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CHILDREN
Children
Children sind in dem Fall keine fünfköpfige Rockband aus L.A. - wie es nämlich Wikipedia sagt, wenn man versucht "Children" als Band zu googlen. Ursprünglich als Trio gegründet besteht das Projekt "Children", um das es hier geht, heutzutage nämlich aus den Jugend- und Schulfreundinnen Laura Daede und Steffi Frech, die sich zusammen getan haben, um von Berlin aus ihren ganz eigenen Hype-Traum einer Karriere als gut gelaunte, coole, aber auch Boden-nahe Pop-Göttinnen zu verwirklichen. ("Hype" ist nämlich der Name des aktuellen Children-Albums.)

Dass sie sich dabei ebenso an internationalen, wie auch nationalen Inspirationsquellen ergötzen, gar nicht erst vorgeben, etwas Neues erfinden zu wollen und sich gar nicht für eine bestimmte Sprache entscheiden wollen, macht sie umso sympathischer. Entwickelt hat sich das ganz natürlich. "Ja, wir haben vor zehn Jahren zu dritt, mit einem Gitarristen angefangen und haben auch damals elektronischere Musik gemacht - und auch nur auf Englisch", fasst Laura die Kindergeschichte zusammen, "wir haben uns im Laufe der Jahre neu ausgerichtet und dann auch angefangen, Songs auf Deutsch zu schreiben." "Dass die Scheibe halb und halb aus englischen und deutschen Tracks besteht, war gar nicht so geplant", ergänzt Steffi, "wir hatten angefangen, Songs auf Deutsch zu schreiben, weil das etwas Neues für uns war und uns das auch Mega-Spaß gemacht hat - aber wir hatten halt auch schon Songs auf Englisch - und so hat sich das dann ergeben." Ist es nicht grundsätzlich reizvoller, Musik wie die, die Children machen, auf deutsch zu konzipieren - auch weil es da nicht so viele Vergleiche gibt, wie mit englischsprachigen Acts? "Schon", gesteht Laura, "wir haben auch gemerkt, dass wir im Deutschen besser musikalisch ausdrücken können, als im Englischen - weil die englischen Sachen auch immer an englischsprachige Acts angelehnt sind. Wir mögen es aber, auch in deutschen Stücken Anglizismen zu verwenden. Wir kommen ja eh aus Berlin." Das ist natürlich ein Argument. "Ich möchte auf jeden Fall davon wegkommen, mich oder uns mit irgendjemand zu vergleichen", konkretisiert Steffi die Sache noch, "für uns ist das Wichtigste, dass wir das, was wir machen, selber auch cool finden und es uns gefällt. Dabei lasse ich mich natürlich gerne inspirieren - zum Beispiel von Musik aus der DDR, auch weil die Musiker da sehr kreativ mit der Sprache umgegangen sind und umgehen mussten, weil sie nicht alles sagen durften. Außerdem bin ich da aufgewachsen." Kurz vor ihrem Corona-kompatiblen Konzert auf der Fritz Bühne beim diesjährigen Reeperbahn Festival fanden Laura und Steffi Zeit, unsere berüchtigt/beliebten zehn Fragen zu beantworten.


1. Was ist eure Definition von "guter Musik"?

Steffi: Eigentlich möchte ich, dass man ganz davon weg kommt zu sagen, dass etwas "gut" oder "schlecht" ist. Mir ist es wichtig, dass es einem selber gefallen muss, was man macht.

Laura: Musik, die uns gefällt, sollte unseren Kriterien entsprechen. Wir haben zum Beispiel eine Vorliebe für Synthie-Sounds, warme Bassläufe und rhythmische Texte.

2. Was war der wichtigste Einfluss bei den Aufnahmen zur neuen Veröffentlichung?

Laura: Soundmäßig haben wir uns von französischem Synth-Pop wie The Do oder Claire Laffut inspirieren lassen. Vom Sound her haben wir uns eher an nicht deutschsprachiger Musik orientiert.

Steffi: Wir haben uns textlich vom HipHop wie Deichkind inspirieren lassen und wie solche Acts spielerisch mit der Sprache umgehen. Bei deutschsprachiger Pop-Musik ist ja ansonsten nicht so viel Spiel in der Sprache.

3. Warum sollte jeder eure neue Veröffentlichung kaufen?

Laura: Das ist natürlich ein supergutes Album geworden. Da sind einige gute Mitsing-Songs drauf. "Separée" ist ja zum Beispiel die totale Corona-Hymne.

Steffi: Ich finde auch, das Album lässt sich gut hören und will nicht zu viel. Es nervt nicht - auch wenn sich das jetzt vielleicht zu negativ anhört - und man kann es immer wieder hören und immer wieder neue Sachen entdecken.

4. Was habt ihr euch von eurer ersten Gage als Musiker gekauft?

Laura: Welches Geld?

Steffi: Eine Cola. Tatsächlich stecken wir immer wieder alles sofort rein, was wir verdienen.

Laura: Ja, neulich haben wir uns ein paar Props für Videos und ein paar Effektgeräte gekauft.

5. Gab es einen bestimmten Auslöser dafür, dass ihr Musiker werden wolltet?

Laura: Ich glaube, wir haben beide schon immer Musik gemacht. Schon an der Schule haben wir Klavier und Flötenunterricht gehabt und wir haben das nie richtig in Frage gestellt. Auch als wir uns entschlossen hatten, zu studieren, haben wir immer weiter nebenher Musik gemacht.

Steffi: Ich glaube, für mich war das ganz leicht. Jetzt mit dem Album ist mir bewusst geworden, dass ich das eigentlich schon immer gemacht habe. Das habe ich selbst gar nicht realisiert und bin einfach so da reingewachsen. Musik macht man, weil man sie eben macht.

6. Habt ihr immer noch Träume - oder lebt ihr den Traum bereits?

Laura: Auf jeden Fall leben wir unseren Traum gerade. Wir sind jetzt seit so langer Zeit befreundet und sind froh darüber, dass wir das machen können und dabei mit so vielen Leuten zusammenarbeiten können, die uns unterstützen.

7. Was war eure größte Niederlage?

Steffi: Niederlage? Das klingt so negativ. Das ist ja typisch Deutsch.

Laura: Das sind dann eher technische Sachen. Wir konnten mal einen ganzen Gig nicht spielen - sowas kann man dazu zählen.

8. Was macht euch derzeit als Musiker am glücklichsten?

Steffi: Dass wir das, was wir tun, überhaupt machen können - auch mit Corona. Und das wir es so machen können, wie wir es möchten.

Laura: Absolut!

9. Welches ist das schlechteste Lied, das je geschrieben wurde?

Laura: Hab' ich jetzt gar nicht so.

Steffi: Wenn ich etwas nicht mag, dann höre ich es halt ja nicht. Ich will das gar nicht bewerten. Jeder macht Musik ja auch für sich selbst. Ich finde: Jedem Tierchen sein Plaisierchen.

10. Wer - tot oder lebendig - sollte auf eurer Gästeliste stehen?

Laura: The Do und so ein paar französische Acts.

Steffi: Und ich würde gerne noch so ein paar Schauspielerinnen aus den 70ern einladen - wie Jane Birkin, Brigitte Bardot oder Francoise Hardy. Und Nina Hagen fände ich auch nicht schlecht. Auf jeden Fall nur geile Leute.

Weitere Infos:
www.wearechildren.de
www.facebook.com/childrenchildren
www.arte.tv/de/videos/099345-029-A/children-reeperbahn-festival-2020/
www.youtube.com/watch?v=RNcFERBwUDw
Text: -Gaesteliste.de-
Foto: -Ullrich Maurer-
Children
Aktueller Tonträger:
Hype
(Grönland/Rough Trade)


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