln sich pausenlos. Also ja, gerade bin ich an einem Punkt, an dem ich verstehe, wie ich meine Träume schärfen und real werden lassen kann.
Klein: Du fragst uns nach der Musik, die wir machen. Das ist ein Traum, der wahr geworden ist. Und mein Sohn fragte mich, ob er beim Interview mitmachen kann. Der nächste Traum wurde wahr. Also musste ich ja sagen und er dachte intensiv drüber nach, wie er sich hier beteiligen kann. Seine Antwort: Sein Traum ist es, um die Welt zu reisen und nur Tiere anzuschauen. Er ist neun Jahre alt und ich bin mir sicher, irgendwann werden aus den Tieren Mädchen...
Levinson: Träume sind der Grund zu leben, arbeiten, lieben...
7. Was war eure größte Niederlage?
Pratt: Im richtigen Moment nicht zu wissen, was man sagen soll.
Klein: Meine Scheidung.
8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?
Pratt: Das Gleiche, was mich immer glücklich macht: Musik mit Leuten zu machen, die die Musik aufrichtig lieben.
Klein: Ich wurde mir gerne einen zweiten Pulli kaufen.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Pratt: Ich habe noch nicht alle gehört.
Klein: "How much is that doggy in the window?" Hör' es dir an, es ist wirklich schlecht.
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?
Pratt: Chuck Berry. Der hat wirklich alles gesehen. Was du von dem lernen kannst, ist unbezahlbar.
Klein: Du. Ich packe dich auf die Gästeliste und nach der Show erzählst du mir, ob Hodja wirklich so gut sind, wie ich behauptet habe.
Levinson: Alle, die sich kein Ticket leisten können, aber sich unbedingt die Show angucken möchten.