1. Was ist deine Definition von "guter Musik"?
Um einen Song zu lieben, muss er drei Dinge für mich erfüllen: Erstens muss er sich mit dem Kummer des Menschseins auseinandersetzen - mit beiden Seiten der Gleichung, gut wie schlecht, und zwar ohne zu zucken oder zu blinzeln. Zweitens muss er einen tragbaren Weg darlegen oder implizieren, wie man mit diesem erdrückenden Wissen umgeht, und drittens muss er den Charakter des Musikers offenbaren, der singt oder spielt, damit ich weiß, ob ich seiner Weltsicht trauen kann und seine Lösung für bare Münze nehmen kann.
2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?
Vertinski, Doji Morita, Hamlet Gonashvili, Lou Harrison, Sibylle Baier, Atahualpa Yupanqui… zu viele, um sie alle zu nennen! Ich habe meinen eigenen Radiosender, der all meine Lieblingslieder spielt! Er heißt
Lost World Radio. Hört mal rein!
3. Warum sollte jeder deine neue Veröffentlichung kaufen?
Kaufen die Leute Alben? Ich glaube nicht (lacht)! Komm vorbei, wenn wir das nächste Mal in deiner Heimatstadt spielen, und ich gebe dir eins kostenlos! In der Zwischenzeit empfehle ich Frankie Reyes oder Molly Drake, wenn ihr euer Geld in Platten investieren wollt.
4. Was hast du dir von deiner ersten Gage als Musiker gekauft?
Süßigkeiten! Ich habe, als ich noch ganz klein war, auf den Straßen von NYC gespielt. Danach habe ich die Musik erstmals für Jahrzehnte aufgegeben.
5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass du Musiker werden wolltest?
Ich wollte mit einer Frau schlafen, die Klavier spielte. Also gab ich mich als Musiker aus und fragte sie, ob sie sich meiner (imaginären) Band anschließen wolle. Als ich die Gitarre erst einmal in Händen hielt, schien es unerlässlich, dass wir zusammen ein Lied schreiben. Der Song, der dabei herauskam, war in Ordnung... und jetzt bin ich hier!
6. Hast du immer noch Träume - oder lebst du den Traum bereits?
Ich denke, mein Leben ist so perfekt, wie es nur sein könnte, außer, dass ich gerne - vielleicht - gerne eine große, fette, faule Katze hätte. Dann wäre alles ideal!
7. Was war deine größte Niederlage?
Meine Niederlagen sind klein, nicht der Rede wert. Wenn du mich dagegen gefragt hättest: "Was ist deine größte unerfüllte Potenzialität", wäre ich vermutlich sofort in Tränen ausgebrochen.
8. Was macht dich derzeit als Musiker am glücklichsten?
Meinem Urteilsvermögen trauen zu können. Heute arbeite ich nicht mehr nach der Trial-and-Error-Methode und verwerfe die Hälfte meiner Songs. Wenn ich heute etwas ins Auge fasse, kommt am Ende genau das heraus, was ich mir vorgestellt hatte. Das ist eine große und beständige Freude!
9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?
Keine Ahnung, aber vermutlich wurde es von Paul McCartney geschrieben
10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf deiner Gästeliste stehen?
Myrna Loy? Isak Dinesen? Brigitte Bardot? Wie du siehst, mache ich Musik immer noch aus dem gleichen Grund, der mich damals überhaupt erst zu ihr geführt hat!