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GABRIEL GORDON
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Ganze 19 Jahre stand Gabriel Gordon als Gitarrist in den Diensten von Natalie Merchant. Zwischen diesen Engagements spielte er z.B. Gitarre und/oder schrieb für/mit Musikern wie Meshell N'dgeocello, Andrew Roachford, T-Bone Burnett, Garland Jeffreys, Alejandro Escovedo und und und. Dass er nebenher auch noch Zeit findet, eigenes Material zu veröffentlichen, ist da fast schon erstaunlich - aber auch irgendwie folgerichtig, denn ein Mensch wie Gabriel Gordon kann einfach nicht ohne Musik. Mit "Mr. Miller", einer Hommage an den Schriftsteller Henry Miller, erscheint nun sein sechstes Album unter eigenem Namen. Was hat es denn mit dem Verweis auf den guten Henry Miller auf sich? "Ich wuchs in Santa Cruz in Kalifornien auf", erklärt Gabriel, der nach einer sehr langen Zeit in New York heutzutage in Paris lebt und arbeitet, "das ist nahe Big Sur, wo Miller viele Jahrzehnte lebte. Seine Beschreibungen von diesem Teil der Welt hat bei mir immer einen Nerv getroffen. Allerdings entdeckte ich Miller erst für mich, als ich nach New York zog. 'Nexus', 'Plexus' oder 'Der Wendekreis des Krebses' standen alle auf dem Bücherregal meines Zimmernachbarn. Als ich dann eine Reise nach Griechenland und Frankreich unternahm, las ich 'Der Koloss von Maroussi' und war hingerissen. Als ich begann, die Songs für das neue Album zu schreiben, reiste ich von L.A. aus die Sonoma-Küste entlang und erschuf so den Sound von 'Mr. Miller'. Stücke wie 'So Close To Knowing' und 'Solitude' beschreiben für mich, wie Mr. Miller musikalisch sein könnte." Wie entscheidet eigentlich jemand wie Gabriel Gordon - der ja eigentlich alles spielen könnte - welche Musik er selbst macht? "Ich gehe mit dem Fluss", beschreibt Gabriel das, "oder vielmehr versuche ich das zu tun - oder es auch nicht zu versuchen. Es ist dann nämlich eine irgendwie mystische und rätselhafte Kombination von Kräften, die sich da bemerkbar machen. Reisen inspieriert aber meine Musik - und dass ich daran denke, mit welchen Musikern ich zusammen spielen werde." Dabei hat Gabriel noch viel vor: "Ich will gerne jeden Kontinent bereisen, meine eigene Musik spielen und die Leute dabei zum lächeln bringen." Wie das klingt, kann man auf einem kleinen Sommer-Trip erleben, der Gabriel in die Gegend von Frankfurt führen wird und wo er die Songs von "Mr. Miller" mit der Band The Low Heels präsentieren wird:
16.06.17 Orange Peel, Einlass 21 Uhr, Beginn 22 Uhr
17.06.17 Rosen & Lichterfest, Palmengarten, 14 Uhr
22.06.17 Levis Hotel FFM (nur bei gutem Wetter auf dem Hotel-Dach)
Hier kurz noch die berühmten zehn Fragen an Gabriel Gordon...
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1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Etwas, das mich emotional berührt.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Die Bücher von Henry Miller, mein Heimatland Kalifornien und Berlin - denn ich habe eine Handvoll Songs in Berlin geschrieben.
3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?
Dieses Album ist eine Zusammenfassung von vielen Jahren Arbeit. Mein letztes Album "Overwhelmed" veröffentlichte ich 2006. Ich habe einiges zu sagen auf dem Album und ich denke, dass es den Nerv der Menschen treffen wird. Es ist auch eine Zusammenarbeit mit meiner Frau, Léa Furnion, die das Artwork erschaffen hat. Das Album macht mir Freude und ich kann nur hoffen, dass das der Hörer auch spürt. Jedermann sollte das Album kaufen, um die Musik zu unterstützen.
4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?
Prince- und Jimi Hendrix-Alben!
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?
Mein Vater, Ashford Gordon ist ein Gitarrist und Sänger. Als ich ihn beobachtete, wie ich aufwuchs, wollte ich ihm in seinen Fußstapfen folgen. Wir haben sogar ein Album namens 'Planetary Man' zusammen gemacht, auf das ich sehr stolz bin.
6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?
Ich träume ständig, aber ich genieße die Gegenwart als Geschenk. Ich lebe meinen Traum und er wird ständig größer. Ich bin im Kern ein Hippie und will einfach Musik spielen, bis ich mich aus diesem Leben weiter bewege...
7. Was war deine größte Niederlage?
Es gibt keine Niederlagen! Ich habe eine Menge Fehler in meinem Leben gemacht - aber viele davon haben zu schönen Dingen geführt. Wie ich schon sagte, bin ich im Kern ein Hippie!
8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?
Ich habe gerade im Olympia in Paris gespielt. Das war ein sehr glücklicher Moment. Meine Musik für die Leute aufzuführen macht mich extrem zufrieden.
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Da bin ich mir nicht sicher. Es gibt viele "schlechte" Songs, die sich in deinen Kopf schleichen - und dann fängst du tatsächlich an, sie zu mögen. Wenn etwas oft genug gespielt wird, dann hat es einen Effekt wie eine Hirnwäsche. So ähnlich wie das Stockholm-Syndrom...
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?
Prince, Joni Mitchell, Jeff Buckley, Chris Whitley, Jimi Hendrix, Keziah Jones. Das sind alles meine musikalischen Helden. Ich würde es genießen, mit ihnen allen nach einem Konzert zum Abendessen zu gehen und mich mit ihnen zu unterhalten. Prince und Joni säßen dann in der Ecke und würden sich darüber unterhalten, wie es ist bei kalten Wintern älter zu werden. Jeff und Chris wären in eine hitzige Debatte über Gitarren-Pedale mit Keziah und Jimi verwickelt. Und ich säße mit offenem Mund mittendrin...
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Weitere Infos:
www.gabrielgordonmusic.com
www.facebook.com/gabrielgordon19 soundcloud.com/gabrielgordon19 gabrielgordon1.bandcamp.com www.youtube.com/watch?v=KYUqF7l391c
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Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Ullrich Maurer-
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Aktueller Tonträger: Mr. Miller (Pledgemusic)
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